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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Seele beten.«
    »Das werden Sie tun, Moudi. Sie sind ein guter Arzt. Sie sorgen sich sogar um eine Ungläubige. Vielleicht sind Sie sogar stolz darauf. Wenn es möglich gewesen wäre, sie zu retten, dann hätten Sie es getan. Das weiß ich.«
    »Was wir vorhaben, was wir beabsichtigen mit den …«
    »Ungläubigen«, erinnerte ihn der Direktor. »Mit denen, die unser Land hassen und unseren Glauben, die auf die Worte des Propheten spucken. Ich will gern zugeben, daß dies eine tugendhafte Frau ist. Allah wird ihr gnädig sein, dessen bin ich mir sicher. Sie haben ihr das Schicksal nicht ausgewählt und ich auch nicht.« Er mußte Moudi bei der Stange halten. Der Direktor seinerseits dankte Allah, daß er die letzten zehn Jahre in Labors zugebracht hatte, andernfalls würde er vielleicht derselben menschlichen Schwäche unterliegen.
    *
    Badrayn bestand darauf. Diesmal drei Generäle. Jeder Platz besetzt, und einer mit zwei kleinen Kindern. Sie verstanden das. Sie mußten es. Er hatte es ihnen erklärt, hatte dabei auf den Kontrollturm gezeigt, wo die Fluglotsen jeden Flug, herein und hinaus, beobachteten und die wissen mußten, was da vor sich ging, und sie zu verhaften würde nichts nützen, denn ihre Familien würden sie vermissen, und wenn die ganzen Familien eingesperrt würden, würden es die Nachbarn merken, nicht wahr?
    Also gut, hatten sie sich einverstanden erklärt.
    Schickt das nächstemal einfach ein verfluchtes Großflugzeug, hätte er Teheran am liebsten mitgeteilt, aber nein, jemand würde etwas dagegen haben, hier oder dort, das war egal, denn egal, was er sagen würde, egal, wie vernünftig es wäre, jemand würde etwas dagegen haben. Ob auf iranischer oder irakischer Seite. So oder so, es würde dazu kommen, daß Leute getötet wurden. Er konnte jetzt nichts anderes tun als warten, warten und sich sorgen. Er hätte etwas trinken können, aber er entschied sich dagegen. Alkohol hatte er schon oft getrunken. All die Jahre im Libanon. So wie Bahrain noch immer, war auch der Libanon ein Ort gewesen und wird es sicher einmal wieder sein, wo man gegen die strengen islamischen Gesetze verstoßen konnte. Jetzt aber nicht. Er mochte dem Tod nahe sein, und, Sünder oder nicht, er war Muslim, und er wollte dem Tod begegnen, wie es sich geziemte. Und daher trank er vor allem Kaffee, starrte von seinem Platz neben dem Telefon aus dem Fenster und redete sich ein, daß es am Koffein lag, daß seine Hände zitterten, und an nichts anderem.
    »Sie sind Jackson?« fragte Tony Bretano. Er hatte den Vormittag mit den amtierenden Stabschefs zugebracht. Jetzt war es Zeit für die Arbeitsbienen.
    »Jawohl, Sir, J-3. Ich nehme an, ich bin Ihr Chef für Operationen«, erwiderte Robby und setzte sich. Zum erstenmal mußte er nicht mit einem Bündel Papiere wie das weiße Kaninchen umherhasten.
    »Wie schlimm ist es denn?«
    »Also, wir sind recht dünn gesät. Wir haben noch zwei Träger-Gefechtsverbände im Indischen Ozean, die Indien und Sri Lanka im Auge behalten. Wir fliegen ein paar Bataillone leichte Infanterie auf die Marianen, um dort wieder die Kontrolle zu erlangen und den Rückzug der Japaner zu überwachen. Das sind hauptsächlich politische Aufgaben, wir rechnen nicht mit Problemen. Unsere vorgeschobenen Fliegerverbände sind in die CONUS zurückbeordert worden, um neu ausgerüstet zu werden. Dieser Aspekt der Operationen gegen Japan ist gut verlaufen.«
    »Sie wollen, daß ich die Produktion der F-22 beschleunigen lasse und die der B-2 wiederaufnehmen? Dasselbe hat die Air Force verlangt.«
    »Wir haben gerade bewiesen, daß der Stealth ein enormer Kräfteverstärker ist, Herr Minister. Wir brauchen alle, die wir bekommen können.«
    »Ich bin einverstanden. Wie steht es um die übrigen?« wollte Bretano wissen.
    »Wir sind verdammt zu dünn für die anstehenden Aufgaben. Wenn wir zum Beispiel wieder nach Kuwait müßten, wie 1991, könnten wir's nicht. Wir haben buchstäblich nicht genug Leute, um noch etwas in Angriff nehmen zu können. Sie wissen, Sir, ich muß mir Gedanken machen, wie Dinge zu tun sind, die wir zu tun haben. Okay, die Operationen gegen Japan haben uns bis an den Rand unserer Möglichkeiten gebracht, und …«
    »Mickey Moore hat nette Dinge gesagt über den Plan, den Sie aufgestellt und durchgeführt haben«, erwähnte der Verteidigungsminister.
    »General Moore ist zu gut. Jawohl, Sir, es hat geklappt, aber es hing die ganze Zeit über am Schnürsenkel, und so sollten die amerikanischen

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