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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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Alex bei Sara-Louise, dem Mädchen aus South-Carolina, das ich gestern kennengelernt habe, und bei Zack, der ebenfalls aus dem Süden stammt. »Habt ihr Lust, mit rauszukommen und mal zu schauen, ob es im Hof funktioniert?«
    »Alex ist lustig, hm?«, bemerkt Olivia, nachdem Alex mit Zack und Sara-Louise den Raum verlassen hat. »Sie ist so erwachsen. Und sie weiß einfach alles über Paris!«
    »Ja, scheint so.« Dabei entspricht Alex genau meinem Bild einer verhassten Großstädterin. Sie lässt andauernd irgendwelche Namen fallen, weiß alles besser, tut ganz groß und stellt sich echt pausenlos in den Mittelpunkt. Allein heute Morgen hat sie uns schon mindestens viermal erzählt, dass ihre Mutter in New York für die Luxe arbeitet. Ich bin in den Wäldern von Vermont aufgewachsen und habe noch nie jemanden aus einer Stadt kennengelernt, die größer ist als Burlington.
    »Sie hat es nicht so gemeint«, sagt Olivia und beugt sich dabei zu mir vor.
    »Was nicht so gemeint?« Ich zupfe an den kleinen Fusseln an meiner alten Jacke.
    »Na, was Alex über deine Gasteltern gesagt hat. Ich bin sicher, sie freuen sich total darauf, nach Paris zurückzukommen und dich kennenzulernen. Ihnen ist wahrscheinlich nur was dazwischengekommen oder sie haben was mit dem Termin durcheinandergebracht. Bestimmt können sie es gar nicht erwarten, dich kennenzulernen«, sagt Olivia. »Außerdem kannst du so lange bei mir wohnen, wie es nötig ist.«
    »Ich verstehe es aber einfach nicht. Warum sollte sich jemand als Gasteltem melden, wenn man dann gar nicht wirklich für den jungen Menschen da sein will?«
    »Vielleicht gab es in der Familie einen Notfall oder sie haben die Grippe bekommen«, überlegt Olivia. Sie bietet mir einen Schluck aus ihrer Wasserflasche an. Ich lehne dankend ab. Olivia legt den Kopf zurück und trinkt. Als sie fertig ist, wischt sie sich mit ihrer kleinen Hand über den Mund.
    »Hast du dich schon mit Mme. Cuchon kurzgeschlossen, um zu fragen, was mit ihnen los ist?«
    »Nein«, gebe ich zu. »Ich wollte kein großes Aufheben darum machen.«
    »O. k.« Olivia lächelt. »Ich hab dich wirklich gern bei mir im Apartment. Du weißt auch so viel über Paris! Ich hab das Gefühl, von dir und Alex kann ich noch ganz viel lernen! Ich würde liebend gern ein paar der Museen sehen, von denen du gestern beim Abendessen erzählt hast, zum Beispiel das Picasso-Museum. Die Gemälde, die du beschrieben hast, klingen toll!« Ihr sommersprossiges Gesicht ist offen und ehrlich.
    Jetzt muss ich doch grinsen. »Auch wenn ich in meine richtige Gastfamilie komme«, verspreche ich, »müssen wir zusammen Paris erkunden.«
    In diesem Augenblick tänzelt Alex am Arm vom dunkelhaarigen, gut aussehenden hippen Zack zurück. Im Kleinbus habe ich gehört, wie Zack sie mit dem Spitznamen »Crackberry-Junkie« aufgezogen hat, aber das scheint ihn nicht davon abzuhalten, Alex anzuhimmeln, so wie es auch Olivia augenscheinlich tut. Hoffentlich bedeutet Alex' Rückkehr, dass ich das öffentliche Telefon draußen benutzen kann, ohne dass jemand mithört.
    Ich habe für einen total miesen Start in Paris gesorgt, indem ich mir Alex schon zum Feind gemacht habe, noch bevor das Flugzeug überhaupt gestartet war. Jetzt werden sich alle, wahrscheinlich sogar die heilige kleine Olivia, gegen mich wenden, wenn sie das über meine Vergangenheit he- rausfmdet. Ich weiß, dass ich mich total seltsam benehme, aber wie soll ich das Ganze erklären, ohne alles zu verraten?
    Mein Kopfweh bringt mich noch um. Ich brauche unbedingt Ruhe. Die neuen Gesichter und Stimmen verschwimmen um mich herum wie in einem sonderbaren Albtraum.
    Olivia ist gerade dabei, mir vorzuschlagen, dass wir ja später gemeinsam an der Seine entlangspazieren können, aber genau in diesem Moment klatscht Mme. Cuchon in die Hände und verkündet, dass die Einführung losgeht.
    Oh nein. Chance verpasst. Ich muss diesen Anruf aber unbedingt noch tätigen!
    Nachdem Mme. Cuchon uns einen Überblick über unseren Stundenplan gegeben hat - Mathe, Chemie und Geschichte auf Englisch, dann Französisch, danach Kunst (ebenfalls auf Französisch und mein Lieblingsfach) und als Letztes Sport -, ist sie eine Weile damit beschäftigt, Alex und Zack wieder und wieder zu sagen, dass Sport tatsächlich ein Pflichtfach ist.
    »Außer Sie wollen natürlich lieber einef unserer vielen Sportmannschaften im Lycee beitreten. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, um die französischen Mitschüler hier

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