Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
nicht das Problem, und du weißt es.«
»Ist das der einzige Grund, aus dem du wegwillst? Wegen dem Gerede der anderen?«
»Zumindest bevor ich eine Ahnung hatte und du der Böse warst«, brummte ich.
»Beantworte die Frage, Täubchen.«
»Ja!«
Travis schaute über mich hinweg zu den Studenten, die aus der Cafeteria kamen oder hineingingen. Er überlegte, und ich wurde langsam ungeduldig, während er sich Zeit ließ.
Endlich richtete er sich gerade auf und wirkte entschlossen. »Nein.«
Ich war mir sicher, mich verhört zu haben. »Wie bitte?«
»Nein. Du hast ja selbst gesagt: Eine Wette ist eine Wette. Wenn der Monat rum ist, bist du mit Parker weg, er wird Arzt, ihr heiratet und bekommt 2,5 Kinder, und ich werde dich nie wieder sehen.« Er schnitt eine Grimasse. »Mir bleiben noch drei Wochen. Und auf die werde ich wegen Kantinentratsch nicht verzichten.«
Ich schaute durch die großen Fenster und sah, dass praktisch die gesamte Cafeteria uns beobachtete. Die unwillkommene Aufmerksamkeit trieb mir Tränen in die Augen. Ich ließ ihn stehen, um mich auf den Weg zu meinem nächsten Kurs zu machen.
»Taube!«, rief Travis mir nach.
Ich drehte mich nicht mehr um.
Am selben Abend saß America auf dem Badezimmerboden und quasselte über die Jungs, während ich vor dem Spiegel stand und meine Haare zu einem Pferdeschwanz frisierte. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn ich musste daran denken, wie geduldig Travis gewesen war – erst recht für seine Verhältnisse. Natürlich gefiel es ihm nicht, dass Parker mich jeden zweiten Abend aus seiner Wohnung abholte.
Travis’ Gesichtsausdruck, als ich ihn gebeten hatte, mir die Wettschulden zu erlassen, und auch der, als ich ihm gesagt hatte, die Leute meinten, er sei in mich verliebt, kamen mir in den Sinn. Andauernd fragte ich mich, warum er es nicht bestritten hatte.
»Also, Shep meint, du seist zu hart mit ihm. Er hatte noch nie jemanden, an dem ihm so viel gelegen hätte, dass er …«
Travis steckte den Kopf herein und lächelte, als er mich mit meinen Haaren herumhantieren sah. »Lust, irgendwo einen Happen zu essen?«, fragte er.
America stand auf, um sich im Spiegel zu betrachten, und fuhr sich mit den Fingern durch ihre Goldmähne. »Shep möchte mal diesen neuen Mexikaner in Downtown ausprobieren, falls ihr Lust habt, mitzukommen.«
Travis schüttelte den Kopf. »Ich dachte mir, Täubchen und ich könnten heute Abend alleine ausgehen.«
»Ich gehe mit Parker aus.«
»Schon wieder?«, zischte er ärgerlich.
»Schon wieder«, zwitscherte ich.
Es klingelte an der Tür, und ich eilte an Travis vorbei, um aufzumachen. Parker stand vor mir, mit seinen blonden Locken und frisch rasierten Wangen.
»Siehst du jemals weniger gut als umwerfend aus?«, fragte Parker.
»Wenn ich daran denke, wie sie zum ersten Mal hier aufgekreuzt ist, muss ich sagen, ja«, mischte sich Travis hinter mir ein.
Ich verdrehte die Augen und lächelte, dann hob ich einen Finger, um Parker zu bedeuten, er möge warten. Ich drehte mich um und fiel Travis um den Hals. Er war vor Staunen zunächst wie erstarrt, entspannte sich aber gleich wieder und zog mich fest an sich.
Lächelnd schaute ich ihm in die Augen. »Danke dafür, dass du meine Geburtstagsparty organisierst. Und kann ich für das Abendessen einen Gutschein bekommen?«
Ein Dutzend Emotionen spiegelten sich gleichzeitig in Travis’ Miene. Dann zog er die Mundwinkel zu einem Grinsen hoch. »Für morgen?«
Ich drückte ihn und grinste. »Mit Vergnügen.« Ich winkte ihm noch mal zu, als Parker mich bei der Hand nahm.
»Was war das denn?«, fragte Parker.
»Wir sind in letzter Zeit nicht besonders gut klargekommen. Das war meine Version eines Olivenzweigs.«
»Muss ich mir darüber Gedanken machen?«, fragte er und öffnete mir die Beifahrertür.
»Nein.« Ich küsste ihn auf die Wange.
Beim Abendessen erzählte Parker von Harvard und dem Haus der Fraternity und seinen Plänen hinsichtlich der Wohnungssuche. Irgendwann runzelte er die Stirn. »Wird Travis dich zu deiner Geburtstagsparty bringen?«
»Ich weiß es nicht genau. Er hat dazu noch nichts gesagt.«
»Wenn er nichts dagegen hat, würde ich das gern übernehmen.« Er nahm meine Hand und küsste meine Fingerspitzen.
»Ich werde ihn fragen. Die Party war seine Idee, daher …«
»Verstehe. Wenn nicht, dann sehen wir uns eben dort.« Er lächelte.
Parker brachte mich zurück zur Wohnung und hielt auf dem Parkplatz an. Als er mir einen
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