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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Ja? Gut, können Sie uns dafür ein Team rüberschicken? Besten Dank.«
    »Was war das?«
    »USAMRIID in Fort Detrick. Okay, die sind in einer Stunde hier. Wir können Leute nach Übersee schicken, vorher muß aber ein Bluttest sein. Die europäischen Länder sind – na, das können Sie sich vorstellen. Scheiße, nicht mal einen verfluchten Hund bekommen Sie nach England rein, ohne daß er einen Monat zum Tollwut-Ausschluß im Zwinger verbringt. Auf der anderen Seite des Teiches wird man Sie wohl nochmals pieksen. Die Flugbesatzung auch«, fügte der DCI hinzu.
    »Wir haben nicht gepackt«, sagte John.
    »Kaufen Sie drüben, was Sie brauchen, John, okay?« Mary Pat zögerte. »Sorry.«
    »Gibt's irgendwelche Hinweise, denen wir nachschnüffeln könnten?«
    »Jetzt noch nicht, das wird aber noch. So was schafft keiner, ohne irgendwelche Fußspuren zu hinterlassen.«
    »Da ist was merkwürdig«, warf Chavez. »John, erinnerst du dich, was ich vor ein paar Tagen sagte? Sachen, gegen die man nicht zurückschlagen, die man nicht umkehren kann. Hey, wenn dies eine Terroristen-OP war …«
    »Zu groß«, erwiderte Mary Pat. »Zu komplex.«
    »Gut, Ma'am, und wenn schon, verdammt, wir könnten das Bekaatal in einen Parkplatz verwandeln und die Marines nach dem Abkühlen reinschicken, um die Abgrenzungslinien zu malen. Das ist kein Geheimnis. Gilt auch für einen Nationalstaat, oder? Wir haben zwar die Interkontinentalraketen verschrottet, aber Bomben gibt's noch. Jedes Land könnten wir bis zum Grundfels niederbraten, und Präsident Ryan wär' dazu fähig – zumindest würde ich nicht dagegenhalten. Ich hab' ihn in Aktion gesehen, und der braucht richtige Hosen.«
    »Also?« fragte der DCI. Er sagte nicht, daß es so einfach wäre. Bevor Ryan oder ein anderer Kernwaffen-Freigaben erteilte, müßten wohl die Beweise den Obersten Gerichtshof überzeugen können, und auch dann: Er hielt Ryan nicht für einen, der unter den meisten Umständen zu so etwas bereit wäre.
    »Also denkt, wer auch immer diese OP leitete, eins von zwei Sachen. Entweder macht es nichts aus, wenn wir's erfahren, oder wir können so nicht darauf antworten, oder …« Da gab's noch eine dritte Möglichkeit, nicht? Fast war es da, aber nicht ganz.
    »Oder sie tilgen den Präsidenten – warum aber dann erst sein kleines Mädchen angehen?« fragte Mary Pat. »Das erhöht nur die Sicherheitsmaßnahmen, erschwert die Mission. Hier passiert überall alles mögliche. Die China-Sache. Die UIR. Die Marine Indiens in See gestochen. Die ganze politische Kacke hier und jetzt Ebola. Das ergibt kein Bild. All das läßt sich nicht miteinander verbinden.«
    »Außer, daß sie alle uns das Leben schwermachen, oder?« Der Raum wurde still für einige Sekunden.
    »Hat was für sich, was der Junge sagt«, meinte Clark zu den Foleys.
    »Es beginnt immer in Afrika«, sagte Lorenz, der seine Pfeife stopfte.
    »Dort wohnt er. In Zaire gab es vor einigen Monaten einen Ausbruch.«
    »Kam nicht in den Nachrichten«, sagte der FBI-Agent.
    »Nur zwei Opfer, ein Junge und eine Krankenschwester – Ordensschwester, glaube ich, aber sie wurde bei einem Flugzeugabsturz verloren. Dann gab es einen Mini-Ausbruch im Sudan, wieder zwei Opfer, ein Erwachsener und ein kleines Mädchen. Der Mann starb, das Mädchen überlebte. Das war auch vor Wochen. Wir haben Blutproben vom Index-Fall, spielen damit schon eine Weile herum.«
    »Wie machen Sie das?«
    »Das Virus kommt in Gewebekultur. Affennieren, eigentlich – ach, ja«, erinnerte er sich.
    »Was denn?«
    »Ich bestellte einige African Greens. Ist ein Affe, den wir verwenden. Die werden geopfert und die Nieren entnommen. Da ist uns jemand zuvorgekommen, und ich mußte auf die nächste Bestellung warten.«
    »Wissen Sie, wer?«
    Lorenz schüttelte den Kopf. »Nein, nie rausgefunden. Warf uns eine Woche, zehn Tage zurück, mehr nicht.«
    »Wer könnte sonst die Affen brauchen?« fragte der SAC.
    »Pharmaziefirmen, medizinische Labors, solche Leute.«
    »Wen würde ich darüber fragen?«
    »Im Ernst?«
    »Ja, Sir.«
    Lorenz zuckte die Schultern und zog eine Karte vom Rolodex. »Hier.«
    Das Frühstückstreffen war schwer zu vereinbaren gewesen. Botschafter David L. Williams verließ seinen Wagen und wurde in die Residenz der Premierministerin begleitet. Für die Tageszeit war er dankbar. Indien konnte ein Glutofen sein, und in seinem Alter drückte die Hitze besonders, zumal er sich als Botschafter kleiden mußte, nicht als

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