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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Kampf. Du kannst den Anzug
haben…«
    »Ich habe den Anzug«, stellte der Kapitän
trocken fest.
    »Dann gib mir wenigstens eine Chance.« Horza sah sich
unter ihnen um. »Ihr seid Söldner oder so etwas,
richtig?« Keiner antwortete. Er spürte, wie er zu schwitzen
begann, und brachte den Ausbruch unter Kontrolle. »Nehmt mich
auf. Ich bitte um nichts weiter als eine Chance. Wenn ich gleich beim
ersten Mal versage, könnt ihr mich immer noch
hinauswerfen.«
    »Warum sollen wir dich nicht gleich hinauswerfen und uns die
Auseinandersetzung sparen?« Der Kapitän lachte, breitete
die Arme aus. Einige von den anderen lachten ebenfalls.
    »Eine Chance«, wiederholte Horza.
»Scheiße, das ist doch nicht viel verlangt.«
    »Tut mir leid.« ›Der Mann‹ schüttelte den
Kopf. »Wir sind bereits überfüllt.«
    Der silberhaarige Bursche blickte zu Horza hoch, das Gesicht
verzerrt vor Schmerz und Haß. Die Leute in der Gruppe
betrachteten Horza spöttisch und sprachen leise miteinander und
wiesen grinsend auf ihn. Plötzlich kam ihm zu Bewußtsein,
daß er ganz wie ein knochiger Alter im Adamskostüm
aussah.
    »Verdammt!« fauchte er und funkelte ›den Mann‹
an. »Gib mir fünf Tage, und ich werde es jederzeit mit dir
aufnehmen.«
    Die Augenbrauen des Kapitäns stiegen in die Höhe. Eine
Sekunde lang war es, als wolle er zornig werden, dann brach er in
Gelächter aus. Er schwenkte den Laser gegen Horza. »Gut,
alter Mann. Ich will dir sagen, was wir tun werden.« Er stemmte
die Hände in die Hüften und nickte zu dem Burschen hin, der
immer noch auf dem Deck kniete. »Du kannst mit Zallin hier
kämpfen. Ist dir nach einer Keilerei zumute, Zallin?«
    »Ich werde ihn umbringen.« Zallin sah genau auf Horzas
Kehle. ›Der Mann‹ lachte. Etwas von seinem schwarzen Haar
quoll aus dem hinteren Kragenrand seines Anzugs.
    »So ist es recht.« Er sah Horza an. »Ich habe dir
gesagt, wir sind bereits überfüllt. Du wirst eine freie
Stelle schaffen müssen.« Er drehte sich zu den anderen um.
»Macht einen Platz frei! Und jemand soll diesem Alten ein Paar
Shorts geben; sein Anblick verdirbt mir den Appetit.«
    Eine der Frauen warf Horza Shorts zu. Er zog sie an. Der Anzug war
von dem Deck hochgehoben worden, und die Fähre rollte ein paar
Meter zur Seite, bis sie auf der anderen Seite des Hangars gegen die
Hülle klirrte. Zallin war endlich aufgestanden und zu den
anderen zurückgegangen. Jemand sprühte ihm ein
Schmerzbetäubungsmittel auf die Genitalien. Gott sei Dank,
daß es keine einziehbaren sind, dachte Horza. Er lehnte an
dem Schott und behielt die Gruppe im Auge. Zallin war
größer als alle anderen. Seine Arme reichten bis an die
Knie und waren so dick wie Horzas Oberschenkel.
    Horza sah, daß der Kapitän mit dem Kinn auf ihn wies,
und eine der Frauen kam zu ihm herüber. Sie hatte ein kleines,
hart wirkendes Gesicht. Ihre Haut war dunkel, ihr Haar hell und
stachelig. Ihr ganzer Körper sah schlank und hart aus; sie ging,
dachte Horza, wie ein Mann. Als sie näher kam, entdeckte er,
daß sie auf dem Gesicht und auf den Armen und Beinen, die ihr
langes Hemd freiließ, einen leichten Flaum trug. Sie blieb vor
ihm stehen und musterte ihn von den Füßen bis zu den
Augen.
    »Ich bin deine Sekundantin«, sagte sie, »was auch
immer dir das nützen soll.«
    Sie war die Frau mit der sympathischen Stimme. Horza war
enttäuscht, trotz seiner Angst. Er schwenkte die Hand.
»Mein Name ist Horza. Danke, daß du danach gefragt
hast.« Idiot! schalt er sich. Was hast du ihnen deinen
richtigen Namen zu nennen? Willst du ihnen nicht auch gleich sagen,
daß du ein Wandler bist? Dummkopf.
    »Yalson«, sagte die Frau abrupt und streckte ihm die
Hand hin. Horza war sich nicht sicher, ob das Wort ein Gruß
oder ihr Name war. Er ärgerte sich über sich selbst. Als ob
er nicht schon genug Probleme hätte, hatte er sich verplappert
und seinen richtigen Namen genannt. Wahrscheinlich spielte es keine
Rolle, aber er wußte zu genau, daß es die kleinen
Ausrutscher waren, die scheinbar bedeutungslosen Fehler, die oft den
Unterschied zwischen Erfolg und Mißerfolg, sogar zwischen Leben
und Tod ausmachen. Er erkannte, was von ihm erwartet wurde, und
ergriff die Hand der Frau. Ihre Hand war trocken und kühl –
und kräftig. Sie drückte die seine und ließ sie los,
bevor er Zeit hatte, den Druck zu erwidern. Er hatte keine Ahnung,
woher sie stammte, deshalb legte er nicht zuviel Bedeutung in die
Geste. In seiner Heimat wäre es eine ziemlich

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