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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nach Kuwait aus.«
    Jackson holte tief und skeptisch Luft. »Aye aye, Sir.«
    Da war die Zwischenstufe, das Einverständnis der kuwaitischen Regierung einzuholen. Das erledigte der amerikanische Botschafter. Es erwies sich als leicht. Major Sabah hatte seine Regierung über die Entwicklungen bei ihrem neuen Nachbarn im Norden auf dem laufenden gehalten, und die Satellitenaufnahmen vom Kettenwechsel bei den UIR-Panzern überzeugten sie restlos. Die Regierung Kuwaits mobilisierte die eigenen Streitkräfte voll und brachte per Telex die förmliche Bitte ein, daß Amerika ein ausgedehntes Übungsmanöver im Westen ihres Landes begänne. Der einzige Vorbehalt war, daß die Verlegung heimlich erfolgte, und Amerika hatte nichts dagegen. Innerhalb von vier Stunden hoben die luxuriösen, nagelneuen Verkehrsmaschinen der nationalen Fluggesellschaft ab, überquerten Saudi-Arabien nach Südwesten, um später wieder nach Norden abzubiegen, den Golf von Akaba hinauf.
    Der Befehl kam vom Training and Doctrine Command, administrativer ›Besitzer‹ vom 10. ACR, denn technisch gesehen ging es um eine Übungseinrichtung. Die meisten anderen US-Einheiten gehörten Forces Command, also ForceCom. Der Befehl zum notfallmäßigen Ausrücken ging mit CRITIC-Priorität an Colonel Sean Magruder. Der hatte rund 5000 Mann zu verlegen, was zwanzig Jumbo-Flüge erforderte. Die indirekte Route brachte die Entfernung auf 1300 Meilen und drei Stunden in beiden Richtungen, mit einer Stunde Umkehrzeit an beiden Enden.
    Die Abnahme des internationalen Flugverkehrs stellte sogar mehr Maschinen frei, als der Plan für BUFFALO FORWARD vorgesehen hatte. Sogar die Israelis kooperierten. Die Piloten der kuwaitischen Jumbos machten die einzigartige Erfahrung, F-15-Jagdflugzeuge mit dem Davidsstern als Geleitschutz zu sehen, als sie den großen israelischen Luftwaffenstützpunkt in der Negevwüste anflogen.
    Die erste abfliegende Gruppe umfaßte Führungsoffiziere und einen Sicherheitstrupp zur Unterstützung der kuwaitischen Wachmannschaft bei der POMCUS-Station. Diese war eine Ansammlung von Lagerhallen mit dem vollen Gerätesatz einer gepanzerten Brigade, und genau das war das berittene Panzerregiment. Die liebevolle Instandhaltung besorgten Vertragsunternehmen, fürstlich bezahlt von ihren kuwaitischen Gastgebern.
    In der zweiten Maschine flog die A-Truppe, 1. der 10. Busse brachten sie zu ihren Fahrzeugen, die voll betankt und munitioniert waren. Eine Truppe der ersten Schwadron rollte unter den wachsamen Augen des Schwadronschefs, Lieutenant Colonel Duke Masterman, hinaus. Er hatte Familie in der Gegend Philadelphias, und er konnte zwei und zwei zusammenzählen. Etwas sehr Schlimmes geschah in seinem Land, und aus heiteren Himmel hatte man Buffalo Forward aktiviert. Das war ihm recht, entschied er, und seinen Troupiers ebenfalls.
    Magruder und sein Stab sahen ebenfalls zu. Der hatte sogar darauf bestanden, daß die Befehlsgruppe die Regimentsstandarte mitbrachte.
    Das hier war die Cav.
    »Folejewa, ist es wirklich so schlimm?« fragte Golowko und meinte die Epidemie. Sie sprachen Russisch. Auch wenn sein Englisch fast perfekt war, die CIA-Beamtin brachte es bei seiner Muttersprache zu einer poetischen Eleganz, die sie bei ihrem Großvater gelernt hatte.
    »Wir wissen es nicht, Sergej Nikolaj'tsch, und ich habe andere Dinge angesehen.«
    »Ivan Emmetowitsch bewältigt es noch?«
    »Was meinen Sie? Ach, ich weiß, Sie sahen das Interview von vor ein paar Stunden.«
    »Ein interessanter Mann, Ihr Präsident. So leicht zu unterschätzen.
    Das habe auch ich einmal getan.«
    »Und Daryaei?«
    »Furchtgebietend, aber ein unkultivierter Barbar.« Mary Pat hörte fast, wie er ausspuckte.
    »Durchaus.«
    »Sagen Sie Iwan Emmetowitsch, er soll das Szenario durchdenken, Folejewa«, schlug Golowko vor. »Ja, wir werden kooperieren«, fügte er hinzu, in Beantwortung der noch nicht gestellten Frage. »Zur Gänze.«
    »Spassiba. Ich melde mich wieder.« Mary Pat schaute hinüber zu ihrem Mann. »Man muß den Kerl einfach lieben.«
    »Ich wünschte, er wäre auf unserer Seite«, bemerkte der DCI.
    »Das ist er, Ed.«
    Der Hund hatte aufgehört zu bellen, bemerkten sie in STORM TRACK. Die drei Korps, welche sie überwachen wollten, hatten gegen Mittag aufgehört, ihre Funkgeräte zu benützten. Null. So hochentwickelt ihre computergestützten ELINT-Geräte waren, nichts blieb halt nichts. Es war ein offensichtliches Signal und wurde dennoch oft übersehen. Die

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