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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Scheiße.«
    Andrea Price machte einen weiteren Haken auf ihrer Morgenliste.
    »Don?«
    »Heute gibt's wieder die übliche Routine, Zeichenstifte I. Ich bin immer noch nicht glücklich mit der Anordnung, Andrea. Ich möchte noch einige Leute, einen noch drinnen und zwei mehr zur Überwachung auf der Südseite«, verkündete Don Russel. »Wir sind zu exponiert. Der Verteidigungsraum ist nicht tief genug und nicht gestaffelt, und das behagt mir nicht. Die Familie muß in Sicherheitsfragen auf uns hören.«
    »Wie war's, wenn ich morgen nachmittag vorbeischaue, um mir die Sache anzusehen?« fragte Price. »Wenn ich einverstanden bin, geh' ich zum Boß.«
    »Fein.« Spezialagent Russel nickte.
    »Weitere Probleme mit Mrs. Walker?«
    »Sheila hat versucht, mit anderen Eltern von Giant Steps eine Petition zu starten – raus mit SANDBOX, so in der Art. Es ist aber so, daß Mrs. Daggett immer mehr Zulauf bekommt, und mehr als die Hälfte der Eltern kennt die Ryans und mag sie. Das ist also schnell in die Hose gegangen. Wissen Sie, was das einzig echte Problem ist?«
    »Was denn, Don?«
    Er lächelte. »Bei dem Alter – manchmal drehe ich mich um, dann rennen die Kleinen durcheinander, und wenn ich mich wieder herdrehe, weiß ich nicht mehr, welche SANDBOX ist. Wissen Sie, die kleinen Mädchen haben nur zwei verschiedene Frisuren, und die Hälfte der Mütter dort denkt, Oshkosh sei die einzige Kleidermarke für Kinder.«
    »Don, das ist eine Frauenangelegenheit«, bemerkte Wendy Merritt.
    »Wenn die First Toddler es trägt, dann muß es modisch sein.«
    »Wahrscheinlich ist's mit dem Haar das gleiche«, fügte Andrea zu.
    »Übrigens, fast hätt' ich's vergessen: Pat O'Day möchte mit Ihnen mal auf den Schießstand«, sagte sie dem dienstältesten Detail-Mitglied.
    »Der vom FBI?« Russels Augen leuchteten auf. »Wo? Wann? Sagen Sie ihm, er soll Geld mitbringen, Andrea.« Russel fiel ein, daß er selber wieder mal üben sollte. Er hatte seit sieben Jahren – seiner letzten Grippe – kein Pistolenschießen mehr abgegeben.
    »Sind wir alle bereit?« fragte Price ihre Gruppenleiter.
    »Wie geht's dem Boß?« fragte Altman.
    »Sie halten ihn ganz schön auf Trab. Unterbrechen seinen Schlaf.«
    »Soll ich mit SURGEON darüber reden? Sie hat ein wachsames Augen auf ihn«, sagte ihr Roy. »Ich weiß, wie. Ahm, Dr. Ryan, ist mit dem Boß alles in Ordnung? Heute früh hat er ein wenig müde ausgeschaut …«
    Die vier Agenten wechselten Blicke. Der Umgang mit dem Präsidenten war ihre heikelste Pflicht. Der Präsident hörte auf seine Frau fast so, als wäre er ein normaler Ehemann. Also, warum nicht SURGEON zur Verbündeten machen? Alle vier nickten sofort.
    »Machen Sie nur«, sagte ihm Price.
    *
    »Schweinehund!« sagte Colonel Hamm in seinem Kommando wagen.
    »Überrascht worden, was?« erkundigte sich General Diggs zartfühlend.
    »Haben die uns jemanden in den Pelz gesetzt?« wollte der Kommandant der Blackhorse Cav wissen.
    »Nein, aber mich haben sie drangekriegt. Sie haben niemandem bekanntgegeben, daß sie IVIS-Training haben. Nun, ich gebe zu, ich hab's gestern abend erfahren.«
    »Danke, Freund.«
    »Überraschung ist eine Zweibahnstraße, Colonel«, erinnerte ihn Diggs.
    »Wie zum Teufel sind die bloß ans Geld dafür gekommen?«
    »Gute Senators-Fee, schätze ich.«
    Anreisende Einheiten brachten nicht ihre eigene Ausrüstung mit nach Fort Irwin, da es zu teuer war, sie hin- und zurückzutransportieren.
    Statt dessen wurde ihnen der feste Fuhrpark des Stützpunkts zur Verfügung gestellt, und der entsprach dem neuesten Stand. Das schloß auch IVIS mit ein, das Inter-Vehicle Information System, ein Datenübertragungssystem für die Schlacht, das die Daten auf einen Computerbildschirm in den Panzern und Bradleys übertrug. Es war erst vor sechs Monaten der 11. Cav nur für die eigenen Fahrzeuge zur Verfügung gestellt worden (ihre echten, nicht die für die simulierten Feinde). Das anscheinend einfache System zur Datenübertragung – es forderte sogar Ersatzteile automatisch an, wenn etwas kaputtging – stellte den Einsatzkräften eine gedrängte Schlachtfeldübersicht zur Verfügung und verwandelte hart errungene Aufklärungsinformationen in Sekundenschnelle in allgemein zugängliches Wissen. Damit waren die Daten nicht mehr auf einen überforderten und abgelenkten Einheitenkommandanten beschränkt. Nun wußten die Sergeants alles, was ihr Colonel wußte, und Information war immer noch die wertvollste

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