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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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rechten hinteren Tür knallte aufs Gesicht. Die anderen beiden drehten sich um und sahen eine schwarzen Mann in einem weißen Hemd mit einer grauen Flinte.
    »Krepiert an eurer Scheiße.« Sein Gedächtnis würde bei dieser einen Gelegenheit versagen. Norman Jeffers würde sich nie daran erinnern, das gesagt zu haben, als er das nächste Ziel anvisierte und ihm eine Drei-Kugel-Garbe in den Kopf jagte. Der dritte Mann der Gruppe, die Norms zwei Freunde umgenietet hatte, ließ sich vor seinen Wagen fallen, der aber stand mitten auf dem Spielplatz und hatte rechts und links nur freie Fläche. »Komm schon, Rübe hoch und sag schön guten Tag, Charlie«, zischte der Agent.
    … und das tat dieser sogar, brachte seine Waffe in Anschlag, um auf den noch verbleibenden Bodyguard zu schießen, war aber nicht schnell genug. Mit starr geöffneten Augen wie eine Eule sah Jeffers zu, wie die Blutwolke herausschoß, während der Getroffene umsank.
    »Norm!« Das war Paula Michaels, die im 7-Eleven gegenüber die Nachmittagswache hatte und ihn mit der Pistole in beiden Händen erreichte.
    Jeffers ließ sich hinter dem Wagen, dessen Insassen er gerade getötet hatte, auf ein Knie fallen. Sie schloß sich ihm an, und vom urplötzlichen Ausbleiben weiterer Geschehnisse fingen beide Agenten schwer zu atmen an. Ihre Herzen rasten, ihre Köpfe hämmerten.
    »Was zählen können?« fragte sie.
    »Mindestens einer hat's nach drinnen geschafft …«
    »Zwei, ich meine, zwei, einer mit 'nem Beinschuß. Oh, verdammt, Don, Anne, Marcella …«
    »Spar dir das. Da drin sind Kinder, Paula. Verflucht!«
    Also würde es doch nicht gutgehen, dachte Movie Star. Verdammt. Er hatte ihnen doch gesagt, daß drei Leute im nördlich gelegenen Haus wären. Warum hatten sie nicht gewartet, um den dritten zu töten? Sie hätten jetzt schon mit dem Kind auf und davon sein können! Nun ja. Er versuchte, einen klaren Kopf zu kriegen. Er hatte nie ganz erwartet, daß die Mission gelingen würde. Badrayn hatte er davor gewarnt. Nun mußte er nur noch zusehen, bis er sicher war, daß sie – was? Das Kind töteten? Darüber hatten sie geredet. Aber sie könnten unter Umständen gar nicht mehr dazu kommen.
    Price war noch fünf Meilen entfernt gewesen, als der Notruf über Funk eintraf. In weniger als zwei Sekunden drückte sie das Gaspedal durch, und der Wagen mit aufgestecktem Blaulicht und jaulender Sirene beschleunigte im Verkehrsgewühl. Als sie nach Norden in den Ritchie Highway einbog, sah sie, daß Autos den Verkehr blockierten. Augenblicklich schwenkte sie auf den Mittelstreifen, wobei der Wagen ins Schleudern kam, als er sich über die nach innen geneigte Fläche krallte.
    Sie kam ein paar Sekunden vor dem ersten Funkwagen der Maryland State Police an.
    »Price, sind Sie das?«
    »Sagt wer?« antwortete sie.
    »Norm Jeffers. Ich glaube, wir haben zwei Täter drinnen. Fünf Agenten erwischt. Michaels ist jetzt bei mir. Ich schick' sie zur Rückseite.«
    »Bin sofort da.«
    »Passen Sie bloß auf sich auf, Andrea«, warnte Jeffers.
    O'Day schüttelte den Kopf. Ihm dröhnten noch die Ohren, und der Schädel brummte vom Schlag gegen die Wand. Seine Tochter war bei ihm, durch seinen Körper geschützt vor den beiden Terroristen, die nun im Zimmer ihre Waffen von rechts nach links schwenkten, während die Kinder kreischten. Mrs. Daggett bewegte sich langsam, stellte sich zwischen sie und »ihre« Kinder, instinktiv mit erhobenen Händen.
    Um sie herum hatten sich alle Kinder geduckt. Es wurde nach Mami geschrien – sonderbarerweise nicht nach Papi, bemerkte O'Day. Und eine Menge nasser Hosen.
    *
    »Mr. President?« sagte Raman, den Kopfhörer fest ans Ohr gedrückt.
    Was zum Teufel war das denn?
    Am St. Mary's traf der Funkruf »SANDSTORM« die Details für SHADOW/SHORTSTOP wie ein Blitz. Die Agenten vor den Klassenzimmern der Ryan-Kinder polterten mit gezogenen Waffen herein, um ihre Schützlinge in den Flur zu ziehen. Es wurden Fragen gestellt, keine beantwortet, und das Detail hielt sich ganz an den für so ein Ereignis feststehenden Plan. Beide Kinder kamen in denselben Chevy Suburban, der nicht auf die Straße hinaus fuhr, sondern zu einem Schuppen am Sportplatz. Wenn sie dort herausgefahren würden, wo sie hereingekommen waren, könnten sie direkt einer im Hinterhalt lauernden Gruppe in die Arme fallen, die sich weiß Gott wie getarnt hatte. In Washington lief ein Hubschrauber warm, um zur Schule zu fliegen und die Ryan-Kinder rauszuholen. Der zweite

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