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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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»Dann also mit Travis?«
    »Wir sind Freunde.«
    »Dir ist aber schon klar, dass alle glauben, ihr hättet da so eine abartige Freundschaft mit Nebenleistungen laufen, die du nur nicht zugeben willst, ja?«
    »Ist mir total egal. Die sollen doch alle denken, was sie wollen.«
    »Seit wann das denn? Was ist aus der nervösen, geheimnisvollen, zurückhaltenden Abby geworden, die ich kannte und liebte?«
    »Die ist vor lauter Stress wegen der Gerüchte und Unterstellungen gestorben.«
    »Ach, wie schade. Ich werde es vermissen, mit dem Finger auf sie zu zeigen und sie auszulachen.«
    Ich schlug Finch auf den Arm, und er lachte. »Gut. Dann wäre es langsam an der Zeit, dass du aufhörst, es abzustreiten«, meinte er.
    »Was denn?«
    »Herzchen, du stehst vor jemandem, der den größten Teil seines Lebens mit So-tun-als-ob verbracht hat. Ich hab dich schon drei Meilen gegen den Wind durchschaut.«
    »Was willst du damit sagen, Finch? Dass ich insgeheim lesbisch bin?«
    »Nein, nur dass du etwas verheimlichst. Die Strickjäckchen, das züchtige kultivierte Mädchen, das mit Parker Hayes Nobelrestaurants besucht … das bist doch nicht du. Entweder warst du vorher Stripperin in einer Kleinstadt oder in einer Entzugsklinik. Ich tippe auf Letzteres.«
    Ich lachte laut auf. »Mit deinen Ratekünsten ist es nicht weit her!«
    »Was ist dann dein Geheimnis?«
    »Würde ich es dir sagen, wäre es doch kein Geheimnis mehr, oder?«
    Er grinste schelmisch. »Ich hab dir meins gezeigt, jetzt zeigst du mir deins.«
    »Ich bin ja wirklich nicht gern Überbringerin schlechter Nachrichten, aber deine sexuellen Neigungen sind nicht unbedingt ein Geheimnis, Finch.«
    »Verdammt! Und ich dachte, ich könnte mich noch als geheimnisvolles Betthäschen ausgeben«, sagte er und nahm einen Zug.
    Ich erschauerte, bevor ich etwas erwiderte. »Hattest du ein schönes Zuhause, Finch?«
    »Meine Mom ist klasse … mein Dad und ich mussten eine Menge Sachen auskämpfen, aber wir verstehen uns inzwischen gut.«
    »Ich hatte Mick Abernathy als Vater.«
    »Und wer ist das?«
    Ich kicherte. »Siehst du? Wenn du ihn nicht kennst, klingt das nicht schlimm.«
    »Wer ist er denn?«
    »Ein Chaot. Glücksspiel, Trinken, Jähzorn … das ist in meiner Familie alles erblich. America und ich sind hergekommen, damit ich neu anfangen konnte, ohne das Stigma, die Tochter eines abgehalfterten Trinkers zu sein.«
    »Eines Glücksspielers aus Wichita?«
    »Ich bin in Nevada geboren. Damals wurde alles, was Mick anfasste, zu Gold. Als ich dreizehn wurde, verließ ihn das Glück.«
    »Und er gab dir die Schuld daran.«
    »America hat viel aufgegeben, um mit mir hierherzukommen, aber dann bin ich hier und laufe praktisch als Erstes Travis über den Weg.«
    »Und wenn du dir Travis anschaust …«
    »Kenne ich das alles in- und auswendig.«
    Finch nickte und trat seine Kippe aus. »Ach, scheiße, Abby. Das ist ja übel.«
    Meine Augen zogen sich zusammen. »Wenn du irgendjemand erzählst, was ich dir gerade gesagt habe, hetze ich die Meute auf dich. Und ich kenne inzwischen einige von denen, wie du weißt.«
    »Ach, Quatsch.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Glaub, was du willst.«
    Finch sah mich misstrauisch an, dann lächelte er. »Du bist ganz offiziell der coolste Mensch, den ich kenne.«
    »Das wäre aber traurig, Finch. Dann solltest du echt mehr unter Leute gehen«, stellte ich fest und blieb am Eingang zur Cafeteria stehen.
    Er hob mein Kinn an. »Es wird alles gut. Ich bin ein überzeugter Anhänger des Spruchs ›Alles, was passiert, passiert aus einem guten Grund‹. Du bist hergekommen, America hat Shep getroffen, du hast den Circle kennengelernt, irgendwas an dir hat die Welt von Travis Maddox auf den Kopf gestellt. Denk darüber mal nach«, sagte er und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
    »Aber hallo!«, rief Travis. Er packte mich um die Taille, hob mich vom Boden hoch und setzte mich hinter seinem Rücken wieder ab. »Du warst wirklich der Letzte, dem ich so was zugetraut hätte, Finch! Wie kannst du mir das bloß antun?«, scherzte er.
    Finch beugte sich an Travis vorbei und zwinkerte mir zu. »Wir machen später weiter, Püppchen.«
    Als Travis mich genau ansah, verschwand sein Lächeln. »Warum so finster?«
    Ich schüttelte den Kopf und hoffte, das Adrenalin würde sich bald verteilen. »Ich mag nur diesen Spitznamen nicht. Weckt ein paar schlechte Erinnerungen.«
    »Etwa an einen aufdringlichen Jugendseelsorger?«
    »Nein«,

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