Beethoven: Der einsame Revolutionär. (German Edition)
hatte Erfolg, denn er ging auf Nummer sicher, holte Rossini und dessen Ehefrau, die berühmte Sängerin Isabella Colbran, in die österreichische Hauptstadt und ließ die Opern des Italieners so oft wie nur möglich aufführen, in der ersten Saison an nicht weniger als sechzig Abenden. Auch deutsche Opern durften zwischendurch einmal gespielt werden – sowohl Webers Freischütz als auch Beethovens Fidelio standen 1822 auf dem Spielplan –, aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie eher eine Alibifunktion hatten. Im Herbst 1823 wurde Webers neue Oper Euryanthe aufgeführt. Die ersten vier Vorstellungen waren trotz des schwachen Librettos (manche bezeichneten das Stück als «L’ennuyante») ein Erfolg, doch dann wurde die Oper durch allerlei Änderungen so entstellt, dass sie bald niemanden mehr ins Theater lockte. Böse Zungen behaupteten, Barbaia habe die Verschlimmbesserungen angeordnet, um der deutschen Oper den Gnadenstoß geben zu können. Das erste Opfer war Schubert, dessen Fierabras nach dem Misserfolg von Webers Oper abgesagt wurde. Von nun an musste sich alle Opernmusik wie Rossini anhören. Man nannte das Imitieren des Italieners «rossineggiere».
Die Macht der Masse und ihr schlechter Geschmack ärgerten und deprimierten Beethoven: «Man sagt vox populi vox dei, – ich habe nie daran geglaubt.»[ 18 ] In einer Kultur der oberflächlichen Vergnügungen für genusssüchtige Ignoranten – er nannte sie gern «Faiaken» – schien für seine Musik kein Platz mehr zu sein.[ 19 ]
Abkürzungen
AmZ
Allgemeine musikalische Zeitung , Leipzig 1798/99–1865.
BBr
Ludwig van Beethoven. Briefwechsel. Gesamtausgabe , hg. v. Sieghard Brandenburg, 7 Bde., München 1996–1998.
BBS
Bonner Beethoven-Studien , Veröffentlichungen des Beethoven-Hauses, Reihe 5, Bonn 1999–…
BF
Beethoven forum , Urbana (Illinois)/Lincoln (Nebraska) 1992–2007.
BJ
The Beethoven Journal , San José (California) 1995–… (davor: The Beethoven Newsletter , 1986–1994.
BKh
Ludwig van Beethovens Konversationshefte , hg. v. Karl-Heinz Köhler, Grita Herre, Dagmar Beck und Günter Brosche, 11 Bde., Leipzig 1968–2001.
BLex
Das Beethoven-Lexikon , hg. v. Heinz von Loesch u. Claus Raab, Laaber 2008.
BLuW
Ludwig van Beethoven. Leben und Werk in Zeugnissen der Zeit , hg. v. H. C. Robbins Landon, Zürich 1994 (1970).
BTb
Beethovens Tagebuch 1812–1818 , hg. v. Maynard Solomon, Bonn 1990/2005.
TDR
Thayer, Alexander Wheelock, Ludwig van Beethovens Leben , bearb. v. Hermann Deiters (1901) und Hugo Riemann, Leipzig 1917.
WR
Wegeler, Franz Gerhard und Ferdinand Ries, Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven , Koblenz 1838.
Bibliographie
Aufgeführt sind die wichtigsten selbständig erschienenen Werke, die ich für diese Arbeit gelesen und verwendet habe. Zeitschriftenartikel werden in der Regel nicht genannt; auf sie wird in den Anmerkungen verwiesen.
Die Übersicht dient der Orientierung und bietet deshalb nur eine Auswahl. Eine Bibliographie, die auf Vollständigkeit aus ist, findet man im Artikel «Beethoven» von Klaus Kropfinger, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart , 2., völlig neu bearbeitete Auflage, hg. v. Friedrich Blume u. Ludwig Finscher, Kassel/Stuttgart 1994–2008, Personenteil, Bd. 2, Sp. 667–915. Als kommentierte Auswahlbibliographie empfehle ich außerdem das Literaturverzeichnis in Maynard Solomon, Beethoven. Biographie , Frankfurt am Main 1987.
Quellen
Beethoven, Ludwig van, Werke. Gesamtausgabe , hg. v. Sieghard Brandenburg, Klaus Kropfinger, Hans-Werner Küthen, Emil Platen u.a., 56 Bde., München/Duisburg 1961–…
Beethoven, Ludwig van, Symphonien , hg. v. Jonathan Del Mar, Kassel 1996–1999.
The Beethoven Sketchbooks:History, Reconstruction, Inventory , hg. v. Douglas Johnson, Alan Tyson u. Robert Winter, Oxford 1985.
Beethoven, Ludwig van, Briefwechsel. Gesamtausgabe, hg. v. Sieghard Brandenburg, 7 Bde., München 1996–1998.
Beethoven, Ludwig van, Konversationshefte , hg. v. Karl-Heinz Köhler, Grita Herre, Dagmar Beck u. Günter Brosche, 11 Bde., Leipzig 1972–2001.
Beethovens Tagebuch 1812–1818 , hg. v. Maynard Solomon, Bonn 1990/2005.
Busch-Weise, Dagmar von, «Beethovens Jugend-Tagebuch», in: Studien zur Musikwissenschaft 25 (1962), S. 68–88.
Die Stammbücher Beethovens und der Babette Koch (Faksimile), hg. v. Max Braubach, Bonn 1995.
Nottebohm, Gustav, Beethoveniana. Aufsätze und Mitteilungen , Leipzig 1880.
Ders., Zweite Beethoveniana. Nachgelassene
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