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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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paar Pfund würden schon zusammenkommen. Außerdem hatte sie auf diese Weise Gelegenheit, ihr Organisationstalent zu beweisen. Sie hatte einen wohlüberlegten Plan entworfen. Alte, abgelegte Kleider aus einer Sammlung für den bevorstehenden Kirchenbasar, die die Pfadfinder im Gemeindehaus von St. Judas abgeliefert hatten, kamen ihr dabei sehr zustatten. Heck fuhr in einem «geborgten» Wagen nach einem genau festgelegten Zeitplan durch die Stadt: Zu jeder vollen Stunde passierte er das Rathaus, fünf Minuten danach die Marktstraße, fünfzehn danach Woolworth und so weiter. Idas Sammler konnten sich also mit ihrer Spendenaufforderung so lange Zeit lassen, bis der Wagen vorbeikam - eine sichere Sache, weil sie ja wußten, daß Heck pünktlich da sein würde, um mit ihnen ins Gemeindehaus von St. Judas zu rasen. Dann ein schneller Kostümwechsel aus dem Vorrat für den Kirchenbasar - und auf ging es zu neuen Sammelstellen an Hecks Route.
    Aber Mr. Macmillan hatte an diesem Morgen der Polizei den Verlust der Kiste gemeldet. Man rechnete deshalb damit, daß sich unberufene Elemente in die Sammelaktion eingeschaltet hatten. Da jedoch Mr. Macmillan mit hundertfünfzig Büchsen sammeln ließ, Ida aber nur mit sechs, wurde die Polizei, nachdem sie drei unbescholtene Bürger Danbys versehentlich verhaftet hatte, so hysterisch, daß man jetzt, wie Wachtmeister Moggs es ausdrückte, selbst Nelson dingfest gemacht hätte, hätte er eine von diesen Sammelbüchsen bei sich gehabt.
    Beefy war in seinem Element. «Helft den bedürftigen Bankangestellten!» schrie er vergnügt. «Helft den Bedürftigen!» Über seinem gestreiften Trikot trug er einen viel zu großen schwarzen Mantel mit einem Krimmerkragen. Sein rötliches Haar war unter einer modischen Kordsamtmütze versteckt. Auf der Nase hatte er eine Sonnenbrille.
    Die Rathausuhr schlug drei. In knapp fünf Minuten war Heck fällig. Ungeduldig sah Beefy sich nach einem geeigneten Opfer um. Und zu seiner Freude kam auch gerade ein großer, seriös und wohlhabend aussehender Mann auf ihn zu.
    Beefy trat einen Schritt vor. «Helft den bedürftigen Bankangestell-1 ten», rief er.
    Der Mann wies schweigend auf das Abzeichen an seinem Revers. Ihm war an diesem Nachmittag nicht nach überflüssigen Gesprächen zumute. Mr. Macmillan war in schwärzester Stimmung.
    Da war die Geschichte mit den fehlenden dreißig Sammelbüchsen. Er hatte sich deswegen bereits mit der Hauptverwaltung in Verbindung gesetzt, und man hatte ihm versichert, daß ihm das ganze angeforderte Kontingent zugegangen war. Solche Unstimmigkeiten waren gar nicht nach seinem Geschmack. Diese Blamage vor der Hauptverwaltung hätte er sich ersparen können, wenn das Personal ihm das geheimnisvolle Verschwinden der Kiste sofort gemeldet hätte. Er war sich wie ein Idiot vorgekommen. Und zudem hatte er den ganzen Vormittag damit zugebracht, Anrufe von der Polizei zu beantworten. Nun war er selbst auf die Straße gegangen, um einmal nach dem Rechten zu sehen.
    Der Mann im Krimmermantel kam ihm verdächtig vor, aber in diesem Augenblick lief er auch schon an ihm vorbei und sprang in eine eben an den Bordstein heranfahrende Limousine, die rasch davonfuhr.
    Da stimmte etwas nicht. Mr. Macmillan schrieb sich sorgfältig die } Nummer auf. Dann sah er sich nach einem Polizisten um. Aber es war keiner in Sicht. Schnell ging er zur Bank zurück und rief die Polizeiwache f an.
     
    Ida und Holzbein saßen auf dem Rücksitz der Limousine; zu ihren Füßen lagen volle Sammelbüchsen. Keuchend sagte Beefy: «Das da war dieser Bankdirektor.»
    «Hat er dich wiedererkannt?» fragte Ida aufgeregt.
    «Ich weiß nicht», sagte Beefy. «Gesagt hat er nichts.»
    «Nun hört mal zu», sagte Ida. «Der schreibt sich bestimmt beim leisesten Verdacht die Wagennummer auf und ruft die Polizei an. Und bevor wir noch bis drei zählen können, wird die Stadt von Polizeiwagen? wimmeln.»
    Sie fuhren weiter, alle schwiegen bedrückt. Die Rathausuhr schlug ‘? eben Viertel, sie hielten vor Woolworth, und Lofty Langfinger stieg ein. J «Mach schnell, die Polizei ist uns auf den Fersen», sagte Ida. «Sie haben wahrscheinlich unsere Nummer.»
    Langfinger griff nach dem Türdrücker. «Da steig ich lieber wieder aus», sagte er.
    «Wir steigen besser alle aus», meinte Heck.
    «Nein, das tun wir nicht», sagte Ida entschlossen. «Das erregt nur Aufsehen. Nein», erklärte sie, «Heck soll uns in eine ruhige Seitenstraße fahren, wo wir alle unbeobachtet

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