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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kernwaffen einsetzen können – das würde der ganzen Welt den Ölhahn zudrehen.« Der DCI hatte es fast zur Gänze erfaßt, aber nicht ganz.
    »Und er hat Indien und China in der Tasche«, fuhr Robby fort. »Sie laufen nur als Störfaktor mit, aber die Störung ist effektiv. Ike ist am falschen Ort. Die Inder blockieren mit ihren Trägern die Straße von Hormus. Wir bekommen die MPS-Schiffe nicht ohne Luftdeckung rein. Zack, und er hat die drei Korps runterverlegt. Die Saudis kämpfen, werden aber überwältigt. In einer Woche, oder weniger, ist's vorüber. Kein schlechtes Operationskonzept«, schloß der J-3.
    »Der Bio-Angriff ist auch ziemlich schlau. Vermutlich haben sie damit besser abgeschnitten als erwartet. Zur Zeit sind fast alle Stützpunkte und Einheiten, die wir haben, lahmgelegt«, sagte der SecDef, der zum operativen Aspekt rasch aufholte.
    »Mr. President, als ich in Mississippi noch ein Junge war, weiß ich noch, wie die vom Klan sagten, wenn du 'n tollwütigen Hund siehst, bring's arme Vieh nicht um – schmeiß es jemandem in den Hintergarten. Wissense, einer der Kapuzenträger hat das tatsächlich einmal mit uns gemacht, weil mein Pa ganz groß dabei war, wenn's um die Eintragung von Wählern ging.«
    »Was habt Ihr gemacht, Rob?«
    »Pa hat's mit seiner Fox-Doppelflinte weggepustet«, antwortete Admiral Jackson, »und fuhr in der Sache fort. Wir müssen flott sein, wenn wir uns bewegen wollen. Problem ist, womit?«
    »Wie lange brauchen die MPS-Schiffe, bis sie die Saudis erreichen?«
    »Knapp drei Tage, aber's ist jemand im Weg. CINCLANT hat Befehle für die Verlegung des Oberflächenverbandes gebastelt, der den Suez runterflutschen soll, und die könnten die Straße rechtzeitig erreichen, aber die Pötte mit den Panzern müssen erst am Inder vorbei. Die vier Boote haben 'nen Kreuzer, zwei Dosen und zwei Fregatten zum Geleit, und wenn wir sie verlieren, ist der nächste Geräteersatz in Savannah, Sir.«
    »Was haben wir bei den Saudis gebunkert?«
    »Genug für eine schwere Brigade, Sir. Im Kuwait das gleiche. Der dritte Brigade-Satz ist auf See und steht bereit.«
    »Kuwait liegt am nächsten«, sagte der Präsident. »Was können wir dort hinkriegen?«
    »Bevor sie uns in die Eier treten, könnten wir das 10. ACR von Israel rausfliegen und mit dem Gerät von der POMCUS-Station südlich von Kuwait City vereinen. Das dauert 24 Stunden. Die Kuwaiter erledigen den Transport. Sie haben ein stilles Abkommen dafür mit Israel. Haben wir mit vermittelt«, sagte Robby. »Der Plan heißt BUFFALO FORWARD.«
    »Hält das jemand für eine schlechte Idee?« fragte Jack.
    »Ein berittenes Panzerregiment – ich glaube kaum, das es reicht, um sie abzuschrecken, Sir«, sagte Goodley.
    »Der Mann hat recht«, stimmte der J-3 zu.
    Ryan sah um den Tisch herum. Wissen war eine Sache. Handeln können was anderes. Er könnte einen Angriff mit strategischen Kernwaffen auf den Iran befehlen. Er hatte auf Whiteman Air Force Base B-2A-Stealth-Bomber liegen, und mit der Information, die er in den letzten zwei Stunden erhalten hatte, würde CinC-Strike problemlos den Befehl unter der Zwei-Mann-Klausel bestätigen. Die ›Spirits‹, wie man die B-2 nannte, könnten innerhalb von achtzehn Stunden dort sein und das Land in eine rauchende, vergiftete Ruine verwandeln.
    Aber das konnte er nicht. Die Präsidenten Amerikas sahen sich zwar schon lange der Not ausgesetzt, der Welt zu sagen: Ja, wir werden unsere Raketen und Bomber starten, wenn wir müssen, aber das war eine Pflicht, die Ryan nie zu erfüllen erwartet hatte. Auch dieser Angriff auf sein Land, die Verwendung von Massenvernichtungsmitteln – für Amerika das Äquivalent zu Kernwaffen –, war die Entscheidung eines einzelnen gewesen, ausgeführt von einer verhältnismäßig kleinen Handvoll Leute. Könnte er im Gegenzug ganze Städte plattbügeln, wie Daryaei die Unschuldigen töten, nur weil der andere angefangen hatte? Es mußte was Besseres geben, irgendeine andere Option. Daryaei umzubringen war eine.
    »Ed?«
    »Ja, Mr. President?«
    »Wo sind Clark und Chavez im Moment?«
    »Noch in Khartum, warten auf Instruktionen.«
    »Meinen Sie, die schaffen's noch mal nach Teheran rein?«
    »Wird nicht leicht sein, Sir.« Er sah zu seiner Frau.
    »Die Russen haben uns früher schon geholfen. Ich kann fragen. Was wäre ihre Mission?«
    »Das kommt später. Finden Sie erst raus, ob sie reinkönnen. Robby?«
    »Ja, Mr. President?«
    »Das 10. Regiment rückt sofort

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