Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Brünette, der Travis vor der Cafeteria gefolgt war.
America funkelte Shepley an.
Der hob abwehrend die Hände. »Sie gehört zu Travis!«
Da bog Travis auch schon in Boxershorts gähnend um die Ecke. Er schaute seinen Gast an und klopfte ihr nachlässig auf den Rücken. »Mein Besuch ist da, dann gehst du jetzt wohl besser.«
Sie lächelte, legte die Arme um ihn und küsste seinen Hals. »Ich leg dir meine Telefonnummer auf den Tresen.«
»Äh … mach dir damit keine Umstände«, gab Travis lässig zurück.
»Was?«, fragte sie und lehnte sich zurück, um ihm in die Augen zu sehen.
»Jedes Mal das Gleiche!« America betrachtete die Frau. »Wie kann dich das überraschen? Er ist Travis Fucking Maddox! Er ist genau dafür berühmt-berüchtigt, und sie tun jedes Mal so überrascht!«, sagte sie und drehte sich zu Shepley um. Der legte beschwichtigend einen Arm um sie.
Das Mädchen warf Travis noch einen Blick aus schmalen Augen zu, schnappte sich ihre Handtasche und stürmte türenknallend hinaus.
Travis spazierte in die Küche und öffnete den Kühlschrank, als sei nichts gewesen.
America schüttelte den Kopf und ging den Flur hinunter. Shepley folgte ihr, wobei er ganz schief ging, um das Gewicht des Koffers auszugleichen, den er ihr hinterherschleppte.
Ich ließ mich erschöpft in einen Sessel fallen, seufzte und fragte mich, wie verrückt es von mir gewesen war, mich auf diese Sache einzulassen. Mir war wohl nicht ganz klar gewesen, dass Shepleys Wohnung eine Drehtür für ahnungslose Betthäschen war.
Travis stand mit vor der Brust verschränkten Armen hinter der Frühstückstheke und lächelte. »Was ist los, Täubchen? Harten Tag gehabt?«
»Nein, ich bin nur total angewidert.«
»Von mir?« Er grinste. Ich hätte wissen müssen, dass er mit dieser Unterhaltung gerechnet hatte. Aber das brachte mich nur dazu, erst recht kein Blatt vor den Mund zu nehmen.
»Ja, von dir. Wie kannst du nur jemand erst benutzen und dann so behandeln?«
»Wie habe ich sie denn behandelt? Sie hat mir ihre Nummer angeboten, ich habe das Angebot abgelehnt.«
Mir blieb vor Staunen über sein fehlendes Schuldbewusstsein der Mund offen stehen. »Du schläfst mit ihr, aber du willst ihre Nummer nicht?«
Travis stützte sich mit den Ellbogen auf die Theke. »Warum sollte ich ihre Nummer wollen, wenn ich sie sowieso nicht anrufen werde?«
»Warum solltest du mit ihr schlafen, wenn du sie danach nicht mal anrufen willst?«
»Ich verspreche niemand irgendwas, Täubchen. Und sie hat auch keinen Beziehungsvertrag ausgehandelt, bevor sie auf meiner Couch die Grätsche gemacht hat.«
Ich starrte angewidert auf die Couch. »Sie ist die Tochter von jemandem, Travis. Was würdest du sagen, wenn irgendwann mal jemand so mit deiner Tochter umginge?«
»Meine Tochter sollte ihren Slip besser nicht für so einen Idioten wie mich fallen lassen, um es mal so auszudrücken.«
Ich verschränkte die Arme und ärgerte mich über seine bezwingende Logik. »Also, mal abgesehen davon, dass du zugibst, ein Idiot zu sein, willst du behaupten, sie habe es verdient, wie eine streunende Katze behandelt zu werden, weil sie mit dir geschlafen hat?«
»Ich sage, dass ich ehrlich mit ihr war. Sie ist erwachsen, es passierte einvernehmlich … sie war sogar ein bisschen zu scharf drauf, wenn du es genau wissen willst. Aber du benimmst dich, als hätte ich ein Verbrechen begangen.«
»Sie schien sich über deine Absichten aber nicht im Klaren zu sein, Travis.«
»Frauen begründen ihr Verhalten normalerweise mit irgendetwas, das sie sich in ihrem Kopf zusammenreimen. Sie hat mir vorher genauso wenig gesagt, dass sie eine Beziehung erwartet, wie ich ihr gesagt habe, dass ich unverbindlichen Sex erwarte. Wo ist denn da der Unterschied?«
»Du bist ein Schwein.«
Travis zuckte mit den Schultern. »Ich habe mir schon Schlimmeres anhören müssen.«
Ich starrte auf die Couch, auf der die Kissen von der jüngsten Verwendung noch zerknautscht und verrutscht herumlagen. Die Vorstellung, wie viele Frauen sich ihm auf diesem Stoff schon hingegeben hatten, ekelte mich an. Noch dazu war es ein kratziges Material.
»Ich schätze, ich schlafe lieber im Sessel«, brummte ich.
»Warum denn?«
Ich sah ihn böse an und ärgerte mich über sein erstauntes Gesicht. »Weil ich auf dem Ding da nicht schlafe! Gott weiß, in was ich da liegen würde!«
Er hob mein Gepäck auf. »Du schläfst weder auf der Couch noch im Sessel. Du schläfst in meinem
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