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Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Titel: Beautiful Americans 03 - Leben á la carte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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Apartment-Anlage eine Geburtstagsparty feiert. Jay hat von der auswärtigen Übernachtung gehört und strahlt, als er mich in einem langweiligen Einkaufscenter in seinem Viertel trifft. Ich sitze auf einer Bank vor Carrefour, einem Supermarkt im Erdgeschoss. Jay hat mir eine alte braune Mütze aus grobem Acryl geliehen, die allen Witterungsverhältnissen bei Sport und Jagd standhält und mit der ich meine Haare bedecken kann.
    »Komm also einfach an mein Fenster, so wie du's schon mal gemacht hast. Aber erst ab elf. Da schlafen meine Gasteltern. Klopf ans Fenster. Ich werde warten.«
    Sehr viel später als geplant, stehe ich vor seinem Fenster und zögere noch eine Minute, ehe ich leicht anklopfe. Der Vorhang wird zur Seite geschoben, gerade so viel, dass Jay durch einen kleinen Schlitz hinaussehen kann. Es braucht nur wenige Sekunden, bis er das Fenster geöffnet und mich ins Zimmer gezogen hat.
    »Hey«, sage ich, mein Körper starr und steif in seiner Umarmung.
    »Hey«, sagt Jay und drückt seine weichen Lippen auf meine. »Hey.«
    Jay küsst mich langsam und sehnsüchtig. Ich winde mich fast dabei. Seine Küsse entsprechen so gar nicht meinem eigenen inneren Zustand: Ich bin so ziemlich das Gegenteil von ruhig und friedlich. Nervös löse ich mich von ihm.
    »Alles in Ordnung, PJ?«, fragt er mich. »Entschuldige, wenn ich zu schnell bin. Du bist nur so wunderschön. Ich habe mich so danach gesehnt, dich zu sehen.«
    Ich versuche, mich zu entspannen. »Ja, aber lass es uns ... langsamer angehen.«
    »Klar, natürlich. Möchtest du dich setzen?« Jay räumt mir ein Plätzchen auf dem Bett frei. »Möchtest du Wasser oder irgendwas?«
    »Das wäre toll«, murmle ich. Ich bin zwar gar nicht durstig, aber ich möchte Zeit gewinnen. Ich muss unbedingt kurz nachdenken.
    Als Jay zurückkommt, schließt er geräuschlos die Tür und reicht mir ein Glas Leitungswasser. Nachdem ich einen Schluck getrunken habe, bedanke ich mich bei ihm.
    »Willst du nicht deinen Mantel ausziehen?«, fragt er mich beinahe schüchtern.
    »Ach so, klar«, sage ich. »Das habe ich ganz vergessen.« Ich schlüpfe aus den Ärmeln, fröstle aber sofort und behalte meinen Schal an.
    »Diesen Schal liebst du sehr, oder?«, bemerkt Jay mit einem Lächeln. »Den hast du auch an dem Tag getragen, als wir im Louvre waren. Weißt du noch? An dem Tag, als wir uns die ganzen Ingres-Bilder angesehen haben?«
    »Ja, na ja, er ist der einzige, den ich habe«, entgegne ich und zupfe an den beiden Enden. »Meine Mom hat ihn für mich gemacht.«
    »Er steht dir sehr gut. Die Farbe passt super zu deinen Augen.«
    »Vielen Dank«, sage ich und atme tief ein.
    »Erzähl mir mehr über deine Mom«, fordert Jay mich auf. »Wie ist sie so?«
    Atme ruhig weiter, rede ich mir selbst gut zu, aber ich muss mich ziemlich darauf konzentrieren.
    »Sie ist...« Ich weiß nicht, was ich sagen soll. »Jay?«
    »Ja?« Jay geht zum Bett und setzt sich vorsichtig neben mich auf den Rand der Matratze.
    »Was haben die Reporter über mich verbreitet? Über meine Familie?«
    Jay runzelt die Stirn und antwortet erst nach einer kurzen Pause. »Na ja, ich bin mir nicht ganz sicher. Manche glauben, dass du vielleicht - na ja, du weißt schon, versucht hast... was du eben versucht hast -, weil deine Eltern irgendwie gegen das Gesetz verstoßen haben. Stimmt das? Ich meine, stecken sie in Schwierigkeiten?«
    Ich nicke, weil es jetzt sowieso schon öffentlich ist. Warum also noch verheimlichen?
    »War es deshalb? Ich meine, bist du deshalb abgehauen?« Jay blickt mir tief in die Augen.
    Ich antworte nicht, sondern schaue auf meinen Schoß hinunter. Meine Hände sind zwischen meinen Knien eingezwängt, damit sie nicht so zittern und dadurch verraten, wie sehr mich dieses Gespräch mitnimmt.
    »Es tut mir leid. Mann, warum mache ich das nur immer? Du musst nichts sagen.«
    Ich blicke wieder zu ihm hoch. »Danke.«
    Jays sorgenvolle Miene hellt sich auf. Die dichten schwarzen Augenbrauen hochgezogen, nickt er. »Das ist wieder mal typisch für mich, dass ich es zu schnell angehe. Ich habe dich nur so sehr vermisst und möchte so gern erfahren, wo du warst und warum du dort warst. Ich verstehe es einfach nicht. Me explico? Macht das Sinn?«
    Schaudernd hole ich Luft. »Reicht es«, setze ich an, »dass ich wieder da bin? Ich meine, wenigstens für den Moment?«
    Jay legt mir die Hände um das Gesicht, sodass sich meine langen Haare in seinen Fingern verfangen.
    »Ja«, raunt er, bevor er mich

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