Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
diesmal küsste Parker mich schon im Auto.
Am Donnerstag wartete Parker beim Mittagessen in der Cafeteria auf mich und erstaunte alle, indem er sich auf Travis’ Platz setzte. Als Travis seine Zigarette fertig geraucht hatte und hereinkam, ging er gleichgültig an Parker vorbei und setzte sich ans Ende des Tisches. Megan näherte sich ihm, wurde jedoch sofort enttäuscht, als er sie wegscheuchte. Danach herrschte am Tisch gedämpfte Stimmung, und mir fiel es schwer, mich auf irgendetwas zu konzentrieren, das Parker sagte.
»Ich schätze, ich wurde bei den Einladungen nur vergessen.« Parker hatte meine Aufmerksamkeit gewonnen.
»Was?«
»Ich habe gehört, dass am Sonntag deine Geburtstagsparty stattfindet. Bin ich nicht eingeladen?«
America schielte zu Travis hin, der Parker so wütend anfunkelte, als würde er ihn in der nächsten Sekunde niedermähen.
»Das sollte eine Überraschungsparty werden, Parker«, sagte America leise.
»Oh.« Parker zuckte zusammen.
»Du schmeißt eine Überraschungsparty für mich?«, fragte ich America.
Sie zuckte die Achseln. »Es war Travis’ Idee. Bei Brazil, am Sonntag. Ab achtzehn Uhr.«
Parker errötete ein wenig. »Dann, nehme ich mal an, bin ich jetzt definitiv nicht eingeladen.«
»Nein! Natürlich bist du das!«, sagte ich und nahm auf dem Tisch seine Hand. Zwölf Augenpaare fokussierten auf unsere Hände. Ich konnte sehen, dass Parker die Aufmerksamkeit ebenso unangenehm war wie mir, daher ließ ich ihn los und legte meine Hände auf den Schoß.
Parker erhob sich. »Ich habe vor dem Kurs noch ein paar Dinge zu erledigen. Ich rufe dich später an.«
»Okay.« Ich lächelte entschuldigend.
Parker beugte sich über den Tisch und küsste mich auf den Mund. Die Stille hatte nun schon die gesamte Cafeteria erfasst, und nachdem Parker gegangen war, stupste America mich mit dem Ellbogen an.
»Ist das nicht gruselig, wie alle euch beobachten?«, flüsterte sie. Sie schaute mit finsterer Miene durch den Raum. »Was denn?«, schrie sie auf einmal. »Kümmert euch um euern eigenen Dreck, ihr Wichser!« Ein Kopf nach dem anderen wandte sich ab, und langsam kamen die Gespräche wieder in Gang.
Ich schlug die Hände vors Gesicht. »Weißt du, erst war ich bemitleidenswert, weil man mich für die arme ahnungslose Freundin von Travis hielt. Jetzt bin ich die Böse, weil jeder glaubt, ich würde wie ein Tischtennisball zwischen Parker und Travis hin und her springen.«
Als America nichts dazu sagte, schaute ich hoch. »Wie? Sag bloß nicht, dass du diesen verdammten Bullshit auch glaubst!«
»Ich habe gar nichts gesagt!«
Ungläubig starrte ich sie an. »Aber denkst du das?«
America schüttelte den Kopf, schwieg aber noch immer. Die eisigen Blicke der anderen Studenten waren mir auf einmal unerträglich, also stand ich auf und ging ans Ende des Tisches.
»Wir müssen reden.« Ich tippte Travis auf die Schulter und versuchte, höflich zu bleiben, aber der in mir brodelnde Zorn ließ meine Worte scharf klingen. Die ganze Studentenschaft, inklusive meiner besten Freundin, glaubte, ich würde mit zwei Männern spielen. Da gab es nur eine einzige Lösung.
»Dann red«, meinte Travis und schob sich irgendetwas Paniertes und Frittiertes in den Mund.
Ich zappelte herum und spürte die neugierigen Blicke aller Leute in Hörweite, doch Travis rührte sich nicht. Also packte ich ihn am Arm und zog kräftig daran. Er stand schließlich auf und folgte mir grinsend nach draußen.
»Was ist denn, Täubchen?« Er schaute von meiner Hand auf seinem Arm zu mir.
»Du musst mir meine Wettschulden erlassen«, bat ich.
Er sah bestürzt aus. »Du willst ausziehen? Warum? Was hab ich denn gemacht?«
»Du hast gar nichts gemacht, Trav. Aber hast du nicht bemerkt, wie alle geglotzt haben? Ich werde bald die Ausgestoßene der Eastern University sein.«
Travis zündete sich eine Zigarette an. »Nicht mein Problem.«
»Doch, das ist es. Parker sagt, jeder glaubt, er müsse Todessehnsucht haben, weil du in mich verliebt bist.«
Travis’ Augenbrauen schossen in die Höhe, und er verschluckte sich an dem Rauch, den er gerade inhaliert hatte. »Das sagen die Leute?«, keuchte er hustend.
Ich nickte. Mit weit aufgerissenen Augen nahm er einen neuen Zug.
»Travis! Du musst mich aus der Wette entlassen! Ich kann nicht Parker daten und gleichzeitig mit dir zusammenleben. Das vermittelt einen schrecklichen Eindruck!«
»Dann hör auf, Parker zu daten.«
Ich starrte ihn wütend an. »Das ist
Weitere Kostenlose Bücher