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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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sagte sie. «Der Teekessel steht auf dem Herd.»
    Er trat ein. Whitey stürzte sich auf ihn und machte sich an seinen Hosenbeinen zu schaffen. Lizzie brachte Beefy einen Becher Tee. Beefy trank ihn langsam aus.
    «Ich bin meine Arbeit wieder los», sagte Beefy. «Sie wissen wohl nicht zufällig was anderes für mich?»
    «Ich weiß nur, daß der Pfarrer eine Haushälterin sucht, das ist alles», sagte Lizzie. «Aber ich glaube nicht...»
    «Meine Cousine in Shepherd’s Delight ist Haushälterin», sagte Beefy aufgeregt. «Das heißt, sie ist es nicht mehr, weil der Pfarrer tot ist, und nun haben sie einen neuen geholt, einen mit vier Töchtern.»
    «Na, dann soll sie doch herkommen und unseren Pfarrer versorgen», sagte Lizzie.
    Beefy war außer sich vor Freude. Sally in derselben Stadt wie er! Sally hier in Danby! Das wäre großartig.
    «Braucht er wirklich jemand?» fragte er hoffnungsvoll.
    «Brauchen? Er ist schon ganz verzweifelt. Er wird sie sofort nehmen, wenn Sie sie herbringen.»
    Beefy sank wieder der Mut. «Aber ich kann’s ihr doch nicht schreiben, weil ich nicht schreiben kann», sagte er verzagt. «Und hinfahren kann ich auch nicht, weil ich kein Geld hab.»
    Lizzie stand auf und ging zum Kaminsims. Wortlos nahm sie eine Vase herunter, griff hinein und gab Beefy zwei Pfundnoten.
    «Reicht das?» fragte sie.
    Beefy wich zurück. «Das kann ich nicht annehmen», sagte er.
    «Sie haben mir den Hund besorgt», sagte sie hitzig. «Nun müssen Sie das auch von mir annehmen.» Beefy war es peinlich, aber sie stopfte ihm das Geld ungeschickt und ärgerlich in die Tasche.
    «Und nun fahren Sie los und sagen Sie es Ihrer Cousine.»
    «Aber angenommen, sie kommt und dann will sie der Pfarrer gar nicht? »
    «Der wird sie schon wollen. Der ist so weit, daß er die erste beste nimmt. Und sonst gibt’s auch ‘ne Menge andere Jobs in Danby.»
    «Wenn’s nicht Ihr Geld wär, führ ich ja gern nach Shepherd’s Delight. Ich will da nämlich für immer wohnen, wenn ich mal nicht mehr arbeiten muß und Geld hab.»
    Lizzie hing an seinen Lippen. «Ich hoffe, daß was draus wird, Beefy», sagte sie schließlich mit ihrer rauhen Stimme. «Ich war auch immer gern auf dem Land, aber ich werde wohl bis ans Ende meiner Tage in der Nottingham Road bleiben müssen. Aber ich hab ja Glück: Ich hab mein eigenes Häuschen.»
    Beefy faßte einen spontanen Entschluß. «Sie können zu mir nach Shepherd’s Delight kommen und mir den Haushalt führen», sagte er. «Vorher lerne ich noch lesen, und dann kann ich Ihnen abends Wildwestromane vorlesen.»
    Ein warmer Glanz trat in Lizzies Augen. «Ich werd’s mir überlegen, Beefy», sagte sie.
     
    Am nächsten Tag schon brach Beefy nach Shepherd’s Delight auf. Er wollte nicht mehr von Lizzies Geld verbrauchen als unbedingt nötig, deshalb fuhr er die ganze Strecke per Anhalter. Er erreichte sein Ziel erst, als der blaue Abenddunst das Dorf einhüllte und hinter den Fenstern der kleinen Häuser das Licht anging.
    Er ging direkt zu Tante Nellie und klopfte.
    Sally, die die Tür öffnete, blickte ihn zuerst etwas verstört an, als er da vor ihr im Dämmerlicht stand. Dann aber riß sie die Tür weit auf. «Ich habe dich zuerst gar nicht erkannt, Beefy, wie kommst du denn hierher», sagte sie lächelnd. «Komm herein.»
    Beefy trat ins Wohnzimmer, wo Tante Nellie saß und im Schein der Lampe strickte. Er wollte sie mit einem kleinen Scherz begrüßen und sagte breit grinsend: «‘n Abend, Tante Nellie. Sieh mal, ich bin noch immer nicht an Backenschmerzen gestorben.»
    Tante Nellie schien nicht sonderlich belustigt. «Wenn du hierbleiben willst», sagte sie, «mußt du mit dem Sofa vorlieb nehmen.»
    «Danke, das tu ich gern», sagte Beefy und platzte bald vor Begier, seine Neuigkeit loszuwerden. «In Danby sucht ‘n Pfarrer ‘ne Haushälterin», brach es aus ihm hervor.
    «Ist das wahr, Beefy?» rief Sally. «Mutter und ich haben uns gerade gestritten, weil ich mir eine neue Stellung suchen will. Deshalb ist sie ein bißchen schlechter Laune.»
    «Sie will mich ganz allein lassen und in die Stadt gehen», fuhr Tante Nellie verärgert dazwischen.
    «Für ein Mädchen in meinem Alter gibt es doch in Shepherd’s Delight nichts, nicht wahr?» wandte sich Sally hilfesuchend an Beefy.
    «Wie alt ist denn der Pfarrer?» fragte Tantchen und klapperte ärgerlich mit den Stricknadeln.
    Aber auf eine so belanglose Frage war Beefy nicht vorbereitet. «Ich weiß nicht», sagte er, «ich hab

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