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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mit Glück einen Teil, vielleicht die ganze Regierung einkassieren würde. Vielleicht gar die Königliche Familie – oder wenn sie flohen, wäre das Königreich führungslos, und sein Land hätte den Krieg gewonnen.
    Bislang war es teuer gekommen. Das II. Korps hatte die Hälfte seiner Kampfkraft geopfert, um die Armee Gottes so weit zu bringen, aber Siege gab es nie billig, auch jetzt nicht. Sein Vorausschild war gerade vom Funk verschwunden. Eine Meldung von Feindkontakt, ein Ruf nach Artillerie-Unterstützung, dann nichts. Er wußte, vor ihm gab es einen Saudi-Verband, einen Rest der 4. Brigade, die das II. Korps fast, aber nicht ganz ausgelöscht hatte. Er wußte, die hatten nördlich von KKMC hart gekämpft und sich dann zurückgezogen … wohl zur Evakuierung der Stadt. Wahrscheinlich waren sie noch stark genug, seine Aufklärungseinheit zu demolieren. Er wußte nicht, wo das amerikanische Kavallerieregiment war – wohl im Osten. Und es gab irgendwo eine weitere amerikanische Brigade, ebenfalls im Osten. Er wünschte sich Hubschrauber, hatte aber gerade einen mit seinem Nachrichtenchef verloren. Soviel zur versprochenen Luft-Unterstützung. Der einzige eigene Jäger, den er heute gesehen hatte, war ein rauchendes Loch im Boden östlich von KKMC gewesen. Aber wenn ihn die Amerikaner auch piesackten, aufhalten konnten sei ihn nicht, und wenn er Riad pünktlich erreichte, würde er Truppen zu den meisten Flugplätzen schicken. Also war der Schlüssel zu dieser Operation, wie Korps- und Armeekommando gesagt hatten, das schnellstmögliche Vorrücken. Folgerichtig befahl er seiner führenden Brigade plangemäßes Vorrücken, mit der Vorhut als Aufklärungsschirm. Die hatten gerade Feindkontakt und Kampf gegen noch nicht spezifizierbare Feinde gemeldet, die sich nach kurzem Gemetzel zurückzogen. Wohl der Saudi-Verband, entschied er, den er vor Morgen einholen würde. Er gab die Befehle, informierte den Stab und verließ den Kommandostand zur Beurteilung der Lage an der Front, wie ein guter General, während der Stab die Befehle weitergab.
    Einige Kundschafter-Schirme gab es noch, meldeten die Kiowa, nicht viele. Die hatten wohl beim Vormarsch schlimm gelitten, dachte Colonel Hamm. Er leitete eine der Lufteinheiten zum Ausweichen nach links und befahl die Beseitigung dieser Kundschafter durch einen Apache. Ein weiterer ließ sich leicht passieren. Der dritte lag leider genau im Weg von der 3. Schwadron. Die Lage der BRDM der UIR wie vom Großteil des angeschlagenen II. Korps landete bei IVIS.
    Auch die ›Unsterblichen‹ waren erfaßt. Eddington sah, daß die Vorhut, mit Vorausspitzen des Hauptverbands knapp dahinter, gerade in Reichweite seiner Panzer geriet, Geschwindigkeit rund 20 Stundenkilometer.
    Er rief Hamm an.
    »Fünf Minuten von jetzt. Viel Glück, Al.«
    »Ihnen auch, Nick«, hörte Eddington.
    Es hieß Synchronizität. Dreißig Meilen auseinander, hoben mehrere Gruppen Palladin-Haubitzen die Rohre und richteten sich auf Punkte aus, die Predator- und ELINT-Daten festgelegt hatten. Die Kanoniere neuerer Zeit tippten Koordinaten in ihre Computer, damit breit verteilte Waffen gleiche Punkte anpeilen konnten. Augen sahen jetzt Uhren an, verfolgten Digitalziffern bis 22.30.00 Lima, 19.30.00 Zulu, 14.30.00 Washington-Zeit.
    Bei den MLRS-Fahrzeugen wär's ähnlich. Dort stellten Truppen sicher, daß ihre Zellen geschlossen waren, sie verriegelten die Aufhängung zur Stabilität und schlossen die Fensterplatten. Die Abgase ihrer Raketen konnten tödlich sein.
    Südlich von KKMC beobachteten die Carolina-Panzerleute die vorrückenden weißen Kleckse. Kanoniere tippten auf Laser-Entfernungsmesser. Die führenden Einheiten waren jetzt 2500 Meter entfernt, und die nachfolgenden einen Kilometer dahinter, Panzer und BMP gemischt.
    Südöstlich von KKMC avancierte jetzt Blackhorse mit 15 Stundenkilometern auf eine Reihe Ziele zu, die einen Kamm in drei Kilometer Entfernung westlich besetzten.
    Perfekt lief es nicht. Die B-Truppe, 1. des 11. stolperte über eine unerwartete BRDM-Position und eröffnete selbständig das Feuer, mit aufsteigenden Feuerbällen und vorzeitiger Alarmierung der Gegner.
    Aber am Ende war das unwesentlich, denn man schritt im gleichen Tempo fort, schnell oder langsam, je nach Auffassung der Betrachter.
    Eddington hielt sich genau an die Sekunde. Den ganzen Abend war er ohne Stumpen gewesen aus Sorge, mit der Glut einem Sichtgerät aufzufallen. Jetzt öffnete er seinen Zippo, als die Anzeige

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