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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Luftbetankungen. Foley war mit drei Begleitern gereist, zwei davon Sicherheits- und Schutzbeamte, SPOs genannt. Die Duschgelegenheit hatte bei allen die Stimmung gehoben, und ihr Schlaf war von den Funksprüchen, die schon ein paar Stunden zuvor einzutreffen begannen, auch nicht gestört worden. Bis der Frachtflieger ausrollte und die Türen sich öffneten, war er erfrischt und informiert. Das war so selten der Fall, daß es für den ADDO an ein Wunder grenzte. Um so besser, daß seine Frau da war, um ihn mit einem Kuß zu begrüßen. Es reichte, damit das Air-Force-Bodenpersonal sich fragte, was zum Teufel das alles zu bedeuten hatte.
    »Hi, Honey!«
    »Wir sollten echt mal so zusammen fliegen«, bemerkte ihr Mann mit einem Augenzwinkern. Dann schaltete er im Sekundenbruchteil um.
    »Was hört man denn zum Irak?«
    »Irgendwas ist da los. Mindestens neun, eher zwanzig hohe Offiziere haben sich heimlich getroffen. Wir wissen nicht, worum's ging, aber gewiß nicht, um die Speisenfolge für den Leichenschmaus festzulegen.«
    Sie stiegen ins Auto ein, und sie übergab ihm eine Mappe. »Du wirst übrigens befördert.«
    »Was?« Eds Kopf fuhr vom Dossier hoch.
    »DCI. Wir bekommen Plan Blau, und Ryan will, daß du Boß wirst, der Legislative gegenüber. Ich bleibe DDO, und ich kann doch meinen Laden so führen, wie ich will, nicht wahr, Liebling?« Sie lächelte süß.
    Dann erklärte sie das andere Problem des Tages.
    Clark hatte in Langley ein eigenes Büro, und seine Stellung garantierte ihm freien Blick auf den Parkplatz und die Bäume dahinter. Er teilte sich sogar mit vier anderen eine Sekretärin. Vieles in Langley war für ihn fremdes Land. Offiziell war er Ausbildungsoffizier auf der Farm. Ins Hauptquartier kam er nur, um Berichte abzugeben und neue Einweisung zu bekommen, aber ihm gefiel es hier nicht. Jede Zentrale hatte ihren eigenen eigentümlichen Geruch. Die Schreibtischfahrer wollten alles geregelt haben. Sie mochten nichts Ungewöhnliches. Sie liebten keine Überstunden. Sie mochten keine Überraschung und nichts, was zum Nachdenken zwang. Sie waren der bürokratische Schwanz am Nachrichtendienst, bei dem CIA aber war der Schwanz so massiv geworden, daß er den Hund wedelte, ohne sich selbst zu rühren. Das Phänomen war keine Ausnahme, aber wenn es brenzlich wurde, war es sein Leben, das draußen riskiert wurde, und wenn er dort tatsächlich umkommen sollte, würde er zur kurzen Notiz werden, rasch zu den Akten gelegt.
    *
    »Die Nachrichten heute schon gesehen, Mr. C?« fragte Chavez scherzhaft beim Eintreten.
    »Bin seit fünf hier.« Er hielt eine Mappe hoch: PLAN BLAU stand drauf.
    Weil er Papierkram haßte, arbeitete er mit höchster Intensität, wenn es mal welchen gab, um ihn schneller wieder loszuwerden.
    »Dann schalt mal CNN ein.« John erwartete etwas, was seine Agency überraschen würde. Das tat es dann auch, aber nicht so, wie er erwartet hatte.
    »Ladies and Gentlemen, der Präsident.«
    Er mußte schnell an die Öffentlichkeit treten. Darin waren sich alle einig. Ryan betrat den Presseraum, stellte sich hinter den Pult und sah auf seine Notizen. Das war einfacher, als in den Raum zu schauen, kleiner und schäbiger als der Großteil des Gebäudes. Es waren acht Reihen zu je sechs Sitzplätzen. Und alle waren besetzt, hatte er beim Reinkommen gesehen.
    »Haben Sie vielen Dank, daß Sie so früh hierhergekommen sind«, sagte Jack mit einer so lockeren Stimme, wie er zustande brachte.
    »Jüngste Ereignisse im Irak beeinträchtigen die Sicherheit einer Region, die für Amerika und seine Verbündeten von vitalem Interesse ist.
    Ohne Bedauern nehmen wir den Tod des irakischen Präsidenten zur Kenntnis. Wie Sie wissen, war dieser Mensch verantwortlich für den Beginn zweier Aggressionskriege, die brutale Unterdrückung der kurdischen Minderheit im eigenen Land und die Verweigerung fundamentalster Menschenrechte.
    Der Irak ist ein Land, das eigentlich wohlhabend sein sollte. Es hat einen beträchtlichen Anteil an den Erdölvorkommen der Welt, eine respektable industrielle Basis und eine stattliche Bevölkerungszahl. Das einzige, was dem Land fehlt, ist eine Regierung, die sich um die Bedürfnisse der Bürger kümmert. Wir hoffen, daß das Ableben des bisherigen Führers gerade dafür Gelegenheit bietet.« Jack blickte auf von seinen Notizen.
    »Amerika streckt darum dem Irak die Hand der Freundschaft entgegen.
    Wir hoffen, die Gelegenheit führt zur Normalisierung der Beziehungen und ein für

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