Beefy ist an allem schuld
den Bahnsteig hinaus. Auch Sally stieg aus und betrat den verheißungsvollen Boden Danbys.
Und da war auch Beefy; er lächelte strahlend, als er sich ihr eilig entgegendrängte. Es war rührend zu sehen, wie er sich freute. Lächelnd streckte sie ihm die Hand entgegen. «Hallo, Beefy», sagte sie glücklich. «Wie nett, daß du gekommen bist.»
«Ich hab mir schon alles genau überlegt», sagte er stolz. «Erst nehme ich dich mit zu Lizzie Tubb, und dann kannst du dich beim Pfarrer vorstellen.»
Sally lachte. «Heute abend wird er keine Zeit mehr für mich haben. Er arbeitet sicher an seiner Predigt. Ich gehe erst Montag zu ihm.»
Beefy sah sie ganz enttäuscht an. «Wo willst du denn dann bis Montag wohnen?»
«Ich habe mir im Hospiz in der Marktstraße ein Zimmer bestellt. Weißt du, wo das ist?»
«Ja», sagte Beefy. Er griff nach ihrem Gepäck, und sie machten sich auf den Weg. Das Hospiz war schnell gefunden. Beefy blieb an der Eingangstür zurück. «Ich warte hier auf dich», sagte er.
Während Sally ihr Gepäck aufs Zimmer brachte, malte er sich in Gedanken Lizzies Überraschung aus, wenn er sie mit Sally besuchte, denn er hatte ihr nichts von ihrer bevorstehenden Ankunft erzählt.
Endlich erschien Sally wieder. Stolz führte er sie durch die Straßen. Sie blickte sich staunend mit leicht geöffneten Lippen nach allen Seiten um. Jede Kleinigkeit interessierte sie. Beefy zappelte vor Ungeduld, als sie lange vor der Nelsonstatue verweilte.
«Was hat Nelson eigentlich mit Danby zu tun?» fragte sie.
«Ich weiß nicht», sagte Beefy, der an diese Frage noch nie einen Gedanken verschwendet hatte. Er überlegte krampfhaft. «Ich glaub, er steht da nur, weil er tot ist», sagte er nachdenklich. Dabei fiel ihm etwas ein. «Wie geht’s Tante Nellie?» erkundigte er sich.
«O danke, viel besser.»
Er kicherte verschmitzt. «Wenn du ihr schreibst, mußt du ihr sagen, daß ich immer noch nicht an Backenschmerzen gestorben bin», sagte er triumphierend.
Sie waren jetzt in der Nottingham Road angelangt. Beefy führte seine Cousine durch einen Torweg und eine morsche Holzpforte in einen düsteren Hinterhof. Er klopfte an eine Tür, von der die Farbe abblätterte. Aus dem Innern des Hauses ertönte ein Bellen. «Das ist Whitey», sagte Beefy stolz.
Schlurfende Schritte näherten sich. Die Tür wurde geöffnet, und Lizzies verblüfftes rundliches Gesicht erschien.
«Tag, Lizzie», sagte Beefy. «Das ist meine Cousine.»
Lizzie sah die beiden verwirrt an. «Kommen Sie doch rein», sagte sie.
Sie betraten die kleine, dunkle Küche. Whitey rollte sich, nachdem er genügend protestiert hatte, in seinem Körbchen zusammen. Lizzie musterte Sally mit gerunzelten Augenbrauen. Plötzlich dämmerte es bei ihr. «Sie sind sicher die Cousine, die zum Pfarrer in Stellung will?» fragte sie.
«Ja, wenn es klappt», sagte Sally.
Lizzie blickte sie neugierig an. Offensichtlich hatte sie Mühe, die richtigen Worte zu finden. Schließlich sagte sie: «Ich mach euch ‘ne Tasse Tee.» Ihre Stimme klang mißbilligend.
Es schien jedenfalls nicht die freundliche Teerunde zu werden, die Beefy sich vorgestellt hatte. Beklommen spielte er mit Whiteys Ohr, während Lizzie den Teekessel aufsetzte und drei einfache weiße Tassen und Untertassen hervorholte.
«Hätten Sie mir auch sagen können, daß Sie mir Ihre Cousine ins Haus bringen, dann hätte ich mich wenigstens ‘n bißchen zurechtgemacht. Wie seh ich denn aus in den alten Sachen!» Sie schien beschämt.
«Ich hab gedacht, die tragen Sie immer», sagte Beefy. «Ich hab Sie nie in was anderm gesehen.»
«Ach was!» fuhr Lizzie ihn an. Dann wandte sie sich Sally zu. «Ich hab nämlich so ‘n hübsches Kleid, blau, mit kleinen weißen Blümchen», sagte sie.
«Es tut mir schrecklich leid, daß wir Sie so überfallen haben», sagte Sally. «Ich hatte natürlich keine Ahnung, daß Beefy Ihnen nichts von meinem Kommen gesagt hat. Na ja, die Männer», fügte sie lächelnd hinzu.
Lizzies Gesicht hellte sich sofort auf. «Ist ja auch nicht so wichtig. Beefy weiß, daß er immer willkommen ist, er und seine Freunde.»
Sie wurde etwas freundlicher und schenkte Tee ein. Beefy nahm schlürfend einen Schluck.
Aber es wollte doch keine rechte Stimmung aufkommen. Nachdem sie eine Weile geplaudert hatten, meinte Beefy: «Wir müssen wohl wieder gehen.»
Sally stand auf und reichte Lizzie die Hand. «Auf Wiedersehen», sagte sie, «und vielen Dank für den Tee.»
Lizzie erhob sich
Weitere Kostenlose Bücher