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Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Titel: Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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Frankreich teil! Wie um alles in der Welt hat sie den Final Comp bestanden?
    Da trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag: »Hast du gar nicht.«
    »Was?« Alex schleckt sich ein bisschen Marmelade vom Finger.
    »Den Test bestanden. Den Final Comp. Du hast ihn nicht bestanden. Oder?«
    Alex verdreht die Augen und steht auf. »Livvy! Der Test liegt doch schon lange hinter uns. Warum redest du immer noch davon?«
    »Alex.« Ich nehme ihre Hände in meine. »Sag mir die Wahrheit.«
    Thomas beobachtet uns gespannt. Er weiß, wie viel ich für den Test gelernt habe.
    »Holla, Livvy, deine Hände sind aber kalt!«, sagt Alex. »Ich hol dir mal etwas Kaffee. Wie wär's mit einer Banane?« Sie beugt sich vor und beginnt, Bananenstückchen für mich in eine Schüssel zu löffeln.
    »Was willst du jetzt tun? Alex, bitte rede mit mir. Ich mache mir solche Sorgen um dich!« Ich packe sie an den Schultern und drehe sie so zu mir her, dass sie gezwungen ist, mir in die Augen zu sehen. »Das ist eine ziemlich ernste Sache, Alex. Das könnte auch das College betreffen - es könnte sogar dazu führen, dass du nicht rechtzeitig die Highschool fertig machst. Gibt es denn nicht irgendwas, das ich für dich tun kann, um das wieder hinzubiegen? Ich werde dir helfen, Alex - ich bin sicher, es gibt irgendeinen Weg, wie du weitermachen und den Test wiederholen kannst.« Ich schäme mich für meine eigene Egozentrik. Ich hätte Alex schon viel früher helfen sollen, noch in der Lernphase. Wenn ich nur gewusst hätte, dass sie so ein ernstes Problem hat!
    »Wo wir gerade beim Thema sind«, sagt Alex mit einem Seufzer und verdreht die Augen, nicht ohne eine gewisse Verachtung der ganzen Situation gegenüber. Sie sieht so aus, als hätte sie noch mehr schlechte Neuigkeiten. Sie entzieht mir ihre Hand. »Jay wird auch nicht zurückkommen. Seine Schulgebühr ist zwar bezahlt, aber der ganze Rest seines Stipendiums ist für das Mietauto draufgegangen. Das Bargeld, das er zu Weihnachten dabei hatte, als wir bei dir waren - das war die gesamte Auszahlung für Bücher und Essen und alles. Mit dem Lycée de Monceau ist es aus.«
    Ich ringe nach Luft. »Nein!«
    Alex verzieht das Gesicht. »Schätzchen, würde ich bei so etwas lügen?«
    Ich setze mich neben Alex auf das Sofa und ziehe meine Knie unter das Kinn. Ich greife benommen nach meiner Plastikgeldbörse und zähle das Geld, das meine Eltern mir zu Weihnachten geschenkt haben. Ich habe es bisher noch nicht ausgegeben, weil ich PJ vielleicht etwas kaufen wollte - irgendwas, das sie, wenn wir sie endlich finden, braucht.
    »Und was, wenn wir alle zusammenlegen? Dann müsste Jay nicht von der Schule abgehen ...«, murmle ich. »Vielleicht könnten Zack und ich dir Nachhilfeunterricht geben ... und jobben - sodass ihr bleiben könnt...«
    Alex legt ihren Kopf auf meine Schulter. Ihre schwarzen Haare riechen nach abgestandenem Zigarettenrauch. Ich huste rau und beginne zu weinen.
    Schockiert sieht Alex mich an. »Oh, nicht auch du noch, Livvy! Du musst stark bleiben. Hier ist sowieso schon alles im totalen Chaos. Bitte krieg du jetzt nicht auch noch die Krise! Du bist doch unser Fels in der Brandung, Livvy! Du bist die einzig Nicht-Verrückte in dem ganzen Haufen!«
    »Okay, okay«, sage ich. Wahrscheinlich sollte ich wirklich stark bleiben, ihr zuliebe, und für Jay und Thomas und natürlich für PJ. Und auch für Zack, wenn ich dann irgendwann auch seine Version der Geschichte hören kann.
    »Du bist sauer, hm?«, sagt Alex und steht wieder auf.
    Ich erhebe mich ebenfalls.
    »Alex, hier geht es nicht darum, ob ich sauer bin oder nicht. Hier geht es darum, jemanden gern zu haben - mehrere Leute gern zu haben, aus denen man aber nicht schlau wird.«
    »Was meinst du damit?«, sagt Alex empört. »Ich bin doch ein offenes Buch!«
    »Ich muss los«, sage ich und schaue mich nach Thomas um. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er wieder auf den Balkon gegangen ist. Ich gebe ihm ein Zeichen, damit er reinkommt und wir gehen können. »Wir können ja später weiterreden.« »Was haben sie sich denn nur dabei gedacht?«, sage ich aufgebracht zu Thomas, als wir mit dem Aufzug in die Lobby hinunterfahren. »Haben wir alle eigentlich überhaupt etwas gedacht?«
    Ich bin nicht wütend auf meine Freunde, ich bin wütend auf mich selbst. Wäre ich doch bloß mehr für sie da gewesen! Bei der Suche nach PJ scheinen sie sich alle selbst verloren zu haben.
    Ich wünschte, ich wäre mit ihnen gefahren, hätte dafür

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