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Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Titel: Beautiful Americans 03 - Leben á la carte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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hinauskomplimentieren. »Ich bin superfroh, dass du nicht tot bist, aber wenn ihr irgendwas Dummes ausheckt, könnt ihr gleich gehen. Ich stecke wegen anderer Dinge in einem ziemlichen Schlamassel und kann's nicht riskieren, mich noch weiter aus dem Fenster zu lehnen.« Während ich das sage, streife ich Jay mit einem Blick. Aus dem Fenster gelehnt habe ich mich eigentlich vor allem für ihn und gar nicht wirklich für PJ.
    Jay sieht erst PJ an, dann wieder mich. Mir fällt auf, dass er zum ersten Mal seit langer Zeit sauber rasiert ist. Er ist bestimmt überglücklich, dass sie zurückgekommen ist - zurückgekommen zu ihm. Mir versetzt es einen Stich, wenn ich mir vorstelle, was für ein tolles Gefühl das für ihn gewesen sein muss.
    »Es gibt keine Schwierigkeiten, Alex«, sagt Jay schließlich. »PJ braucht nur einen sicheren Ort, an dem sie eine Weile wohnen kann. Einen Ort, von dem niemand weiß.«
    Ich setze mich im Schneidersitz auf den Parkettfußboden in meinem Zimmer und lehne mich an die Wand. Eine Minute lang denke ich sehr, sehr angestrengt nach.
    »Bitte, Alex«, flüstert Jay. Dem tiefen Klang seiner Stimme kann ich einfach nicht widerstehen.
    »Ich kenne da einen Typen, der Model-Wohnungen besitzt - einen erstklassigen Klubbesitzer. Er hat früher mit Immobilien gehandelt. Meine Mom hat mal quasi nur für einen Apfel und ein Ei in einer seiner Wohnungen gewohnt, als sie früher mit all den Models gearbeitet hat. Ich wette, er würde uns abkaufen, dass du ein Model bist.«
    PJ und Jay warten, dass ich weiterrede.
    »Wir behaupten einfach, dass du eine Freundin von Livvy bist - eine junge Ballerina, die gerade keine Arbeit hat«, weise ich PJ an. »Die es als Model versuchen will. Das ist perfekt. Sehr pariserisch.«
    »Okay«, sagt PJ. »Das schaffe ich.«
    »Aber PJ, ich brauche im Gegenzug auch etwas von dir.« Ich denke an das quälende Telefonat mit meiner Mom vor ein paar Tagen zurück. Seitdem hat sie nicht mehr angerufen. Ich weiß, dass sie stocksauer auf mich ist.
    »Was denn?«
    »Ich habe da so ein Problem«, erkläre ich, während in meinem Hirn langsam eine Idee Gestalt annimmt. »Meine Mom denkt, dass ich einer Bekannten von uns etwas Geld gestohlen habe.«
    »Was? Echt, Alex?«, fragt Jay. Sofort kräuselt sich besorgt seine sonst absolut glatte olivfarbene Stirn. »Und, hast du?«
    »Natürlich nicht!«, entgegne ich und wickle eine schwarze Haarlocke um meinen Finger, weil ich erst nicht weiß, wie ich meine Antwort einbetten soll. »Ich hab's mir nur geliehen. Und kann's noch nicht zurückzahlen.«
    »Oh«, sagt PJ. Sie schaut zu Boden, sodass ihr ihre Haare wie ein Vorhang über das Gesicht fallen. »Tja, Alex, ich habe leider auch kein Geld. Bin weit davon entfernt.«
    »Keine Sorge, PJ, wir finden schon eine Lösung«, schaltet sich Jay ein.
    »Ich will kein Geld«, sage ich. »Ich möchte einen Deal machen. Ich muss meine Mom unbedingt davon überzeugen, dass ich das Geld für dich ausgeborgt habe. Du musst mir nur erlauben, dass ich lügen und herumerzählen darf, dass du mich darum gebeten hast, damit du abhauen konntest, und ich habe dir geholfen, weil wir befreundet sind. Und falls dich mal jemand finden sollte, falls ihr beide also mit dieser ganzen Versteck-Kiste hier in Paris auffliegt, müsst ihr das auch weiter so behaupten, ganz egal was passiert. Ich habe das Geld dieser Frau genommen und dir gegeben, weil wir befreundet sind und du mir wichtig bist. Verstanden?«
    »Das ist alles?« PJ scheint verwirrt. »Das ist doch gar nichts. Überhaupt kein Problem.«
    »Für dich mag das keine große Sache sein, Penelope Jane, aber lass dir gesagt sein: Für meine Mutter, Caroline Anne Braun, ist das eine sehr große Sache.«
    »Na ja, dann, natürlich. Wenn du mir einen Ort zum Untertauchen besorgst, kannst du über mich verbreiten, was immer du willst, über mich und was ich im letzten Schulhalbjahr angeblich alles gemacht habe. Das alles hat für mich im Moment sowieso keine Bedeutung mehr.«
    Jay beißt sich auf die Unterlippe. »PJ, bist du dir da sicher?«
    Schnaubend verdrehe ich die Augen. »Sie ist obdachlos! Natürlich ist sie sich sicher! Jay, ich bringe dir morgen die Telefonnummer von dem Typen für PJ mit. Und jetzt macht, dass ihr beide von hier verschwindet, ehe Marithe mit Saft und Keksen hereinplatzt!«
    In dieser Nacht bleibe ich noch lange wach und verfasse im bläulichen Schein meines Laptopbildschirms eine ausgefeilte E-Mail an meine Mom, in der ich ihr

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