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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kiowa-Kundschaftern ab, um ihren Part im Schauspiel aufzunehmen.
    Die F-15E Strike Eagle waren alle im Norden. Zwei waren früher am Tag abgestürzt, auch der vom Geschwaderkommandeur. Jetzt in Begleitung von HARM-bestückten F-16, bepflasterten sie die Brücken und Furten des Zwei-Strom-Deltas mit intelligenten Waffen. Sie sahen brennende Panzer am Boden westlich der Sümpfe, intakte waren östlich zusammengepfercht. Nach einer aufregenden Stunde war jeder Überfahrtsweg Schutt.
    Die F-15C flogen über KKMC, wie immer unter AWACS-Führung.
    Eine Viererrotte blieb hoch, außer Reichweite der Selbstfahr-SAM-Fahrzeuge bei der UIR-Streitmacht. Sie schützten vor UIR-Jägern, die dazwischenfunken könnten. Der Rest jagte Hubschrauber der Panzerdivisionen. Das brachte zwar nicht soviel Ehre wie Jägerabschüsse, aber Abschuß war Abschuß, und das fast ohne Gegenwehr. Und Generäle flogen in Helis, die Teil der Aufklärung des UIR-Stabs waren, und das, sagte der Plan, durfte nicht sein.
    Das Jagen war einfach. Da der Feind in der Offensive war, mußte er sich vorwagen, konnte nicht in Bunkern hocken oder sich zerstreuen.
    Das war den Eagle-Fahrern recht. Einer südlich von KKMC, vom AWACS eingewiesen, fand einen Heli auf seinem Radar, wählte AIM120 und löste binnen Sekunden aus. Er sah der Rakete den ganzen Weg nach und dem Feuerball, der links wegzuckte und am Boden zerbarst.
    Ein Teil von ihm hielt es für Verschwendung einer schönen Slammer, aber Abschuß war Abschuß. Es war der letzte Heli dieses Abends. Die Piloten erfuhren von ihren E-3B-Sentry-Dirigenten, daß freundliche Helis in die Gegend kamen, und die Waffen der Eagle wurden gesichert.
    Weniger als die Hälfte seiner Bradley-Kanoniere hatte im Ernstfall schon TOW abgefeuert, aber Hunderte Male in der Simulation. HOOTOWL wartete gerade so lange, bis die Vorhut in Reichweite kam. Es war verzwickt. Der sekundäre Aufklärungsschirm war schon näher. Die nahmen die Bradleys zuerst aus dem Spiel. Am Ende waren sogar zwei BRDM hinter der amerikanischen Linie. Beide machten kehrt, einer überfuhr fast ein HMMWV, bis ein Bradley ihn zerblies. Der Panzerwagen hetzte hin und fand einen verwundeten Überlebenden der Dreier-Crew. Die Schützen versorgten ihn, während der Fahrer auf die Berme fuhr und der Kanonier die TOW ausrichtete.
    Die führenden Panzer schossen jetzt, suchten Blitze der Bradley-Geschütze, schalteten die eigenen Lichtverstärker ein, und wieder gab es einen kurzen, bösen Kampf auf dunklem, kahlen Boden. Ein Bradley explodierte nach Treffer, mit Verlust aller an Bord. Der Rest löste je ein bis zwei Raketen aus und vernichtete zwanzig Panzer, bevor der Kommandeur sie zurückpfiff, gerade rechtzeitig, denn Artilleriefeuer deckte die gerade verlassenen Positionen ein. HOOTOWL hinterließ einen Bradley und zwei Hummer und die ersten amerikanischen Opfer des 2. Golfkriegs. Die Meldung erreichte Amerika über Satellit.
    Es war kurz nach Mittag in Washington. Die Mahlzeit war leicht, und der Präsident grad fertig, als er die Meldung im Lageraum erhielt, noch mit Blick auf den Teller mit Goldrand, Brotkruste und Chips. Die Nachricht traf ihn härter als die über die Opfer an Bord der Yorktown oder die von den sechs vermißten Fliegern – vermißt hieß irgendwie nicht tot, oder? ging ihm durch den Kopf. Diese Männer waren es aber mit Sicherheit.
    »Das ist der Job, Jack«, sagte Robby leise. »Dafür werden wir bezahlt.«
    »Yeah.« Und er mußte zugeben, daß er auch dafür bezahlt wurde.
    Die vier F-117 Nighthawk landeten auf Al Kharj, rollten aus und in die Schutzhangars. Die Transporter mit Reservemannschaften und Boden-Crews flogen kurz danach ein. Nachrichtenoffiziere von Riad begrüßten sie und nahmen die Kopiloten zur ersten Missionseinweisung beiseite.
    Der befehlshabende Generalmajor der ›Unsterblichen‹-Division war in seinem Kommandowagen auf der Suche nach einer Erklärung. Bislang war der Krieg zufriedenstellend verlaufen. Das II. Korps hatte die Aufgabe erfüllt, der restlichen Streitmacht den Weg freigesprengt. Bis vor einer Stunde war das Bild klar und erfreulich gewesen. Ja, Saudi-Verbände waren südostwärts auf dem Wege zu ihnen, aber noch fast einen Tag entfernt. Für die war schon vorgesorgt, und er wäre ohnehin vorher in Riad angelangt. Bei Sonnenaufgang sollte das II. Korps ostwärts springen, einen Angriff auf die Ölfelder vortäuschen. Das würde die Saudis bremsen, ihm gewiß noch einen Tag verschaffen, in dem er

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