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Beautiful Losers

Beautiful Losers

Titel: Beautiful Losers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Cohen
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Körper mit Olivenöl einrieb. Ich erfüllte ihr diesen Wunsch, obwohl es mir eigentlich nichts bedeutete, mit Nahrungsmitteln zu spielen. Manchmal füllte sie ihren Bauchnabel mit Öl und malte mit dem kleinen Finger die Speichen des Dharma-Rads auf ihren Bauch. Wenn sie später mit der Handfläche darüberwischte, wurde ihre Haut einen Ton dunkler. Ihre Brüste waren klein, beinahe muskulös, eine Frucht mit innerer Struktur. Wenn ich an ihre sonderbaren Nippel denke, wie es gerade der Fall ist, würde ich am liebsten meinen Schreibtisch umstoßen, denn meine elende Erinnerung besteht nur auf dem Papier, während sich mein Schwanz verzweifelt in ihren zerquetschten Sarg reckt und ich mit wedelnden Armen meine Pflichten verscheuche, sogar dir gegenüber, Catherine Tekakwitha, die ich mit diesen Bekenntnissen umwerbe. Ihre erstaunlichen Nippel nämlich waren dunkel wie das Moor und sehr, sehr lang. Wenn sie von Verlangen erfasst wurde, waren es mehrere Zentimeter, die Narben der Weisheit und des Saugens trugen. Ich stopfte sie (einzeln) in meine Nasenlöcher. Ich stopfte sie mir in die Ohren. Was mir nicht aus dem Sinn ging, war die Möglichkeit, dass ich sie unter gewissen anatomischen Bedingungen in beide Ohren gleichzeitig stecken könnte, vielleicht um einen heilsamen Schock auszulösen! Doch was bringt es, dieser Vorstellung nachzuhängen? Sie lag schon damals weit außerhalb des Machbaren. Aber ich will es eben so! Ich will sie in meinen Kopf stecken, diese ledernen Elektroden! Ich will die Erklärung haben für ihr Geheimnis, ich will hören, was sich die beiden steifen, faltigen Weisen zu sagen haben. Sie ließen sich nämlich Nachrichten zukommen, in die nicht einmal Edith eingeweiht wurde – Zeichen, Warnungen, Pläne. Erkenntnisse! Mathematik! In ihrer Todesnacht erzählte ich F. davon.
    – Du hättest wunschlos glücklich sein können.
    – F., warum quälst du mich so?
    – Du hast dich verzettelt. Es gibt kein Körperteil, das nicht erogen ist, das nicht zumindest zur Erregung geeignet ist. Der Effekt wäre derselbe gewesen, wenn sie dir ihre Zeigefinger in die Ohren gesteckt hätte.
    – Bist du dir da sicher?
    – Ja.
    – Hast du es ausprobiert?
    – Ja.
    – Ich muss dich jetzt fragen. Mit Edith?
    – Ja.
    – F.!
    – Hör doch nur, mein Freund: Die Aufzüge, Türöffner, Ventilatoren: Die Welt erwacht in den Köpfen einiger Millionen.
    – Hör auf damit. Du hast es also mit ihr gemacht? Du bist so weit gekommen? Bleib jetzt da sitzen und erzähl es mir. Jede Einzelheit. Ich hasse dich, F.
    – Also, sie hat mir ihre Zeigefinger –
    – Waren ihre Fingernägel lackiert?
    – Nein.
    – Doch, zum Teufel, doch! Hör auf, Rücksicht auf mich zu nehmen.
    – Na gut. Sie waren lackiert. Sie hat mir ihre roten Fingernägel –
    – Macht dir das etwa Spaß?
    – Sie steckte mir die Finger in die Ohren, und ich steckte ihr meine Finger in die Ohren, dann haben wir uns geküsst.
    – Ihr habt es miteinander gemacht? Mit nackten Fingern? Eure Ohren und Finger haben sich berührt?
    – Gleich hast du es.
    – Halt den Mund. Wie haben sich ihre Ohren angefühlt?
    – Eng.
    – Eng!
    – Edith hatte sehr enge Ohren, beinahe jungfräulich, würde ich sagen.
    – Verpiss dich, F.! Verschwinde aus unserem Bett! Fass mich nicht an!
    – Hör mir mal zu, sonst brech ich dir das Genick, du mit deinem voyeuristischen Gegacker. Abgesehen von unseren Fingern waren wir völlig bedeckt. Jawohl! Wir haben an unseren Fingern gelutscht, und dann haben wir sie uns gegenseitig in die Ohren gesteckt.
    – Und der Ring? Hat sie den Ring abgezogen?
    – Nicht, dass ich wüsste. Ich hatte Angst um mein Trommelfell, wegen ihrer langen, rot lackierten Nägel, sie hat regelrecht gebohrt. Wir haben die Augen zugemacht und uns mit geschlossenen Lippen geküsst, wie Freunde. Plötzlich habe ich die Geräusche aus der Lobby nicht mehr gehört, ich habe nur noch Edith gehört.
    – Ihren Körper? Und wo war das? Wann hast du mir das angetan?
    – Das sind also die Fragen, die du dir stellst. Wir waren in einer Telefonzelle in der Lobby eines Kinos in der Stadt.
    – In welchem Kino?
    – Im System.
    – Du lügst doch! Im System gibt es keine Telefonzelle. Da hängen nur zwei Telefone an der Wand, dazwischen ist eine Glasscheibe. Ganz sicher. Ihr habt es also in aller Öffentlichkeit gemacht! Ich kenne diese verranzte Lobby im Keller! Da hängen immer irgendwelche Schwuletten rum, die Schwänze und Telefonnummern an die grünen

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