Beautiful Americans 03 - Leben á la carte
wieder küsst. »Das reicht absolut.«
Bei diesen Worten wird irgendetwas in mir wach, und es ist mehr als nur das Verlangen, mich bei ihm sicher und geborgen zu fühlen. Ich rücke näher an ihn heran, lege ihm meine Arme um den Hals und küsse ihn inniger, als ich es jemals getan habe - als ich es jemals bei irgendjemandem getan habe.
»Penelope, bist das wirklich du?«, fragt er mich, als sich unsere Lippen voneinander lösen.
Ich lache ein bisschen. »Ja, natürlich.«
»Du bist so schön«, sagt er und küsst meinen Hals und meine
Ohrläppchen. Bei der sanften Berührung seiner Lippen auf diesen empfindsamen Stellen lehne ich mich schwer atmend an ihn.
»Ich habe so lange darauf gewartet, dich so küssen zu können.« Jay rückt ein Stückchen von mir ab. »Aber ich kann noch länger warten. Ich werde ewig warten, wenn du das möchtest.«
Ich bleibe still, unfähig, etwas zu sagen, auch wenn ich will, dass er weitermacht. Endlich finde ich meine Stimme wieder. »Können wir ... können wir das Licht ausmachen?«
»Klar, natürlich«.« Jay geht zur Tür und betätigt den Schalter. Augenblicklich ist es stockdunkel im Raum, abgesehen vom Licht einer Straßenlampe und vom fahlen Mond, das hinter dem Vorhang hindurchdringt. Ich seufze und spüre mehr, als dass ich es sehe, wie er zu mir ans Bett zurückkommt. Sehr behutsam wickelt er mir den Schal vom Hals und streicht mir mit seinen Fingerspitzen über das Schlüsselbein. Ich fühle seine Lippen an der Stelle, an der gerade noch seine Fingerspitzen gewesen sind, und im Dunkeln finde ich seinen Nacken, dort wo seine Kopfhaut in seinen Hals übergeht, und halte mich fest, während ich gleichzeitig mit aller Kraft dagegen ankämpfe, mich nicht zu sehr zu verlieren.
»Das fühlt sich gut an«, sage ich erstickt, weil es wirklich so ist. Ein seltsamer Teil von mir würde am liebsten weinen. Ich verdiene es nicht, so etwas zu fühlen. Das ist einfach zu schön.
Jay lässt seine warmen Hände ohne Eile unter mein Shirt gleiten. Forschend streichelt er über meinen Bauch. Als er mich an diesem Bereich meines Körpers berührt, den noch nie jemand berührt hat, ist das gleichermaßen erregend wie beängstigend. Ich spüre, wie er die Haut unter meinem Bauchnabel liebkost, direkt an meinem Jeansbund, und ich frage mich, ob er mich noch immer berührt, denn ich kann es zwar spüren, aber es fühlt sich gleichzeitig so surreal und weltfern an.
Langsam und vorsichtig zieht Jay mir das Shirt über den Kopf und legt es neben uns auf das Bett. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann ich ihn schemenhaft erkennen. Kurz lässt er mich los, und ich merke, dass er sich ebenfalls sein Shirt auszieht.
Ich sauge die Luft ein, als ich seine Haut auf meiner spüre, seine Brust über meine Brust streift, unsere Bäuche sich berühren, während unsere Küsse immer gieriger werden. Jay greift zu meinen Schuhen hinunter und zieht sie mir aus, dann auch meine Socken. Jedes Mal, wenn mehr von meiner Haut entblößt wird, atme ich schwer.
Langsam, ganz langsam beuge ich mich nach hinten, bis mein Kopf auf dem Kissen liegt, die Haare zu beiden Seiten aufgefächert.
Jay beugt sich über mich, und seine weißen Zähne leuchten im schwachen Lichtschein auf. Er lächelt.
»Ich bin froh, dass du dir nicht die Haare abgeschnitten hast!«, sagt er. »So siehst du aus wie ein Engel.«
Seine Stimme ist ein bisschen brüchig.
»Ich liebe dich, PJ. Penelope.« Die Art, wie er meinen Namen ausspricht, mit diesem Hauch eines spanischen Akzents und den weichen Vokalen, ruft in mir eine bisher unbekannte Sehnsucht hervor, ihm näher zu sein - so nahe wie nur irgend möglich.
Ich antworte ihm nicht. Stattdessen beuge ich mich zu ihm und küsse seinen Bauch, diese kleine Stelle direkt über der Kordel seiner Jogginghose. Er riecht so gut, und zwar überall. Sein Körper gibt mir das Gefühl, mich auf einer anderen Existenzebene zu befinden - in einem anderen Universum, wo Gefühle Farben und Formen haben.
»Alles wird gut«, sagt Jay zu mir. Es ist ein komischer Moment, mich zu beruhigen, aber es passt. Ich gleite seinen Körper hinunter, bis unsere Gestalten verschmelzen. Seine Berührungen mit dem Mund auf meiner Haut durchlaufen mich gleichzeitig heiß und kalt, egal an welcher Stelle: auf meinen Ellbogen, meinem Kinn, entlang des Trägers meines BHs. Ich kann nicht aufhören zu schaudern, aber genau wegen dieses Schauderns nicht aufhören, nicht von ihm lassen.
»Hast du
Weitere Kostenlose Bücher