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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hatte, dann war es diese.
    »Okay, wir möchten mit jedem sprechen, der im Büro und in seiner Nähe gewesen ist seit dem Augenblick, als Minister Hanson es verlassen hat. Mit jedem einzelnen, Sekretärinnen, Hausmeister, allen.«
    »Die Sekretärinnen kommen erst in etwa einer halben Stunde.«
    »Okay. Schließen Sie mal die Tür auf?«
    Armitage ließ sie ins Sekretariat und dann durch die nächsten Türen in das Büro. Don blieben die FBI-Agenten stehen und sahen sich erst mal um. Dann bezog einer von ihnen Posten an der Tür zum Hauptkorridor.
    »Danke, Mr. Armitage«, sagte O'Day, mit Blick auf das Namensschild. »Okay. Für den Augenblick betrachten wir das als Tatort. Niemand, rein oder raus, ohne unsere Erlaubnis. Es muß einen Raum geben, wo wir Leute befragen können. Ich hätte gern von Ihnen eine schriftliche Aufstellung über jeden, der hier drin gewesen ist, mit Datum und Uhrzeit, wenn das möglich ist.«
    »Die Sekretärinnen müßten so was haben.«
    »Wir möchten auch die Liste von Ihnen.« O'Day blickte in den Korridor und war verärgert. »Wir hatten darum gebeten, daß Ihr Chef hier sein sollte. Was meinen Sie, wo er sein könnte?«
    »Er kommt gewöhnlich erst so gegen acht.«
    »Könnten Sie ihn freundlicherweise anrufen? Wir möchten mit ihm sprechen – jetzt sofort.«
    »Wird gemacht, Sir.« Armitage fragte sich, was zum Teufel das alles sollte. Er hatte am Morgen nicht ferngesehen und noch nicht gehört, was los war. Überhaupt war ihm das ziemlich egal. Fünfundfünfzig, und mit Blick auf den Ruhestand nach zweiunddreißig Jahren im Staatsdienst, wollte er bloß seinen Job tun und gehen.
    »Guter Zug, Dan«, sagte Martin ins Telefon. Sie befanden sich jetzt im Oval Office. »Meld' mich wieder.« Der Anwalt legte auf und wandte sich den anderen zu.
    »Murray hat einen der Springer-Inspektoren hingeschickt, Pat O'Day. Guter Mann, Problemloser. Er wird von OPR-Leuten unterstützt.« Martin erklärte kurz, was das bedeutete. »Kluger Schachzug.
    Die sind unpolitisch. Und damit muß Murray sich jetzt zurückziehen.«
    »Wieso?« fragte Jack, der immer noch Mühe hatte zu folgen.
    »Sie haben ihn als amtierenden Direktor eingesetzt. Ich kann hier auch nicht stark einbezogen werden. Sie müssen jemanden finden, der die Ermittlungen leitet. Er muß clever sein, sauber und nicht im geringsten politisch. Vielleicht ein Richter«, meinte Martin. »Zum Beispiel ein Oberster Richter eines der Bundesberufungsgerichte. Davon gibt es viele gute.«
    »Irgendwelche Vorschläge?« fragte Arnie.
    »Die Namen müssen Sie von jemand anders erhalten. Ich kann nicht genug betonen, das muß in jeder möglichen Hinsicht sauber sein.
    Gentlemen, wir sprechen über die Verfassung der Vereinigten Staaten.«
    Martin hielt inne. Er mußte dies erklären. »Sie ist für mich wie die Bibel, okay? Für Sie sicher auch, ich aber habe als FBI-Agent begonnen. War hauptsächlich mit Bürgerrechtskram befaßt, all die Kapuzenträger im Süden. Bürgerrechte sind wichtig, das habe ich gelernt, als ich vor den Leichen von Leuten stand, die versucht hatten, diese Rechte durchzusetzen für andere Leute, die sie nicht mal kannten. Okay, ich habe das Bureau verlassen und bin Anwalt geworden, habe ein bißchen privat praktiziert, schätze aber, ich habe nie aufgehört, ein Cop zu sein, also kam ich wieder rein. Im Justizministerium habe ich in OC gearbeitet und in Spionage, und gerade habe ich die Leitung der Abteilung Strafrecht übernommen. Dies ist sehr wichtig für mich. Man muß es absolut richtig angehen.«
    »Das werden wir«, versprach Ryan. »Doch es wäre gut zu wissen, wie.«
    »Verdammt, wenn ich das wüßte! Was den Inhalt betrifft jedenfalls.
    Was die Form betrifft, so muß alles vollkommen sauber sein, das ist gar keine Frage. Das ist unmöglich, aber Sie müssen es jedenfalls versuchen. Das ist die rechtliche Seite. Die politische Seite überlasse ich Ihnen.«
    »Okay. Und die Crash-Ermittlungen?« Ryan wunderte sich ein bißchen über sich selbst. Er hatte sich tatsächlich von jenen Ermittlungen ab- und etwas anderem zugewandt. Verdammt.
    Diesmal lächelte Martin. »Pißwütend bin ich, Mr. President. Ich mag nicht, wenn man mir vorschreibt, wie ich einen Fall führe. Wenn Sato noch am Leben wäre, könnte ich ihn sofort vor Gericht bringen. Das, was Kealty über die Ermittlungen im Fall JFK gesagt hat, war bös irreführend. Man behandelt einen solchen Fall, indem man gründlich ermittelt, statt ihn in einen

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