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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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etwas, das größer war als man selbst, ließ die Last leichter ertragen. Raman hatte diesen Glauben. Große Ereignisse waren meist zwangsläufig schmerzhafte. Der Glaube verbreitete sich mit dem Schwert, trotz der Ermahnung des Propheten, daß das Schwert keinen Gläubigen schuf … ein Zwiespalt, den er nicht ganz verstand, aber auch das war der Lauf der Welt. Einer allein konnte es nie alles begreifen. In so vielem war man auf die Führung von denen angewiesen, die weiser waren als man selbst, einem sagten, was zu tun war, was Allah gefiel, was Seinem Zweck diente.
    Daß man ihm Nützliches vorenthalten hatte – nun, das mußte er zugeben, es war eine vernünftige Sicherheitsmaßnahme … wenn man annahm, daß man nicht überleben sollte. Der Gedanke barg keinen Schrecken für ihn. Die Möglichkeit hatte er vor langem akzeptiert, und wenn sein ferner Bruder die Mission in Bagdad erfüllt hatte, konnte er das in Washington auch. Aber er würde zu überleben versuchen. Daran war doch nichts Falsches, oder?
    *
    Klar, daß man an dieser Operation noch herumtüftelte, sagte sich Kemper. Es war keine Zeit geblieben, Dinge zu entscheiden, Ressourcen zuzuweisen, Nachrichtenverbindungen aufzubauen und so weiter. Als er wegen dem AWACS anrief, hatte irgendein Air-Force-Typ gefragt: »Was, Sie haben keinen? Warum haben Sie nicht gefragt?« Der Kommandierende der Anzio und von Task-Force 61.1 hatte seinen Zorn nicht an dem Mann ausgelassen. War wohl nicht mal dessen Schuld gewesen, und die gute Nachricht war, daß sie jetzt einen hatten. Das Timing war auch günstig. Vier Jäger unbekannten Typs hoben gerade in Basatin ab, 145 Kilometer entfernt.
    »COMEDY, hier Himmel-Zwo. Auf unserem Schirm nähern sich vier.«
    Die Datenverbindung brachte das Bild auf einen der Aegis-Bildschirme.
    Sein eigenes Radar sah nicht so weit. AWACS zeigte vier Punkte in zwei Paaren.
    »Sky, COMEDY, gehören Ihnen. Draufhauen.«
    »Roger – dranbleiben, vier mehr unterwegs.«
    »Jetzt wird's interessant«, sagte ihnen Jackson im Lageraum. »Kemper hat außenbords der Formation eine Raketenfalle gestellt. Wenn's jemand an den F-16ern vorbeischafft, sehen wir, ob sie funktioniert.«
    Eine dritte Viererrotte hob eine Minute später ab. Die zwölf Jagdflieger stiegen auf 10.000 Fuß und machten sich mit hoher Geschwindigkeit nach Süden auf den Weg.
    Die Rotte F-16 bewegte sich unter AWACS-Leitung zur Golfmitte, um dort der Bedrohung zu begegnen. Beide Seiten fuhren hoch, die UIR von Bodenstationen, die USAF-Teams von der E-3B im Kreisflug 150 Kilometer hinter ihnen geleitet. Elegant war es nicht.
    Die F-16, mit weiter reichenden Raketen, schossen zuerst und drehten ab, als die südwärts strebenden Abfangjäger Irans die eigenen auslösten und auszuweichen versuchten. Störsender wurden eingeschaltet, auch mächtige Störer von Bodenstationen, was die Amerikaner überraschte.
    Drei UIR-Jäger fielen der Raketenbarrage zum Opfer, während die Amerikaner das Gegenfeuer abhängten und sich im erneuten Angriff dem Feind zuwandten. Die amerikanische Rotte bildete Paare, raste ostwärts und machte kehrt, um einen Amboß-Angriff zu fliegen. Aber die Geschwindigkeiten waren hoch, und eine iranische Rotte war nun bis auf 80 Kilometer an COMEDY herangekommen. Zu dem Zeitpunkt erschienen sie auf Anzios Radarschirm.
    »Cap'n.« Der Bootsmann am ESM-Tisch sprach in sein Mikrofon.
    »Ich empfange Erfassungsradarsignale, Peilung drei-fünef-fünef. Entdeckungsstärke, Sir. Die könnten uns haben.«
    »Sehr gut.« Kemper griff vor, um seinen Schlüssel zu drehen. Auf Yorktown und Normandy geschah das gleiche. Erstere war eine ältere Version des Kreuzers. Bei ihr kamen vier weiße SM2-MR aus den Magazinen und achtern auf die Startschienen. Bei Anzio und Normandy änderte sich nach außen hin nichts; ihre Raketen waren in senkrechten Startzellen. Die SPY-Radare pumpten jetzt sechs Millionen Watt in den Äther und fixierten die kommenden Jabos kontinuierlich, bis sie in Reichweite kamen.
    Für die John Paul Jones, 15 Kilometer nördlich des Hauptverbands, waren sie es schon. Binnen drei Sekunden war das Radar aktiviert und die ersten von acht Raketen brachen aus den Startzellen hervor, preschten himmelwärts, legten sich in die Waagerechte und heizten nach Norden.
    Die Jäger hatten die Jones nicht gesehen. Ihr Stealth-Profil zeigte sich auf ihren Bildschirmen nicht als reales Ziel. Auch hatten sie nicht bemerkt, daß sie jetzt ein viertes SPY-Radar anpeilte. Die

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