Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Abschiedskuss gab, blieben seine Lippen auf meinen liegen. Er zog die Handbremse an, während seine Lippen über mein Kinn bis zum Ohr und dann ein Stück weit den Hals hinunterwanderten. Ich war total überrumpelt und stieß einen leisen Seufzer aus.
»Du bist so schön«, flüsterte er. »Ich war den ganzen Abend über so abgelenkt, weil du die Haare hochgebunden hast und dein Hals so gut zu sehen war.« Er bedeckte meinen Hals mit Küssen, und ich atmete summend aus.
»Was hat dich so lange gehindert?«, fragte ich lächelnd und hob mein Kinn, damit er leichter überall hinkam.
Parker konzentrierte sich wieder auf meine Lippen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich fester als sonst. Wir hatten im Auto nicht viel Platz, aber den vorhandenen nutzten wir vorteilhaft. Er lehnte sich gegen mich, und ich winkelte mein Knie an, während ich mit dem Rücken ans Fenster stieß. Seine Zunge glitt in meinen Mund, und seine Hand umschloss erst meine Fessel und schob sich dann mein Bein hinauf bis zum Oberschenkel. Das kalte Glas der Fenster beschlug von unserem heftigen Atem minutenschnell. Seine Lippen streiften mein Schlüsselbein, doch dann riss er den Kopf hoch, als die Scheiben unter mehreren heftigen Schlägen vibrierten.
Parker setzte sich auf, und auch ich rückte mich zurecht und zog mein Kleid wieder glatt. Ich zuckte zusammen, als die Tür aufflog. Travis und America standen neben dem Auto. America sah mitleidig und bekümmert drein, während Travis kurz vor einem Anfall blinder Wut zu sein schien.
»Was zum Teufel soll das, Travis?«, brüllte Parker.
Die Situation fühlte sich mit einem Mal bedrohlich an. Ich hatte Parker noch nie seine Stimme erheben gehört. Und Travis’ Knöchel traten weiß hervor, als er sie in seine Seiten stemmte. Ich befand mich genau zwischen den beiden. Americas Hand wirkte winzig, als sie sie auf Travis’ massigen Arm legte und Parker mit einem Kopfschütteln stumm warnte.
»Komm, Abby. Ich muss mit dir reden.«
»Worüber?«
»Jetzt komm einfach!«, fauchte sie.
Ich sah Parker an und registrierte die Verwirrung in seinem Blick. »Tut mir leid, ich muss gehen.«
»Nein, schon gut. Geh nur.«
Travis half mir aus dem Porsche und trat dann die Tür zu. Ich fuhr herum und stand jetzt zwischen ihm und dem Wagen. »Was ist mit dir los? Lass das sein!«
America wirkte nervös. Ich begriff rasch, warum. Travis roch nach Whiskey. Entweder hatte sie darauf bestanden, ihn zu begleiten, oder er mochte sie darum gebeten haben. Aber wie auch immer hielt sie ihn davon ab, gewalttätig zu werden.
Die Reifen von Parkers poliertem Porsche quietschten, als er davonfuhr, und Travis zündete sich eine Zigarette an. »Du kannst jetzt wieder reingehen, Mare.«
Sie zog an meinem Kleid. »Komm, Abby.«
»Warum bleibst du nicht noch, Abs?«, ätzte er.
Ich bedeutete America mit einem Kopfnicken, vorzugehen, und sie tat es widerstrebend. Ich verschränkte die Arme und war bereit für einen Streit. Ich nahm mir vor, ihn nach der unvermeidlichen Predigt niederzumachen. Travis zog noch ein paarmal an seiner Zigarette, und als klar war, dass er von sich aus nichts erklären würde, verlor ich die Geduld.
»Warum hast du das getan?«, fragte ich.
»Warum? Weil er direkt vor meiner Wohnung über dich hergefallen ist!«, schrie er. Seine Augen schienen nicht in der Lage, sich auf irgendwas zu fokussieren, und mir war klar, dass er zu einem vernünftigen Gespräch nicht in der Lage war.
Ich schlug einen ruhigen Ton an. »Ich mag zwar bei dir wohnen, aber was ich tue und mit wem ich es tue, das ist meine Sache.«
Er trat seine Kippe aus. »Du bist viel zu gut dafür, Täubchen. Lass ihn dich doch nicht im Auto vögeln wie ein billiges Schulballmädchen.«
»Ich wollte keinen Sex mit ihm haben!«
Er deutete auf die leere Parklücke, wo Parkers Wagen gestanden hatte. »Was wolltest du denn dann?«
»Hast du noch nie mit jemandem geknutscht, Travis? Einfach nur rumgemacht, ohne dass es zum Äußersten gekommen wäre?«
Er runzelte die Stirn, als würde ich totalen Quatsch daherreden. »Wozu das denn?«
»Das machen tatsächlich viele Leute … vor allem solche, die sich daten.«
»Die Fenster waren alle beschlagen, der Wagen wackelte … woher sollte ich das denn wissen?«, sagte er und fuchtelte mit den Armen in Richtung der leeren Parklücke.
»Vielleicht solltest du mir nicht nachspionieren!«
Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich halte das nicht aus, Taube.
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