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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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dass er das Haus wirklich verließ, brachten Petra und ich ihn zur Haustür.
    Gegenüber der Haustür befand sich die Treppe zum Keller. Da von unten immer kühle Zugluft nach oben drang, hatte ich dort einen dicken Vorhang angebracht, der zum einen die Kälte abhielt und zum anderen die Treppe verdeckte.
    Kerim musste den Vorhang in seinem alkoholisierten Zustand gar nicht bemerkt haben, denn er drehte sich plötzlich um und fiel mit schrecklichem Gepolter die komplette Treppe hinunter.
    Im ersten Moment waren Petra und ich starr vor Schreck, denn Kerim bewegte sich nicht mehr, nachdem er unten angekommen war, aber nur ein paar Sekunden später mussten wir trotz der insgesamt sehr angespannten Situation herzlich lachen. Wir waren uns sicher, dass hier der »liebe Gott« seine Finger im Spiel gehabt hatte.
    Keine von uns beiden machte Anstalten, nach unten zu gehen und nachzuschauen, ob Kerim sich bei seinem Sturz ernsthaft verletzt hatte. Dies erwies sich aber auch bald als unnötig, da er sich unter theatralischem Stöhnen und Ächzen schon wieder aufrappelte. Anscheinend hatte er extra ein paar Minuten abgewartet, um zu sehen, ob wir uns um ihn kümmern würden.
    Ich war einfach nur froh, als Kerim endlich aus dem Haus war. Allerdings hielt die Erleichterung nicht lange an, denn mir wurde mit einem Schlag klar, dass Kerim nun meine Adresse kannte und somit auch Mahmud erfahren würde, wo er mich finden könnte. Diesmal konnte ich Petra heftige Vorwürfe nicht ersparen. Sie hätte das bedenken müssen. Meine Hilfsbereitschaft war zweifellos groß, aber es konnte nicht sein, dass ich mutwillig in Gefahr gebracht wurde.
    Petra konnte meinen Ärger verstehen. Sie erklärte mir, dass sie in ihrer Panik gar nicht klar hatte denken können. Dann nahm sie mich verzweifelt in den Arm und dankte mir nochmals für alles, was ich schon für sie getan hatte.
    Ich hatte zwar noch keine Ahnung, welche Konsequenzen die Sache für mich haben würde, aber ich war mir sicher, auch das, was noch auf mich zukommen sollte, bewältigen zu können. Ich hatte so viel geschafft in den letzten Jahren, den Rest würde ich auch noch schaffen.
    Auf diese Weise beruhigte ich mich und wandte mich wieder meiner Freundin zu. Ich kochte uns einen starken Kaffee und legte etwas Gebäck auf einen Teller. Petra hatte ich einen kalten Waschlappen auf ihr verquollenes Gesicht gelegt, und die Schmerztablette hatte ihre Wirkung nicht verfehlt, sodass es ihr inzwischen schon besser ging. Sie erzählte mir dann ganz genau, was passiert war:
    Kerim hatte am Vorabend ohne Vorwarnung vor ihrer Tür gestanden und Petra unter Gewalt gezwungen, in sein Auto zu steigen. Anschließend fuhr er mit ihr zu ihrer alten Wohnung.
    Er beabsichtigte wohl tatsächlich, ein junges Mädchen aus der Türkei nach Deutschland zu holen und es hier zu heiraten. Da Kerim aber noch keine unbefristete Aufenthaltserlaubnis besaß (dafür war die Ehezeit mit Petra zu kurz), funktionierte dies wohl nur, wenn Petra eine Einverständniserklärung unterschrieb.
    Da er wusste, dass er diese Unterschrift freiwillig nicht bekommen würde, entführte er Petra kurzerhand in die ehemals gemeinsame Wohnung. Dort setzte er sie so lange unter Druck, bis sie ihm schließlich ihre Unterschrift gab. In jenem Moment erschien es Petra als die einzige Chance, um aus dieser unangenehmen und vor allem ­lebensbedrohlichen Situation schnellstmöglichst wieder herauszukommen. Ob ihre Unterschrift für sie noch rechtliche Folgen haben würde, konnten wir zu dem Zeitpunkt gar nicht abschätzen. Zum Recherchieren blieb auch am nächsten Tag keine Zeit, denn das türkische Informationssystem funktionierte hervorragend und Mahmud stand vor meinem Haus.
    Ich hatte es eher zufällig bemerkt, als ich aus dem Wohnzimmerfenster einen Blick auf die Straße warf. Von dort aus konnte man mühelos die vor dem Haus entlangführende Hauptstraße einsehen.
    Direkt gegenüber vom Fenster hatte Mahmud sein Auto geparkt und beobachtete nun interessiert den Hauseingang. Er konzentrierte sich dabei anscheinend so sehr, dass er mich hinter dem Vorhang gar nicht bemerkte. Zu meiner eigenen Überraschung blieb ich diesmal erstaunlich ruhig. Irgendwie hatte ich ja mit seinem Besuch gerechnet. Dass er sich aber so schnell auf den Weg machen würde, hatte ich dennoch nicht erwartet.
    Aber was machte es schließlich für einen Unterschied, ob er einen Tag früher oder später vor meiner Tür stand? Die Hauptsache war schließlich, dass

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