Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
bestiegen sie für die Fahrt nach Andrews einen Dienstwagen.
    Die Straßen im Verkehrsbereich Washington waren ungewöhnlich leer.
    Am Checkpoint stand ein Hummer der National Guard, und als Clark anhielt, zeigte er seinen CIA-Ausweis.
    »Agency«, sagte er dem MP.
    »Freigegeben«, antwortete der Spec-4.
    »Also, wo geht es hin, Mr. C.?«
    »Afrika, über die Azoren.«

51
    Untersuchungen
    Das Treffen mit der Senatsführung lief wie erwartet. OP-Masken auszuteilen – wieder van Damms Idee – hatte den Ton des Abends geprägt.
    General Pickett war im Hopkins gewesen, um die dortigen Maßnahmen zu prüfen, und war für den Hauptteil der Besprechung zurückgekehrt.
    Die fünfzehn im East Room versammelten Senatoren nickten ernst, nur ihre Augen waren über den Masken zu sehen.
    »Ich kann mich mit Ihren Handlungen nicht anfreunden, Mr. President«, sagte einer. Jack konnte nicht feststellen, welcher.
    »Glauben Sie, ich?« gab er zurück. »Falls irgend jemand eine bessere Idee hat, raus damit. Ich muß mich nach dem besten medizinischen Rat richten. Wenn dieses Ding so gefährlich ist, wie der General sagt, kann jeder Fehler Tausende Menschen – sogar Millionen – töten. Verstehen Sie?«
    »Aber was ist mit den Bürgerfreiheiten?« wollte ein anderer wissen.
    »Kommt eine davon vor dem Leben?« fragte Jack. »Leute, wenn mir irgendwer eine bessere Option anbietet, werde ich zuhören. Aber ich werde nicht auf Widerspruch hören, der nicht wissenschaftlich fundiert ist. Die Verfassung und das Gesetz können nicht jede Unabwägbarkeit voraussehen. In solchen Fällen sollen wir unseren Kopf benützen. Wenn es einen Mittelweg gibt zwischen dem, was ich getan habe, und etwas anderem, das unser Land am Leben – und in Sicherheit – hält, bitte. Ich wünsche mir Alternativen! Geben Sie mir etwas Brauchbares!« Es folgte ein langes Schweigen.
    »Warum mußten Sie so rasch vorgehen?«
    »Menschen sterben vielleicht, Sie Esel!« knurrte ein anderer Senator seinen Kollegen an. Mußte einer der neuen Ernte sein, dachte Jack.
    Einer, der die Mantras noch nicht kannte.
    »Aber wenn Sie sich täuschen?« fragte eine Stimme.
    »Dann können Sie Ihr Amtsenthebungsverfahren einleiten, nachdem mich der Kongreß angeklagt hat«, antwortete Jack. »Dann wird ein anderer diese Entscheidungen treffen, Gott helfe ihm. Senatoren, meine Frau ist gerade jetzt in Hopkins, fährt ihre Schichten bei der Behandlung dieser Opfer. Das gefällt mir auch nicht. Ich möchte Unterstützung von Ihnen. Es ist hier oben für mich ein einsamer Stand, aber ob Sie nun Ihren Präsidenten unterstützen oder nicht, ich muß mein Bestes geben. Ich sage es nur noch einmal: Wer eine bessere Idee hat, läßt sie hören.«
    Aber keiner hatte eine. Sowenig Zeit er auch gehabt hatte, mit dieser Lage zurechtzukommen, sie hatten noch weniger.
    *
    Die Air Force hatte für sie Tropen-Uniformen aus dem Andrews Post Exchange – ein mittleres Kaufhaus – organisiert, da ihre Washington-Kleidung für tropische Gefilde ein wenig zu schwer war. Das war auch eine gute Tarnung. Clark trug die silbernen Adler eines Colonel, und Chavez war ein Major, komplett mit silbernen Pilotenflügeln und Kampagne-Spangen, die von der Crew ihrer VC-20B gespendet wurden. Tatsächlich gab es zwei Sätze Piloten. Die Crew in Reserve schlief in den beiden vordersten Passagiersitzen.
    Die Militärversion des Gulfstream Busineß-Jets hatte eine Tonne Kommunikationsgerät an Bord, mitsamt Sergeant zur Bedienung. Die Dokumente, die über die Anlage reinkamen, drohten die Papiervorräte zu erschöpfen, als sie über Kap Verde in Richtung Kinshasa flogen.
    »Zweiter Stop Kenia, Sir.« Der Funk-Sergeant war eine echte Intelligence-Spezialistin: Sie konnte alles lesen, was reinkam. »Sie müssen mit einem Mann über einige Affen reden.«
    Clark nahm das Blatt – schließlich war er der Colonel. Dann reichte er es an seinen Partner weiter.
    »Check das mal«, sagte Clark.
    »Ist ein Hinweis, Mr. C«, sagte Ding sofort. Sie sahen sich an. Dies war ja purer Nachrichtendienst, eine der wenigen solchen Missionen, auf die man sie geschickt hatte. Sie sollten für ihr Land lebenswichtige Informationen sammeln, nichts weiter. Bis jetzt. Sie verloren darüber kein Wort, aber beide hätten nichts dagegen gehabt, mehr zu tun. Sie waren zwar Feldoffiziere im CIA-Direktorium für Operationen, beide waren aber auch ehemalige Frontsoldaten (in Clarks Fall ehemaliger SEAL), die oft genug in die

Weitere Kostenlose Bücher