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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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Aufmerksamkeit wieder auf das Biobuch, doch dabei spielte ein ironisches Lächeln um seine Lippen. Er las mir aus den Aufzeichnungen vor, unterstrich wichtige Punkte, stellte mir Fragen und erklärte geduldig, was ich nicht verstand.
    Nach einer Stunde nahm ich meine Brille ab und rieb mir die Augen. »Ich bin völlig erschlagen. Und ich kann mir kein einziges Makromolekül mehr merken.«
    Travis schloss grinsend das Buch. »Na gut.«
    Ich schwieg und war mir unsicher, wie es nun ablaufen sollte. Da verließ Travis das Zimmer, ging über den Flur, sagte halblaut etwas in Richtung von Shepleys Zimmer und drehte sich dann die Dusche auf. Ich deckte das Bett auf, kuschelte mich bis zur Nasenspitze ein und lauschte auf das Geräusch des Wassers in den Leitungen.
    Zehn Minuten später wurde die Dusche abgestellt, und der Fußboden knarrte unter Travis’ Schritten. Mit einem um die Hüften geschlungenen Handtuch spazierte er durchs Zimmer. Er hatte auf der Brust zwei gegenüberliegende Tattoos, die sich deutlich wölbenden Schultern waren mit schwarzen Tribal-Art-Mustern bedeckt. Auf seinem rechten Arm zogen sich schwarze Linien und Symbole von der Schulter bis zum Handgelenk, auf dem linken endeten die Tätowierungen am Ellbogen, und es zog sich nur eine einzige Schriftzeile über den Unterarm. Ich drehte ihm den Rücken zu, und während er vor seiner Kommode stand, hörte ich das Handtuch zu Boden fallen und das Rascheln von Stoff, wahrscheinlich zog er Boxershorts an.
    Nachdem er das Licht ausgemacht hatte, schlüpfte er neben mich ins Bett.
    »Du schläfst auch hier?«, fragte ich und drehte mich zu ihm um. Der Vollmond vor den Fenstern ließ Schatten auf sein Gesicht fallen. »Äh, ja. Das ist schließlich mein Bett.«
    »Ich weiß, aber …« Ich schwieg. Meine einzigen Alternativen waren die Couch oder der Sessel.
    Travis grinste und schüttelte den Kopf. »Traust du mir immer noch nicht? Ich werde mich tadellos benehmen. Ich schwöre!« Er hielt zwei Finger hoch, die die Boy Scouts of America sicher niemals offiziell zugelassen hätten.
    Ich debattierte nicht weiter, sondern drehte mich einfach um, legte meinen Kopf wieder aufs Kissen und stopfte die Decke in meinem Rücken zu einer deutlichen Barriere zwischen meinem und seinem Körper fest.
    »Gutnacht, Täubchen«, flüsterte er mir ins Ohr. Ich spürte seinen Minzatem auf meiner Wange, was mir Gänsehaut am ganzen Körper bereitete. Gott sei Dank war es so dunkel, dass er weder diese peinliche Reaktion noch die Röte meiner Wangen bemerkte.
    Es kam mir vor, als hätte ich gerade erst die Augen geschlossen, als ich auch schon den Wecker hörte. Ich streckte den Arm aus, um ihn abzustellen, zog meine Hand aber entsetzt zurück, als ich warme Haut unter meinen Fingern spürte. Ich versuchte, mich daran zu erinnern, wo ich mich befand. Als es mir schlagartig klar wurde, schämte ich mich, weil Travis denken mochte, ich hätte das mit Absicht gemacht.
    »Travis? Dein Wecker«, flüsterte ich. Er rührte sich nicht. »Travis!«, sagte ich schon lauter und stieß ihn an. Als er sich immer noch nicht bewegte, griff ich über ihn hinweg, tastete im Dämmerlicht herum, bis ich endlich den Wecker zu fassen bekam. Weil ich nicht wusste, wie man ihn abstellte, schlug ich oben drauf, bis das Ding endlich Ruhe gab. Mit einem Seufzer ließ ich mich zurück aufs Kissen fallen.
    Travis lachte in sich hinein.
    »Du warst schon wach?«
    »Ich habe versprochen, mich gut zu benehmen. Aber ich wusste nicht, dass du dich auf mich legen würdest.«
    »Ich habe mich nicht auf dich gelegt«, protestierte ich. »Ich bin nur nicht an den Wecker gekommen. Der übrigens den schrecklichsten Ton von sich gibt, den ich je gehört habe. Das klingt wie ein sterbendes Tier.«
    Er griff danach und drückte auf einen Knopf. »Möchtest du Frühstück?«
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu. »Hab keinen Hunger.«
    »Aber ich. Warum fährst du nicht mit mir mal eben die Straße runter ins Café?«
    »Ich glaube nicht, dass ich deine mangelhaften Fahrkünste um diese Uhrzeit schon ertrage«, sagte ich. Dann schwang ich die Füße aus dem Bett, schlüpfte in meine Pantoffeln und schlappte zur Tür.
    »Wo gehst du hin?«, fragte er.
    »Ich zieh mich an und gehe dann in die Uni. Brauchst du täglich meinen Routenplan, solange ich hier bin?«
    Travis räkelte sich und kam dann, immer noch in seinen Boxershorts, zu mir. »Bist du immer so temperamentvoll, oder lässt das nach, wenn du erst davon

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