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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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wenn sie für die Luxe über die Modeschauen in Rom, Los Angeles, Mailand und Paris berichtet hat und mich nicht mitnehmen konnte.
    Doch dann lächelt sie. »Ich kann's kaum erwarten, dass du endlich nach Paris kommst!« Mom umarmt mich stürmisch und mit wildem Gelächter. Ich vergrabe mein Gesicht in ihren langen dunklen Haaren, in denen der Geruch von Chanel hängt. »Geh und mach, dass ich stolz auf dich sein kann!«
    »Aber Mom.« Ich winde mich kurz aus ihrer Umarmung. »Bist du dir sicher, dass es dir auch wirklich nichts ausmacht? Ganz, ganz sicher?«
    »Ja, ja, ja, natürlich!« Mom gibt mir einen Klaps auf den Hintern und zeigt auf das Auto. »Und jetzt ab mit dir!« Mit einer letzten Umarmung und einem Kuss schiebt sie mich in Richtung Paris.
    Durch ihren Schubs gerate ich kurzzeitig aus dem Gleichgewicht und stolpere ein bisschen. So, wie sie mich geradezu zum Auto drängt, könnte man glatt denken, dass sie sich freut, mich loszuwerden.
    »Ach ja, eine Sache noch«, sagt sie, als ich das Fenster herunterlasse und aus dem Auto zu ihr hochschaue. Ich kann es kaum glauben, dass es nun wirklich losgeht: Es ist so weit. Endlich wird Paris wahr!
    Meine Mom drückt mir einen dünnen cremefarbenen Umschlag in die Hand. »Für dich. Aber nicht das, was du denkst«, sagt sie mit einem Augenzwinkern. »So, jetzt wird's ernst! Fahr los. Ich liebe dich, Schatz.«
    Sie hat recht. Es ist wirklich nicht das, was ich erwartet habe. Normalerweise gibt mir Mom immer ein Geldbündel und ihre American-Express-Black-Card mit. Da die Kreditkarte bereits sicher in meiner kamelfarbenen Hogan-Leder- tragetasche verstaut ist, dachte ich, ich würde ein paar Hundert Euro in dem Umschlag finden und dazu noch einen Brief auf ihrem schweren Briefpapier mit Monogramm. Aber stattdessen stehen da nur diese Zeilen:
    Liebste Alex,
    natürlich wusste ich immer, dass dieser Tag einmal kommen würde, aber irgendwie habe ich gedacht, dass mir bis dahin noch ein paar Jährchen bleiben, wenigstens so lange, bis Du aufs College gehst. Ab heute stehst Du nun auf eigenen Beinen.
    Deine Liebesgeschichten in diesem Jahr waren - obwohl durchaus nicht ohne Charme und von großem Temperament Deinerseits zeugend - oft nicht gerade vernünftig. Aber junge Menschen machen nun mal Fehler - verdammt, wer macht das nicht?
    Die Lehre, die Du hoffentlich daraus gezogen hast, ist die: Frauen wie Du und ich dürfen ihr Herz nicht auf der Zunge tragen, mein Schatz. Du entstammst einer langen Reihe leidenschaftlicher Frauen, die sich viel zu schnell verlieben. Was immer Du in Paris tust, lass Dich bitte nicht so fortreißen, wie es Dir im letzten Herbst mit Jeremy passiert ist. Dein Liebeskummer hat mir fast das Herz zerrissen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Du Dich wieder auf so einen Loser einlässt, der auf Deinen Gefühlen herumtrampelt. Sei vorsichtig mit der Liebe in Paris - Du wirst nicht als die zurückkehren, als die Du hingefahren bist. Das weiß ich.
    Viel Glück und alle Liebe der Welt! Ich bin sehr stolz auf Dich.
    Bis im November zur Modewoche!
    Alles Liebe
    Jetzt muss ich doch weinen. Ich blicke aus dem Fenster, aber wir sind bereits auf den Brooklyn-Queens-Expressway abgebogen und haben meine Mom weit hinter uns gelassen. Zu spät, um ihr noch mal zu sagen, wie lieb ich sie habe und wie sehr ich sie vermissen werde. Und auch zu spät, um sie um ein bisschen Kleingeld für die Reise zu bitten! Ich schimpfe mit mir selbst und konzentriere mich dann darauf, den Kajal nachzuziehen, der beim Lesen des Briefs verschmiert ist.
    Die hell erleuchtete Halle des Internationalen Terminals des JFK-Flughafens wimmelt von Menschen, die in alle Ecken und Enden der Welt reisen: Peking, Budapest, Buenos Aires. Auf dem Monitor suche ich Paris. Mein Flug ist pünktlich. Erschrocken stelle ich fest, dass ich - obwohl ich schon mehrmals ohne meine Mom geflogen bin - das erste Mal ohne sie nach Paris fliege. Seltsam. Es fühlt sich nicht direkt schlecht an, das kann man so nicht sagen, aber ich bin zu abgelenkt und zu nervös, um auf meine neue Unabhängigkeit wirklich stolz zu sein.
    In der Schlange vor dem Abfertigungsschalter der französischen Fluglinie geht es nur langsam voran. Also schreibe ich eine nette, kleine SMS an meine Cousine Emily, die gerade angefangen hat, in Georgetown zu studieren. TSCHÜSSI!!! BIS WEIHNACHTEN! LASS MAL VON DIR HÖREN!!! Emily ist nämlich todunglücklich, seit sie auf dem College ist. Was hätte sie dafür gegeben, mit mir in

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