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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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fragte, ob ich noch etwas zu sagen hätte.
    »Ich beantrage, den Antrag des Staatsanwaltes abzuweisen«, stieß ich zornig hervor. »Kann ich jetzt gehen?«, schob ich fast trotzig die Frage hinterher, die mich im Moment am meisten bewegte.
    »Ja, Frau Schneidt, Sie sind entlassen und können gehen.« Freundlich nickte die Richterin mir zu. Ich konnte mein Glück kaum fassen und rechnete jeden Moment damit, dass der Staatsanwalt erneut aufspringen und einen Antrag auf Beugehaft stellen würde. Aber nichts dergleichen geschah und ich verließ ungehindert das Gerichtsgebäude.
    Beruhigen konnte ich mich aber erst, als ich mit Rüdiger sicher in unserem Auto saß und die Türen verriegelt waren. Die restliche Anspannung fiel dann endgültig von mir ab, als wir die Autobahn erreichten.
    Völlig aufgelöst erzählte ich Rüdiger von dem ­Antrag auf 1000 Euro Ordnungsgeld. Rüdiger hatte ja vor dem Gerichts­saal warten müssen und von dem ganzen Drama nichts mitbekommen.
    Dieser Antrag regte meinen Lebensgefährten aber weit weniger auf als der Umstand, dass Mahmud und Kerim von dem Termin gewusst haben könnten und man mich damit völlig schutzlos einer Begegnung ausgesetzt hatte. Denn einiges wurde bei diesem Termin vergessen. Eigentlich hätte ich auch über den Hintereingang in das Gericht gebracht werden müssen. Rüdiger schüttelte über so viel Unbedachtsamkeit nur fassungslos den Kopf.
    Als wir unseren Heimatort wieder erreicht hatten, machten wir einen kurzen Stopp bei der Polizei. Hier war man für meine Sicherheit verantwortlich und ich wollte dem Leiter der Dienststelle von meinem Gerichtstermin berichten.
    Er hörte sich alles an und versuchte mich zu beruhigen, er versprach mir auch, weiterhin alles in seiner Macht Stehende zu tun, um für meine Sicherheit zu sorgen.
    Etwa eine Woche später erreichte mich ein Schreiben der Richterin, in dem sie mir die Möglichkeit eröffnete, noch einmal schriftlich zu begründen, warum ich keine Aussage gegen Mahmud und Kerim machen wollte. Erst nach dieser Stellungnahme würde sie entscheiden, ob sie das beantragte Ordnungsgeld gegen mich verhängte oder nicht.
    Es war für mich eine verrückte Welt. Ich war Opfer und nicht Täter und doch musste ich mich mit solchen Dingen wie einer Hausdurchsuchung und eventuellen Strafgeldern auseinandersetzen. So langsam verstand ich, warum so viele Frauen den Gang zur Polizei scheuen … Denn Petra machte dieselbe Prozedur durch. Natürlich hatte auch sie die Aussage verweigert und der Staatsanwalt hatte ein Ordnungsgeld in Höhe von 600 Euro gegen sie festsetzen wollen. Auch in diesem Fall hatte die Richterin nicht sofort entschieden. Die ganze Situation machte mich ziemlich unglücklich.
    Ein paar Tage später klingelte mein Telefon und es meldete sich Herr Zimmer vom LKA.
    Er wollte sich eigentlich nur erkundigen, wie es mir in der letzten Zeit ergangen war, und ich schüttete ihm mein Herz aus. Herr Zimmer hörte mir geduldig zu. »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Frau Schneidt«, meinte er schließlich, »dann überwinden Sie Ihre Angst und sagen Sie aus. Sie würden vielen Frauen damit Mut machen, und vor allem wüsste jeder Täter, dass er niemals davor sicher sein kann, auch nach zwanzig Jahren noch für seine Taten vor Gericht gestellt zu werden. Sie würden mit Ihrer Aussage ein Zeichen setzen!«
    Seine Worte hallten noch lange in mir nach. Ich wog beide Standpunkte ab und kam immer mehr zu der Einsicht, dass ich mit meiner Weigerung, verwertbare Informationen zu den Ermittlungsarbeiten der Polizei beizutragen, meinen Weg nur zur Hälfte ging. Irgendwie fühlte sich mein Handeln plötzlich nicht mehr richtig an, und bevor ich es mir noch einmal anders überlegte, wählte ich die Nummer von Herrn Zimmer.
    »Gibt es Neuigkeiten, Frau Schneidt?«, fragte er mich erstaunt.
    »Ja, Herr Zimmer. Ich habe einen Entschluss gefasst. Bitte veranlassen Sie ein Treffen mit dem Staatsanwalt, dem für meine Sicherheit verantwortlichen Polizeibeamten, dem Leiter der polizeilichen Ermittlungen und Petra, und es wäre natürlich schön, wenn Sie auch daran teilnehmen könnten.« Ich hielt kurz inne, bevor ich weitersprach. »Ich habe es mir überlegt, unser Gespräch war wichtig, es hat mir weitergeholfen, ich werde die Ermittlungen unterstützen, und ich werde auch mit Petra sprechen, damit sie dies ebenfalls tut.«
    Herr Zimmer war zwar über meinen Sinneswandel erstaunt, schien aber sehr erfreut darüber zu sein und versprach mir,

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