Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
dauernd mit Travis um deine Aufmerksamkeit kämpfen.«
»Du hast mich mit dem Armband nicht abgeschreckt.«
Er presste die Lippen zusammen. »Ich würde gerne in ein paar Wochen wieder mit dir ausgehen. Nachdem dein Monat bei Travis vorbei ist. Dann können wir uns ohne Ablenkung darauf konzentrieren, einander besser kennenzulernen.«
»Klingt vernünftig.«
Er beugte sich vor, schloss die Augen und drückte seine Lippen auf meine. »Ich rufe dich bald mal an.«
Ich winkte ihm zum Abschied und kehrte dann in die Cafeteria zurück. Dabei ging ich an Travis vorbei.
Er schnappte mich und zog mich auf seinen Schoß. » Breakin’ up is hard to do, was?«
»Er möchte es noch mal versuchen, wenn ich wieder im Morgan wohne.«
»Mist, dann muss ich mir wohl eine neue Wette ausdenken«, sagte er.
Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Wenn ich nicht gerade Vorlesungen hatte, verbrachte ich jede Minute mit Travis, und meist waren wir beide allein. Er führte mich zum Essen aus, auf ein paar Drinks, zum Tanzen ins Red und zum Bowling. Zweimal wurde er wegen Kämpfen angerufen. Wenn wir nicht rumalberten, kabbelten wir zum Spaß oder kuschelten mit Toto auf der Couch, während wir uns einen Film ansahen. Er ignorierte demonstrativ alle Mädchen, die ihm schöne Augen machten, und alles redete vom neuen Travis.
An meinem letzten Abend in seiner Wohnung waren America und Shepley ohne Angabe von Gründen verschwunden, und Travis mühte sich mit der Zubereitung eines besonderen Abschiedsessens. Er hatte Wein, Servietten und sogar neues Besteck gekauft. Er stellte unsere Teller auf die Frühstückstheke und zog seinen Hocker auf die andere Seite, sodass er mir gegenübersitzen konnte. Zum ersten Mal hatte ich eindeutig das Gefühl, mit ihm verabredet zu sein.
»Das schmeckt ja richtig gut, Trav. Das hast du bisher vor mir verheimlicht«, sagte ich, während wir die Pasta mit Cajunhühnchen aßen.
Er zwang sich zu einem Lächeln, und ich konnte ihm ansehen, wie schwer es ihm fiel, leichte Konversation zu machen. »Hätte ich es dir vorher verraten, dann hättest du jeden Abend bekocht werden wollen.« Sein Lächeln verblasste, und er senkte den Blick.
Ich schob das Essen auf meinem Teller herum. »Ich werde dich auch vermissen, Trav.«
»Du wirst doch trotzdem noch zu Besuch kommen, oder?«
»Das weißt du doch. Und du wirst ins Morgan kommen und mir wie vorher beim Lernen helfen.«
»Aber es wird nicht das Gleiche sein.« Er seufzte. »Du wirst was mit Parker unternehmen, wir werden jeder beschäftigt sein … und unserer Wege gehen.«
»So viel wird sich gar nicht ändern.«
Ihm gelang ein kurzes Auflachen. »Wer hätte nach unserer ersten Begegnung gedacht, dass wir einmal so hier sitzen würden? Vor drei Monaten hätte ich nie geglaubt, dass mir der Abschied von einem Mädchen so schwerfallen könnte.«
Mir wurde ganz schlecht. »Ich möchte nicht, dass du traurig bist.«
»Dann geh nicht«, sagte er. Dabei machte er ein derart verzweifeltes Gesicht, dass ich meine Schuldgefühle wie einen Kloß im Hals spürte.
»Ich kann doch nicht hier einziehen, Travis. Das wäre verrückt.«
»Wer sagt das? Ich habe gerade die besten zwei Wochen meines Lebens hinter mir.«
»Ich auch.«
»Und warum habe ich jetzt das Gefühl, dich nie wieder zu sehen?«
Darauf wusste ich auch keine Antwort. Sein Kiefer mahlte, aber er war nicht wütend. Das Bedürfnis, zu ihm hinzugehen, wurde übermächtig, und so stand ich auf, umrundete die Frühstückstheke und setzte mich auf seinen Schoß. Weil er mich nicht ansah, legte ich nur die Arme um seinen Hals und drückte meine Wange an seine.
»Du wirst schon bald merken, was für eine Nervensäge ich war, und dann wirst du mich bestimmt nicht mehr vermissen«, flüsterte ich in sein Ohr.
Er schnaubte, während er mit einer Hand über meinen Rücken strich. »Versprochen?«
Ich lehnte mich zurück und schaute ihm in die Augen, dabei nahm ich sein Gesicht in meine Hände. Mit den Daumen streichelte ich sein Kinn. Seine Miene war herzzerreißend. Ich schloss die Augen und beugte mich vor, um seinen Mundwinkel zu küssen, aber er drehte den Kopf, sodass ich seine Lippen traf.
Obwohl der Kuss mich überraschte, zog ich mich nicht sofort zurück. Travis ließ seine Lippen auf meinen liegen, tat aber weiter nichts.
Irgendwann wich ich doch zurück, milderte die Reaktion aber mit einem Lächeln. »Ich habe morgen einen anstrengenden Tag. Deshalb räume ich jetzt noch die
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