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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bürokratischen Zirkus zu verwandeln. Ich habe das mein ganzes Leben lang so gehalten. Dieser Fall ist ziemlich einfach – groß, aber einfach – und in der Praxis abgeschlossen. Eine echte Hilfe waren die Mounties. Sie haben sehr viel Arbeit für uns erledigt, eine Tonne erhärtendes Beweismaterial, Zeit, Ort, Fingerabdrücke, Leute aus dem Flugzeug zur Befragung ermittelt. Und die japanische Polizei – mein Gott, die könnten Nägel zerbeißen, so wütend sind die über den Vorfall. Sie vernehmen sämtliche eventuell in Frage kommenden Verschwörer. Sie, und wir, wollen ihre Verhörmethoden gar nicht wissen. Aber deren rechtliches Vorgehen ist nicht unser Problem. Ich wäre bereit, das zu verteidigen, was Sie gestern gesagt haben. Ich bin bereit, alles durchzugehen, was wir wissen.«
    »Tun Sie das, heute nachmittag«, sagte van Damm zu ihm. »Ich sorge dafür, daß die Presse da ist.«
    »Ja, Sir.«
    »Somit können Sie bei der Kealty-Geschichte nichts tun?« fragte Jack.
    »Nein, Sir. Man darf hier nicht gestatten, daß rechtmäßiges Vorgehen irgendwie verunreinigt wird.«
    »Aber Sie können mich beraten?« fuhr Präsident Ryan fort. »Ich brauche juristische Beratung.«
    »Die brauchen Sie, und ja, Mr. President, das kann ich tun.«
    »Wissen Sie, Martin, wenn dies ausgest…«
    Ryan, schnitt seinem Stabschef das Wort ab, noch ehe der Anwalt reagieren konnte. »Nein, Arnie, nichts davon. Gottverdammt! Das Spiel will ich nicht spielen. Mr. Martin, mir gefällt Ihr Instinkt. Wir spielen das absolut korrekt. Wir suchen uns Profis dafür, und dann verlassen wir uns darauf, daß sie Profis sind. Ich bin Spezialankläger und Spezial-dies und Spezial-das schietverflucht leid. Wenn man keine Leute hat, denen man vertrauen kann, ihren Job richtig zu tun, was tun sie dann überhaupt hier?«
    Van Damm rutsche auf seinem Stuhl hin und her. »Sie sind aber naiv, Jack.«
    »Schön, Arnie, und die Regierung ist von politisch bewußten Leuten geführt worden seit vor meiner Geburt, und sehen Sie sich doch an, wohin uns das gebracht hat!« Ryan erhob sich, um im Raum auf und ab zu gehen. Das war ein Vorrecht des Präsidenten. »Ich hab' das alles satt. Was ist mit der Ehrlichkeit passiert, Arnie? Das ist bloß noch ein kackbeschissenes Spiel hier, und der Zweck des Spiels ist nicht, das Richtige zu tun, der Zweck des Spiels ist es, hier zu kleben. Das ist nicht Zweck der Übung! Und ich will verdammt sein, wenn ich ein Spiel aufrechterhalte, das ich nicht mag.« Jack wandte sich an Pat Martin.
    »Erzählen Sie mir von dem FBI-Fall.«
    Martin blinzelte, wußte nicht recht, wieso das jetzt aufkam, aber erzählte die Geschichte. »Man hat sogar einen schlechten Film darüber gedreht. Ein paar Bürgerrechtler sind von ortsansässigen Klan-Leuten abgeknallt worden. Zwei von ihnen waren sogar dortige Cops, und der Fall kam nicht voran, also wurde das Bureau damit betraut. Dan Murray und ich waren damals Neulinge. Ich war in Buffalo. Er in Philly. Sie schickten uns hin, um dort mit Big Joe Fitzgerald zusammenzuarbeiten.
    Er war einer von Hoovers Springer-Inspektoren. Ich war dort, als sie die Leichen fanden. Ü-übel«, sagte Martin, der sich wieder an den Anblick und den schrecklichen Gestank erinnerte. »Die hatten sich bloß darum bemüht, daß Bürger für die Wahlen registriert wurden, und dafür wurden sie umgebracht, und die Cops dort rührten nicht den kleinsten Finger. Es ist seltsam, aber wenn man so was sieht, ist es nicht mehr abstrakt. Es ist weder ein Dokument noch eine Fallstudie, noch ein Formular zum Ausfüllen. Es wird halt höllisch real, wenn man Leichen ansieht, die zwei Wochen in der Erde gelegen haben. Diese Klukker-Bastarde haben das Gesetz gebrochen und Mitbürger ermordet, die etwas getan haben, von dem die Verfassung nicht nur sagt, es sei okay – es ist ein Recht. Also, wir haben sie geschnappt, und sie wurden auch eingelocht.«
    »Warum, Mr. Martin?« fragte Jack. Die Antwort hatte er erwartet.
    »Weil ich einen Eid geschworen habe, Mr. President. Darum.«
    »Das habe ich auch, Mr. Martin.« Und das nicht zu irgendeinem gottverdammten Spiel.
    Die Stichwort-Bestimmung war wenig eindeutig. Das irakische Militär benutzte Hunderte Radiofrequenzen, hauptsächlich im UKW-Bereich, und der Funkverkehr war, wenn auch ungewöhnlich im Gesamtblick, doch routinemäßig vom Inhalt her. Tausende Nachrichten wurden versandt, bis zu fünfzig gleichzeitig, und STORM TRACK hatte nicht mal annähernd genügend

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