Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
Vom Netzwerk:
dich.«
    »Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast. In ein paar Stunden wird die Sonne aufgehen, deshalb solltest du jetzt besser fahren.« Ich drückte sie noch einmal.
    America schaute sich nicht mehr um, als sie mein Zimmer verließ. Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe, denn mir war klar, wie böse sie werden würde, wenn ihr aufging, was ich getan hatte.
    Mein Pulli knisterte, als ich ihn über den Kopf zog. Der gerade beginnende Winter sorgte dafür, dass sich meine Haare statisch aufluden. Irgendwie verloren rollte ich mich unter meinem dicken Federbett ganz klein zusammen und atmete tief ein. Travis’ Geruch haftete noch auf meiner Haut.
    Das Bett fühlte sich kalt und fremd an; ein scharfer Kontrast zu der Wärme von Travis’ Matratze. Ich hatte dreißig Tage in der beengten Wohnung des berüchtigtsten Rumtreibers der Eastern University verbracht, und trotz des ganzen Hin und Hers war es der einzige Ort, an den ich mich wünschte.
    Das Telefon begann morgens um acht zu klingeln. Eine Stunde lang alle fünf Minuten.
    »Abby!«, stöhnte Kara. »Geh endlich an dein blödes Handy!«
    Ich griff danach und schaltete es aus. Aber erst als ich hörte, wie jemand an die Tür hämmerte, wurde mir klar, dass es mir wohl nicht gelingen würde, den Tag wie geplant in mein Zimmer eingeigelt zu verbringen.
    Kara riss die Tür auf. »Ja?«
    America schob sich an ihr vorbei und stellte sich neben mein Bett. »Was zur Hölle ist passiert?«, brüllte sie. Ihre Augen waren rot und verschwollen, und sie trug noch ihren Pyjama.
    Ich setzte mich auf. »Wieso denn, Mare?«
    »Travis ist verdammt noch mal ein Wrack! Er weigert sich, mit uns zu reden, er hat die Wohnung verwüstet, die Stereoanlage durchs Zimmer geworfen … Shep dringt mit Engelszungen nicht zu ihm durch!«
    Ich rieb mir die Augen mit den Handballen und blinzelte. »Ich weiß auch nicht.«
    »Bullshit! Du wirst mir sagen, was zum Teufel los ist, und zwar sofort!«
    Kara schnappte sich ihren Kulturbeutel und verließ fluchtartig das Zimmer. Wütend knallte sie die Tür hinter sich zu, und ich fürchtete, sie würde sich bei der Wohnheimaufsicht oder, noch schlimmer, beim Dekanat beschweren.
    »Jetzt komm mal runter, America. Meine Güte«, flüsterte ich.
    Sie biss nur die Zähne zusammen. »Was hast du getan?«
    Ich hatte damit gerechnet, dass er enttäuscht von mir sein würde, aber nicht mit einem solchen Anfall von Jähzorn. »Ich … ich weiß es nicht.« Ich schluckte.
    »Er hat Shep einen Kinnhaken verpasst, nachdem er sich zusammengereimt hat, dass wir dir beim Aufbruch geholfen haben. Abby! Bitte sag es mir!«, flehte sie, und ihre Augen begannen zu glänzen. »Die ganze Sache macht mir Angst!«
    Die Furcht in ihrem Blick zwang mich, einen Teil der Wahrheit rauszulassen. »Ich konnte mich einfach nicht verabschieden. Du weißt doch, wie schwer mir das fällt.«
    »Da ist noch was anderes, Abby! Er ist total durchgedreht! Ich hörte ihn deinen Namen rufen, und dann ist er auf der Suche nach dir durch die ganze Wohnung gestampft. Er ist in Sheps Zimmer gestürmt und wollte wissen, wo du steckst. Dann hat er versucht, dich anzurufen. Immer und immer wieder.« Sie seufzte. »Sein Gesicht war … mein Gott, Abby. Ich habe ihn so noch nie gesehen. Er hat die Laken vom Bett gezerrt und weggeworfen, die Kissen auch. Er hat den Spiegel mit der Faust eingeschlagen, seine Tür eingetreten … sie aus den Angeln gerissen! Es war das Erschreckendste, was ich je in meinem Leben gesehen habe!«
    Ich schloss die Augen, Tränen rollten mir über die Wangen.
    America warf mir ihr Telefon hin. »Du musst ihn anrufen. Du musst ihm wenigstens sagen, dass du okay bist.«
    »Na schön, ich werde ihn anrufen.«
    Sie schob das Telefon noch näher zu mir. »Nein, du wirst ihn jetzt anrufen.«
    Ich nahm das Handy und drückte darauf herum, während ich fieberhaft überlegte, was ich ihm bloß sagen sollte. Sie riss es mir aus der Hand, wählte selbst und gab es mir zurück. Ich hielt den Apparat an mein Ohr und holte tief Luft.
    »Mare?« Travis meldete sich mit vor Sorge belegter Stimme.
    »Ich bin’s.«
    Er schwieg einige Augenblicke, bevor er zu reden begann: »Was zum Teufel ist letzte Nacht mit dir passiert? Ich bin heute Morgen aufgewacht, und du warst weg, du … du bist einfach abgehauen, ohne dich zu verabschieden? Warum?«
    »Es tut mir leid. Ich –«
    »Es tut dir leid? Ich bin fast durchgedreht! Du gehst nicht an dein Telefon, du stiehlst dich weg –

Weitere Kostenlose Bücher