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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Wilmer unsere Nummer.«
    »Von den Privaträumen die direkte?« Die ging sogar an Signals vorbei, war aber, wie alle White-House-Leitungen auch, wohl auch angezapft.
    »Hatten wir doch früher auch, oder nicht?« fragte Cathy. »Ich Ärztin, ich Patienten behandeln, ich Professorin, immer abrufbereit, wenn Patienten da – besonders die Stänkerer.«
    »Immer diese Unterbrechungen.« Jack legte sich neben seine Frau.
    »Du willst doch nicht wirklich noch ein Baby?«
    »Ich will nur mit meinem Ehemann schlafen. Ich kann beim Zeitpunkt heutzutage nicht mehr so wählerisch sein, oder?«
    »Ist es so schlimm gewesen?« Er küßte sie sanft.
    »Ja, aber ich reg' mich deswegen nicht auf. Du bemühst dich sehr ernsthaft. Du erinnerst mich an meine neuen Praktikanten – nur ein wenig älter.« Sie berührte sein Gesicht und lächelte. »Wenn was passiert, passiert's eben. Ich mag es, eine Frau zu sein.«

27
    Ergebnisse
    Einige hatten den Abschluß in Psychologie. Das war bei Gesetzeshütern häufig und beliebt. Einige hatten den Magister, und ein Mitglied des Detail hatte sogar die Doktorwürde mit einer Dissertation über Ermittlung von Sozialprofilen bei Verbrechern erlangt. Zumindest waren alle begabte Amateure in der Technik des Gedankenlesens. SURGEON ging beschwingten Schrittes zum Hubschrauber. SWORDSMAN begleitete sie bis zur Tür im Erdgeschoß und gab ihr einen Abschiedskuß – der Kuß war üblich, aber nicht das Hinausbegleiten und das Händchenhalten, zumindest in letzter Zeit nicht. Price tauschte mit zwei ihrer Agenten Blicke aus, und sie hatten alle den gleichen Gedanken und fanden ihn gut. Nur Raman nicht, so clever wie alle anderen, aber eher etwas verklemmt. Er beschäftigte sich fast nur mit Sport, und Price sah ihn vor sich, wie er jeden Abend vor der Glotze hockte. Der konnte wohl sogar seinen Videorecorder richtig programmieren. Nun ja, im Dienst gab es viele verschiedene Persönlichkeitstypen.
    »Wie sieht's heute aus?« fragte POTUS, der sich nach dem Start des Black Hawk umgewandt hatte.
    »SURGEON in der Luft«, hörte Price im Stöpsel. »Alles klar.« Die Übersichtsleute bestätigten Freigabe von ihren Horsten auf den Bauten ums White House. Seit gut einer Stunde waren sie auf Posten, wie immer. Es gab draußen die üblichen Leute, die ›Regulars‹, die man kannte: Leute, die häufig wiederkamen, manche bloß fasziniert von der First Family, welche auch immer. Für sie war das White House Amerikas ›Seifenoper‹, Dallas in groß, und das Drumherum des Lebens in diesem berühmtesten Gebäude zog sie auf eine Weise an, die Service-Psychologen auszutüfteln versuchten, denn ›Regulars‹ waren für die bewaffneten Agenten des Detail schon durch ihre Existenz gefährlich. So kannten sie die Heckenschützen auf OEOB und Treasury alle vom Gesicht her, dann auch vom Namen, denn Leute vom Detail waren auch draußen, als Passanten oder Penner, und spürten ihnen zu ihren Heimen nach, die dann gefilzt und deren Inhaber im stillen geprüft wurden. Die auffielen, wurden Persönlichkeitsprofilen unterzogen und nach Waffen gecheckt von Detail-Leuten, die verdeckt vorgingen, bis hin zum Umstoßen durch ›Jogger‹ und vom Experten abgetastet beim Aufhelfen, während peinliche Entschuldigungen fielen. Doch die Gefahr war für den Moment vorüber.
    »Haben Sie sich gestern abend Ihren Terminkalender nicht angesehen?« Von ihrer Überwachungsaufgabe abgelenkt, stellte sie eine dumme Frage.
    »Nein, hab' lieber ferngesehen«, log SWORDSMAN, nicht wissend, daß die Lüge sofort durchschaut wurde. Er wurde nicht mal rot, sah Price.
    Sie selbst gestattete sich keine Regung. Selbst POTUS durfte ein oder zwei Geheimnisse haben – oder zumindest die Illusion davon.
    »Okay, hier haben Sie meine Kopie.« Ryan überflog die erste Seite, die bis zum Mittagessen reichte. »SecTreas soll direkt nach CARDSHARP zum Frühstück herkommen.«
    »Wie nennt ihr George?« fragte Jack, als sie den Westflügel betraten.
    »TRADER. Ihm gefällt's«, berichtete Andrea.
    »Guten Morgen, Mr. President.« Goodley begrüßte Jack wie üblich im Stehen.
    »Hallo, Ben.« Ryan legte seinen Terminplan auf den Schreibtisch, schaute kurz nach wichtigen Dokumenten und nahm Platz. »Los.«
    »Sie haben mir mit Ihrem Gespräch gestern abend den Wind aus den Segeln genommen. Wir haben garnichts zu Mr. Zhang. Ich könnte Ihnen jetzt die Langfassung auftischen, aber ich denke, die kennen Sie schon.« Der Präsident nickte, er solle

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