Befehl von oben
nach Norden, um die Übungen der UIR leichter im Auge behalten zu können.
Technisch gesehen, war es eine Verletzung der Souveränität des neuen Staates, aber zwei Pfund Sprengstoff im UAV würden sicherstellen, daß, würde es am falschen Ort am Boden aufschlagen, niemand herausfinden könnte, was es war. Eine Richtantenne übermittelte die Aufnahmen der Kamera an zwei Empfänger im Königreich.
Das Glasfaserkabel zur Datenübertragung gab das gleiche Signal an PALM BOWL weiter, und als eine Frau im Dienste der Air Force den Monitor anschaltete, sahen sie herab auf eine nahezu konturlose Landschaft, über die der Predator von seinen Steuerleuten zum Ziel geleitet wurde.
»Es wird gut sein, zu wissen, was sie tun«, bemerkte der Lieutenant.
Major Sabah nickte nachdenklich. Andere Mitglieder seiner weitverzweigten Familie waren zunehmend besorgt. So weit, dachte der Major, daß die Streitkräfte des Landes langsam auf einen sehr hohen Bereitschaftsgrad hinarbeiteten. Wie die Saudis meinten auch die Kuwaiter, die sich als reiches Land begeistert die beste Ausrüstung besorgt hatten, daß die Wartung ihrer Panzer eine Aufgabe für geringere Arbeitskräfte sei. Im Gegensatz zu ihren saudischen Cousins hatten sie aber Erfahrung damit, im Gefecht auf der Verliererseite zu sein. Viele hatten Familienmitglieder verloren, und ein langes Gedächtnis war für diesen Teil der Welt typisch. Deshalb trainierten sie nun verbissen. Sie hatten, wie Sabah wußte, noch nicht das Niveau ihrer amerikanischen Ausbilder oder der verachteten Israelis erreicht. Seine Landsleute hatten erst einmal das Schießen lernen müssen. Sie hatten in der puren Freude am Üben dieser Fertigkeit pro Panzer mindestens ein Geschützrohr verheizt. Sie hatten auch mit scharfer Munition geschossen, denn die flog gerader und weiter, und so ein vergnügliches Hobby mit nationalen Überlebensmühen verbunden. Die nächste Lernaufgabe bestand darin, in Bewegung zu manövrieren und zu kämpfen. Wiederum beherrschten sie es noch nicht gut, aber sie lernten. Die sich anbahnende Krise gab ihrem Training Nachdruck, und schon verließen seine Landsleute ihre Büros aus dem Bank-, Öl- und Handelsgewerbe, um in ihre Fahrzeuge zu steigen. Ein amerikanisches Beraterteam würde sie ins Feld führen, ihnen ein Schlachtproblem stellen und ihre Leistung beobachten. Der Major fand es zwar schmerzlich, daß seine Landsleute noch nicht bereit waren, doch daß sie sich darum bemühten, machte ihn stolz. So clever er war, es fiel ihm nie ein, wie eng die Parallele zum Israeli-Modell war: Bürger-Soldaten, die sich in der Kriegskunst übten, nach der schmerzhaften Erfahrung, wie es war, sie nicht zu kennen.
*
»SWORDSMAN ist wach«, hörte Andrea Price in ihrem Kopfhörer. Sie waren in der Küche, die Detail-Kommandantin mit ihren Gruppenleitern, und standen kaffeetrinkend um die Edelstahlanrichte. »Roy?«
»Wieder ein Routinetag«, sagte Agent Altman. »Sie hat drei Eingriffe am Vormittag, am Nachmittag eine Vorlesung vor spanischen Ärzten – von der Universität Barcelona, zehn, acht Männer, zwei Frauen. Wir haben die Namen bei der spanischen Polizei überprüft. Sind alle sauber. Sieht wie ein normaler Tag im Büro aus.«
»Mike?« fragte sie Spezialagent Brennan, der Little Jack betreute.
»Nun, SHORTSTOP hat heute eine Biologieprüfung in der ersten Stunde und nach der Schule Baseballtraining. Ist schon ganz gut mit dem Handschuh, aber beim Schlagen braucht er Nachhilfe«, fügte der Agent hinzu. »Ansonsten das Übliche.«
»Wendy?« Spezialagentin Gwendolyn Merritt war hauptsächlich für Sally Ryan zuständig.
»Chemieprüfung für SHADOW in der dritten Stunde heute. Sie interessiert sich immer mehr für Kenny. Netter Junge, brauchte mal 'nen Haarschnitt und einen neuen Schlips. Sie überlegt, sich beim Lacrosseteam der Mädchen zu melden.« Mehrere Gesichter zuckten bei dieser Enthüllung zusammen. Wie jemanden beschützen, der von einer Horde Teenager mit großen Holzstöcken gejagt wurde?
»Wie sieht der familiäre Hintergrund von Kenny aus?« fragte Price.
Auch sie konnte nicht alles im Kopf haben.
»Vater und Mutter beides Anwälte, hauptsächlich Steuersachen.«
»SHADOW braucht besseren Geschmack«, bemerkte Brennan zur allgemeinen Erheiterung an der Anrichte. Er war der Witzbold der Mannschaft. »Es liegt eine potentielle Bedrohung darin, Wendy.«
»Hm? Was?«
»Wenn POTUS die neue Steuergesetzgebung durchbringt, stecken die in der
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