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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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stimmt alles, nicht wahr?«
    »Ja klar«, gab Holtzman zu. »Und da gibt's noch 'ne Menge mehr.«
    »Wirklich? Nun, ich weiß, du hattest eine Story in Arbeit.«
    »Sogar mehr, als ich hinschreiben kann.«
    »Wirklich?« Da wurde John Plumber aufmerksam. Holtzman gehörte für ihn zur jüngeren Generation und zur älteren für die neueste Reporterriege – die Plumber als Grufti ansahen, aber doch seine Journalismusseminare an der Columbia University besuchten.
    »Wirklich«, versicherte Bob.
    »Wie etwa?«
    »Wie eben Sachen, über die ich nicht schreiben kann«, erwiderte Holtzman. »Jedenfalls für eine lange Zeit nicht. John, ich bin einem Teil dieser Story schon jahrelang auf der Spur. Ich kenne den CIA-Beamten, der Gerasimows Frau und Tochter rausgeholt hat. Wir haben eine kleine Abmachung. In ein paar Jahren erzählt er mir, wie das ging. Die U-Boot-Geschichte stimmt und …«
    »Ich weiß. Ich hab' ein Foto mit Ryan auf dem Boot gesehen. Warum er das nicht durchsickern läßt, ist mir ein Rätsel.«
    »Er verstößt nicht gegen die Regeln. Niemand hat ihm je erklärt, daß so was in Ordnung …«
    »Er muß sich mehr an Arnie halten …«
    »Im Gegensatz zu Ed.«
    »Kealty weiß, wie der Hase läuft.«
    »Yeah, das tut er, John, vielleicht ein bißchen zu gut. Weißt du, eins hab' ich nie richtig rausbekommen können«, bemerkte Bob Holtzman.
    »Was denn?«
    »Das Spiel, in dem wir stecken. Sollen wir da Zuschauer, Schiedsrichter oder Spieler sein?«
    »Bob, unser Job ist es, unseren Lesern – für mich sind's die Zuschauer – die Wahrheit zu berichten.«
    »Wessen Fakten, John?« fragte Holtzman.
    »Ein zorniger und nervöser President Jack Ryan …« Jack hob die Fernbedienung und stellte den CNN-Reporter stumm, der ihm mit der China-Frage in die Quere gekommen war. »Zornig, ja, nervös …«
    »Ebenfalls ja«, sagte van Damm. »Sie haben das mit den Chinas vermasselt, und wo Adler ist – übrigens, wo ist er denn?«
    Der Präsident blickt auf die Uhr. »Er sollte in etwa anderthalb Stunden in Andrews landen. Er kommt direkt her und fliegt wahrscheinlich gleich weiter nach China. Was zum Teufel haben die vor?«
    »Sie fragen mich?« mußte der Stabschef passen. »Wozu haben Sie einen nationalen Sicherheitsstab?«
    »Ich weiß soviel wie die, und das is 'n Scheißdreck«, zischte Jack, der sich in seinem Sessel zurücklehnte. »Wir müssen die nachrichtendienstlichen Kapazitäten erhöhen. Der Präsident kann nicht die ganze Zeit hier festsitzen und nicht wissen, was abgeht. Ich kann ohne Informationen keine Entscheidungen treffen, und wir haben nur Vermutungen – außer dem, was Robby uns mitgeteilt hat. Das sind harte Fakten, aber die ergeben keinen Sinn, weil da nichts zusammenpaßt.«
    »Sie müssen warten lernen, Mr. President. Selbst wenn's die Presse nicht tut, Sie müssen es, und Sie müssen lernen, darauf zu schauen, was Sie tun können, wenn Sie's tun können. Nun«, fuhr Arnie fort, »haben wir nächste Woche die erste Reihe der Hauswahlen vor uns. Wir haben Sie für einige Ausflüge zu Reden eingeteilt. Wenn Sie die richtige Sorte von Abgeordneten im Kongreß haben wollen, dann müssen Sie dafür unter die Leute gehen. Ich lasse von Callie ein paar Reden für Sie vorbereiten.«
    »Mit welchem Schwerpunkt?«
    »Steuerpolitik, Verwaltungsverbesserungen, Integrität, alle Ihre Lieblingsthemen. Wir geben Ihnen morgen früh die Entwürfe. Zeit, wieder etwas unter die Leute zu gehen. Lassen Sie sich wieder etwas anhimmeln, und Sie können sie auch wieder ins Herz schließen.« Das trug dem Stabschef einen schiefen Blick ein. »Ich habe es Ihnen schon gesagt, Sie können sich nicht hier einsperren, und der Funk im Flugzeug funktioniert prima.«
    »Ein Tapetenwechsel wäre toll«, gab POTUS zu.
    »Wissen Sie, was jetzt echt gut wäre?«
    »Was denn?«
    Arnie grinste. »Eine Naturkatastrophe; gibt Ihnen Gelegenheit, rauszufliegen und präsidial auszusehen, Leute zu treffen, sie zu trösten und Hilfeleistungen des Bundes zu versprechen …«
    »Ja, zum Donnerwetter noch mal!« Das war so laut, daß es selbst die Sekretärinnen durch die fünf Zentimeter dicke Tür hörten.
    Arnie seufzte. »Sie müssen noch lernen eine scherzhafte Bemerkung hinzunehmen, Jack. Stecken Sie Ihr Temperament in ein Kästchen, und sperren Sie das verdammt noch mal zu. Ich hab' Sie nur spaßeshalber provoziert, und denken Sie daran, ich bin auf Ihrer Seite.« Arnie ging in sein Büro, und der Präsident war wieder

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