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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Direktleitungen nach Washington liefen ständig heiß. Mehr Saudi-Offiziere kamen jetzt rein, demonstrierten erhöhte Bereitschaft des eigenen Militärs, das leise im Gebiet um King Khalid Military City ins Feld ausschwärmte. Das war tröstlich für die Intelligence-Leute im Horchposten, aber nicht sehr. Sie waren viel näher am Rachen des Löwen. Als Spook dachten sie wie Spooks und waren übereinstimmend zum Schluß gekommen, daß die Geschehnisse in Amerika irgendwie von hier ausgegangen waren. Anderswo erzeugten diese Gedanken ein Gefühl der Hilflosigkeit; hier war die Wirkung anders. Die Wut war real, und sie hatten eine Mission zu erfüllen, exponierte Lage hin oder her.
    »Okay«, sagte Jackson auf der Konferenzschaltung, »wen können wir ausrücken lassen?«
    Die Antwort war ein kurzes Schweigen. Die Army war im letzten Jahrzehnt um mehr als die Hälfte geschrumpft. In Europa gab es zwei schwere Divisionen, V. Korps, jetzt aber von seiten der Deutschen in Quarantäne. Das traf auch auf die zwei Panzerdivisionen in Fort Hood, Texas, und die 1. Motorisierte Infanteriedivision in Fort Riley, Kansas, zu. Teile der 82. aus Fort Bragg und der 101. aus Fort Campbell waren schon im Unterstützungseinsatz mit der National Guard, aber die Einheiten, die noch in den Stützpunkten waren, hatten Soldaten, die Ebola-positiv waren. Auch die zwei Marineinfanterie-Divisionen waren betroffen.
    »Schauen Sie«, sagte ForceCom. »Wir haben das 11. ACR und eine Brigade der Guard auf Übung im NTC. Der Stützpunkt ist völlig sauber, und wir können sie so schnell verlegen, wie Sie die Flugzeige herpfeifen können. Der Rest? Bevor die ausrücken können, müssen wir alle aussortieren. Ich wage es nicht, sie zu verlegen, bevor wir jeden Soldaten für diesen verfluchten Käfer getestet haben, und die Kits sind noch nicht überall raus.«
    »Er hat recht«, sagte eine andere Stimme. Alle in der Konferenzschaltung nickten. Die Pharmazieunternehmen hetzten sich bei der ab. Millionen der Test-Kits wurden benötigt, und verfügbar waren bloß einige zehntausend, die man für Zielpersonen verwendete, die Symptome zeigten, Verwandte und nahe Mitarbeiter von Erkrankten, Fahrer für Nahrungsmittel und medizinische Vorräte und vor allem das Krankenhauspersonal selbst, das dem Virus am stärksten ausgesetzt war. Schlimmer noch – ein negativer Test allein reichte nicht aus. Manche würde man drei Tage hintereinander testen müssen, denn obwohl der Test zuverlässig war, die Immunsysteme der Exponierten waren es nicht. Die Antikörper konnten nur eine Stunde nach einem negativen Test-Ergebnis auftreten. Ärzte und Krankenhäuser im ganzen Land schrien nach den Kits, und da blieb der Army einstweilen nur die allerhinterste Zitze.
    Es wird einen Krieg geben, dachte J-3, und keiner wird hinkommen.
    Robby fragte sich, ob das nicht irgendeinen Hippie aus den Sechzigern belustigen würde.
    »Ich habe das 366. Flugregiment auf Mountain Home. Die sind alle clean«, berichtete Air Combat Command. »Wir haben das F-16-Regiment in Israel. Meine europäischen Einheiten sind aber alle Geiseln.«
    »Flugzeuge sind nett, Paul«, sagte ForceCom. »Schiffe auch, aber wir brauchen da drüben Soldaten, und zwar innerhalb der kürzesten Zeit.«
    »Fertigen Sie die Befehle für Fort Irwin aus«, sagte Jackson. »Ich lasse SecDef die Freigabe noch in dieser Stunde autorisieren.«
    »Gemacht.«
    »Moskau?« fragte Chavez. »Jesucristo, wir kommen aber herum.«
    »Nicht an uns ist's, die Gründe zu erfragen …«
    »Yeah, ich kenne den zweiten Teil, Mr. C. Wenn wir zum richtigen Fleck kommen, ist mir das das Risiko recht.«
    »Ihre Kutsche wartet, Milords«, sagte Clayton. »Die Blaujacken fahren die Motoren der Maschine schon für Sie hoch.«
    »Yeah, da fällt's mir wieder ein.« Clark holte das Uniformhemd aus dem Schrank und war in einer Minute wieder ein Colonel. Fünf Minuten später fuhren sie Richtung Flughafen, um den Sudan zu verlassen.
    Es gab darin ein gut Teil Schadenfreude. O'Day versammelte eine Mannschaft FBI-Agenten, um die Personalakten jedes Secret-Service-Agenten zu prüfen, der in die Nähe des Präsidenten kam, sowohl aus der zivilen als auch aus der uniformierten Abteilung. Es gab da einige.
    Normalerweise hätte man viele als offensichtliche Fahrkarten verworfen, aber dafür war der Fall zu wichtig, und jede Akte mußte vor dem Ablegen ganz durchgemustert werden. Ein anderes Team untersuchte etwas, das nicht allgemein bekannt war. Es gab

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