Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
wäre?«
Er rutschte herum, als fände er nicht die richtigen Worte. »Ich hatte die letzte Nacht nicht so geplant. Ich war ein bisschen betrunken und bin dir wie ein verdammter Stalker auf der Party nachgeschlichen. Und dann habe ich dich gegen deinen Willen von dort weggeschleppt … und dann haben wir …« Er schüttelte den Kopf und schien sichtlich angewidert von den Bildern in seinem Kopf.
»… den besten Sex meines Lebens gehabt?« Ich drückte lächelnd seine Hand.
Travis lachte kurz auf, und seine Anspannung ließ langsam nach. »Dann ist also alles okay mit uns?«
Ich küsste ihn und nahm sein Gesicht zärtlich in meine Hände. »Ja, Dummerchen. Das hab ich doch versprochen, oder? Ich habe dir alles gesagt, was du hören wolltest, wir sind wieder zusammen, und trotzdem bist du immer noch nicht glücklich?«
Er lächelte und machte trotzdem ein sorgenvolles Gesicht.
»Travis, hör auf. Ich liebe dich.« Ich strich die Fältchen um seine Augen glatt. »Diese absurde Trennung hätte ja schon zu Thanksgiving vorbei sein können, aber –«
»Moment mal … was?«, unterbrach er mich und lehnte sich zurück.
»Ich war zu Thanksgiving absolut bereit zur Kapitulation, aber dann hast du gesagt, du hättest genug davon zu versuchen, mich glücklich zu machen, und da war ich zu stolz, dir zu sagen, ich würde dich zurückwollen.«
»Wie bitte? Ich hab doch nur versucht, es dir leichter zu machen! Weißt du, wie elend ich mich gefühlt habe?«
»Nach den Ferien sahst du aber ganz gut aus.«
»Das hab ich doch nur für dich gemacht! Ich hatte Angst, dich ganz zu verlieren, wenn ich nicht so getan hätte, als wäre es für mich okay, nur gute Freunde zu sein. Ich hätte also schon die ganze Zeit wieder mit dir zusammen sein können, zum Teufel?«
»Ich …« Er hatte recht. Ich hatte uns beiden Leid beschert, und dafür gab es keine Entschuldigung. »Es tut mir leid.«
»Es tut dir leid? Ich hab mich fast totgesoffen, bin kaum aus dem Bett gekommen und habe an Silvester mein Telefon kurz und klein geschlagen, um mich davon abzuhalten, dich anzurufen … und dir … tut es leid?«
Ich biss mir auf die Lippe und nickte beschämt, als mir klar wurde, was er durchgemacht hatte. »Es tut mir so … leid.«
»Es sei dir verziehen«, grinste er. »Aber tu das nie wieder.«
»Das werde ich nicht. Versprochen.«
Er ließ sein Grübchen sehen. »Ich hab dich verdammt lieb.«
21. KAPITEL
Rauch
Die Wochen vergingen, und ich war erstaunt, wie schnell die Frühlingsferien schon wieder vor der Tür standen. Der Tratsch über uns hatte nachgelassen. Das Leben verlief wieder ganz normal. In den Kellern der Eastern University hatte seit Wochen kein Kampf mehr stattgefunden. Adam achtete sehr darauf, sich unauffällig zu verhalten, nachdem die Festnahmen Fragen danach aufgeworfen hatten, was genau in jener Nacht eigentlich passiert war. Travis wartete schon ungeduldig auf den Anruf, der ihn zu seinem letzten Kampf des Semesters einbestellte. Denn mit dem Gewinn würde er den Großteil seiner Rechnungen im Sommer und bis in den Herbst hinein bestreiten.
Der Schnee lag am Freitag vor den Ferien immer noch hoch, und auf dem glitzernd weißen Rasen war eine letzte große Schneeballschlacht im Gange. Travis und ich schlidderten zwischen den Kontrahenten durch Richtung Cafeteria.
Drinnen drückte er mich einmal an sich, bevor er mehrere dampfende Teller auf einem Tablett stapelte. Die Dame an der Kasse war diesen Anblick bereits gewohnt.
»Hi, Abby.« Brazil nickte in meine Richtung und zwinkerte Travis zu. »Was macht ihr so in der nächsten Woche?«
»Wir bleiben hier. Meine Brüder kommen nach Hause«, ließ Travis ihn wissen, während er die kleinen Styroporteller vor uns auf dem Tisch arrangierte.
»Ich bring diesen Dave Lapinski noch um!«, verkündete America und schüttelte sich im Näherkommen den Schnee aus den Haaren.
»Volltreffer!«, lachte Shepley, bis America ihm einen warnenden Blick zuwarf und zum Buffet stapfte. Schnell lief er ihr nach.
»Der steht ja so was von unterm Pantoffel«, bemerkte Brazil.
»America ist ein bisschen angespannt«, erklärte Travis. »Sie lernt nächste Woche seine Eltern kennen.«
Brazil hob die Augenbrauen. »So richtig offiziell?«
»Tja«, sagte ich. »Das ist was Ernstes.«
»Puh«, machte Brazil.
»Wenn du erst mal die Richtige gefunden hast, Brazil … dann kapierst du das auch«, meinte Travis und strahlte mich an.
Als America und Shepley mit ihren
Weitere Kostenlose Bücher