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Beautiful Losers

Beautiful Losers

Titel: Beautiful Losers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Cohen
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euphorisierende Substanzen, vom indianischen Hanf bis hin zum völlig harmlosen Aspirin. Es ist vielleicht interessant, in diesem Kontext zu erwähnen, dass Heroinkonsum zu chronischer Verstopfung c führt, da die Droge den Darm lahmlegt.
    7.»Halten« bezeichnet in der Drogenszene den Zustand, im Besitz von Narkotika zu sein, die nicht für den Eigenkonsum gedacht sind, sondern zum Verkauf.
    a. κοπρος (kopros) – Griechisch für Mist, das ist ja bekannt. Vergleiche es einmal mit Sanskrit čakrt, was Dung bedeutet. Liebling, stell dir jetzt vor, du wärst ein Schwammtaucher. Hast du eine Vorstellung davon, wie viele Klafter Wasser dich niederdrücken, während du dort unten in Seegras wühlst?
    b. φαγειν (phagein) – Griechisch für essen, speisen. Aber schau dir Sanskrit an: bhájati – teilen , teilhaben an; bháksati – sich an etwas erfreuen , etwas verspeisen; bhágaš – Glück , Wohlstand. Selbst die Wörter, die du verwendest, sind Schatten auf dem Grund des Meeres. Sie beinhalten keine Erklärungen, keine Gebete.
    c. Con-stipatum, lateinisches Partizip von stipare – pferchen, pressen, drücken, stopfen. Verwandt mit griech. στîφος (stiphos) – ein »fest zusammengepresster Haufen«. Heute im modernen Athen bezeichnet το στîφος eine Menschenmasse, einen Auflauf, eine Horde. Ich lass jetzt die Kabel ab, mein Freund, damit du Luft holen kannst, und bald, mein Freund, werden dir durch meinen Einsatz hübsche silberne Kiemen wachsen.

DIE LETZTEN VIER JAHRE IM LEBEN DER CATHERINE TEKAKWITHA UND DIE DARAUFFOLGENDEN WUNDER
    1.
    Einst lebte ein christlicher Konvertit namens Okenratarihen, Häuptling der Onnejuten. Er war ein Eiferer für seinen neuen Glauben, so wie er in seinem früheren Leben ein Eiferer gewesen war. Sein Name bedeutet Glühender Zunder, was seiner Persönlichkeit durchaus entsprach. Er träumte davon, dass alle Mohawk seinen bleichen Gott annehmen würden. 1677 organisierte er eine apostolische Mission in das Ge biet der Irokesen. Er nahm einen Huronen aus Lorette mit und einen weiteren Konvertiten, der »zufällig« (wenn es erlaubt ist, die Macht der Vorsehung durch diesen Begriff zu schmälern) ein Verwandter der Catherine Tekakwitha war. Zuerst erreichten sie Kahnawaké, das Dorf, in dem sich auch unsere Frischgetaufte mit ihrem Beichtvater P. de Lamberville aufhielt. Okenratarihen war ein ausgezeichneter Redner. Er hielt die Dorfgemeinschaft in seinem Bann, und auch Catherine Tekakwitha hörte aufmerksam zu, als er ihnen von seinem neuen Leben in der Mission von Sault Saint-Louis berichtete.
    – Ich war vorher nicht vom Geist erfüllt. Ich habe gelebt wie ein Tier. Dann erfuhr ich vom Großen Geist, dem Herrn über Himmel und Erde, und jetzt lebe ich wie ein Mann.
    Catherine Tekakwitha wünschte, diesen Ort zu sehen, den er so lebendig beschrieb. Pater de Lamberville wünschte, das Kind in einem Umfeld unterzubringen, das ihrem christlichen Glauben gegenüber aufgeschlossener war, und so hatte er für ihre Bitte ein offenes Ohr. Zum Glück befand sich ihr Onkel in Fort Orange (Albany), wo er mit den Engländern Handel trieb. Der Priester wusste, dass sich die Tanten nicht gegen den Plan sperren würden, das Mädchen aus ihrer Mitte zu nehmen. Okenratarihen wollte seine Missionsreise fortsetzen, und so wurde beschlossen, dass Catherine mit zwei Begleitern fliehen sollte. Die Vorbereitungen dauerten nicht lange und blieben geheim. Am frühen Morgen ließen sie ihr Kanu zu Wasser. Pater de Lamberville segnete sie, während sie bereits durch die Nebelbänke paddelten. In ihrer Hand hielt Catherine einen Brief, der an den Pater in Sault gerichtet war. Leise sprach sie zu sich selbst:
    – Auf Wiedersehen, mein Dorf. Auf Wiedersehen, mein Heimatland.
    Sie ließen sich von der Strömung ostwärts tragen, paddelten über den von vegetativen Hindernissen, von gigantischen, ins Wasser hängenden Ästen, von verschlungenen Lianen und undurchdringlichem Gestrüpp gesäumten Hudson nach Norden, bis sie den Lac Saint-Lacrement erreichten, unseren heutigen Lake George, für dessen stillere Wasser sie dankbar waren. Sie fuhren weiter nach Norden, in den Lake Champlain und den Richelieu-Fluss hinauf, bis sie Fort Chambly erreichten. Hier ließen sie das Kanu zurück und reisten zu Fuß weiter, durch dichte Wälder, die noch heute das Südufer des St. Lawrence bedecken. Im Herbst 1677 erreichten die drei die Missionsstation Saint-François-Xavier de Sault Saint-Louis. Mehr

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