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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mrs. Dr. Ryan zugeteilt war, war Roy Altman, ein stattlicher ehemaliger Fallschirmjäger, der sie noch nicht kannte. Die Wahl ging ebenso auf Roys Körpergröße zurück wie auf seinen Verstand. Es schadete nie, einen offensichtlichen Bodyguard dicht dabei zu halten; die First Lady schien vielen als leichtes Ziel, da war's eine von Roys Funktionen, den potentiellen Täter schon durch seine Anwesenheit abzuschrecken. Andere Mitglieder des Detail wären so gut wie unsichtbar. Eine andere Funktion Altmans war es, mit seiner Masse eventuelle Geschosse abzufangen, etwas, mit dem sich Agenten im Training, nicht aber in Gedanken aufhielten.
    Auch jedes von Ryans Kindern mußte beschützt werden. Die Wahl von Katies Bodyguard war am schwierigsten, denn um diesen Job hatten Agenten gekämpft. Boß wurde das älteste Mitglied des Teams, ein Großvater namens Don Russel. Klein Jack bekam einen jungen Mann, einen echten Sportsfan, und Sally Ryan erhielt eine Agentin, die knapp dreißig, ledig und hip war, klug in der Art junger Männer und gern in Einkaufszentren unterwegs. Die Familie Ryan sollte sich so behaglich fühlen wie nur möglich angesichts der Tatsache, daß ihnen ständig, außer auf die Toilette, jemand mit geladener Schußwaffe und Funkgerät folgte. Am Ende war's natürlich hoffnungslos. Präsident Ryan wußte Bescheid, und seine Familie müßte sich daran gewöhnen.
    »Dr. Ryan, wann müssen Sie aufbrechen?« fragte Price.
    »Rund vierzig Minuten. Das hängt vom Verkehr …«
    »Nicht mehr«, korrigierte Price die First Lady. Der Tag würde noch schlimm. Ursprünglich sollte der vorige Tag dazu genutzt werden, des Vizepräsidenten Familie ins Nötigste einzuweisen, doch der Plan war zerballert worden. Altman befand sich im anderen Raum, studierte die Karte. Es gab drei Strecken nach Baltimore: die I-95, den Baltimore-Washington Parkway und die US-Route 1, alle morgens vom Berufsverkehr verstopft, dem ein Secret-Service-Konvoi den Gnadenstoß geben würde; ganz abgesehen davon, daß alle drei Strecken potentiellen Attentätern gelegen kämen, so schmal, wie sie nahe Baltimore wurden.
    Johns Hopkins Hospital hatte auf dem Pädiatrie-Gebäude einen Hubschrauberlandeplatz, aber keiner hatte die politischen Auswirkungen durchdacht, wenn die First Lady täglich mit einem VH-60 des Marine Corps zur Arbeit flog. Vielleicht wäre das doch eine realisierbare Option, entschied Price. Sie verließ das Zimmer, um mit Altmann darüber zu sprechen, und plötzlich war die Familie Ryan allein und konnte frühstücken, als wären sie immer noch ganz normale Leute.
    »Mein Gott, Jack«, atmete Cathy auf.
    »Ich weiß.« Statt zu sprechen, genossen sie die Stille eine ganze Minute, schauten auf ihr Frühstück herab und stocherten mit der Gabel darin herum.
    »Die Kinder brauchen Sachen für das Begräbnis«, sagte Cathy schließlich.
    »Andrea sagen?«
    »Okay … Weißt du schon, wann's stattfinden wird?«
    »Müßte ich heute erfahren.«
    »Ich werde doch noch arbeiten können, oder?« Da Price abwesend war, konnte sie ihre Besorgnis zeigen.
    Jack hob den Blick. »Ja. Schau, ich versuche mein Bestes, daß wir so normal bleiben, wie's geht, und ich weiß, wie wichtig deine Arbeit ist. Übrigens hab' ich noch keine Gelegenheit gehabt, dir zu sagen, wie ich über den Preis denke, den du da gerade eingeheimst hast.« Er lächelte. »Ich bin verdammt stolz auf dich, Schatz.«
    Price kam wieder herein. »Dr. Ryan?« sagte sie. Und natürlich wandten sich beide Köpfe ihr zu. Sie konnten es an ihrem Gesicht ablesen.
    Die grundlegendsten Fragen waren noch ungeklärt. Sollte sie sie Doctor Ryan nennen, MISSUS Ryan oder …
    »Machen wir's einfacher für alle, okay? Nennen Sie mich Cathy.«
    Das konnte Price nicht, doch sie ließ es für den Augenblick im Raum stehen. »Bis wir's besser hinbekommen, fliegen wir Sie dorthin. Die Marines sind mit einem Helikopter hierher unterwegs.«
    »Ist denn das nicht teuer?« fragte Cathy.
    »Doch, aber Vorgangsweisen müssen erst festgelegt werden, und im Moment ist's so am einfachsten. Und« – ein sehr großer Mann betrat den Raum – »das ist Roy Altman. Er ist fürs erste Ihr Hauptagent.«
    »Ach«, war alles, was Cathy im Augenblick sagen konnte. Ein Meter neunzig und einhundert Kilogramm Roy Altman kamen herein. Er hatte schütteres blondes Haar, einen blassen Teint und einen verlegenen Gesichtsausdruck, wohl wegen des kräftigen Körpers. Wie bei allen Secret-Service-Agenten war sein

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