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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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weiterhin verweigern, was würde als Nächstes kommen? Beugehaft, dass ich also mit einer Haft zu einer Aussage gebracht werden sollte? Mir erschien diese Überlegung gar nicht abwegig. Der Staatsanwalt wollte sowohl meinen wie auch Petras Peiniger einer gerechten Strafe zuführen. Dabei konnte und durfte er auf meine Ängste keine Rücksicht nehmen.
    Selbstverständlich begleitete Rüdiger mich zu diesem Termin. Auf Personenschutz verzichteten wir, da uns ja mitgeteilt worden war, dass Mahmud und Kerim von dem Gerichtstermin nichts wussten. Andreas hatte auch schon so viel für mich getan, sogar bei manchen Terminen unentgeltlich für meine Sicherheit gesorgt, dass ich seine Einsätze auch nicht über Gebühr in Anspruch nehmen wollte.
    Kurz vor dem Termin standen Rüdiger und ich vor dem Gerichtsgebäude und rauchten noch eine Zigarette. Wir waren zeitig dort und besprachen nochmals alle Eventualitäten. Für den Fall, dass ich tatsächlich in Beugehaft genommen werden sollte, nannte ich Rüdiger noch mal die Leute, die dann umgehend zu informieren wären.
    Anschließend begaben wir uns zum Gerichtssaal. Auf dem Flur saßen der Staatsanwalt und zwei mir unbekannte Männer. Als der Staatsanwalt mich erkannte, sprang er sofort von seinem Stuhl auf und eilte mir entgegen. Er begrüßte uns sehr freundlich. Meinen fragenden Blick bezüglich der beiden Anwesenden beantwortete er mit dem Hinweis, dass dies die Anwälte der Herren Aydin und Yilmaz seien. Von deren Anwesenheit solle ich mich aber nicht ablenken lassen. Er sehe, dass sie von ihrem Recht als Anwälte, meiner richterlichen Vernehmung beizuwohnen, Gebrauch machten. Dann wüssten sie auch gleich, wen sie verträten.
    Mir wurde vor Schreck der Mund trocken. Ich hatte kein Problem damit, dass die Anwälte bei meiner Vernehmung dabei waren, denn ich würde ohnehin keine Aussage machen, aber etwas ganz anderes schoss mir plötzlich durch den Kopf: Wenn die Anwälte von diesem Termin wussten, wussten es dann Mahmud und Kerim nicht auch? Dass ich mit dieser Vermutung nicht falsch lag, wurde mir zu einem späteren Zeitpunkt von einem an den Ermittlungen beteiligten Polizisten bestätigt.
    Bei dem Gedanken, dass ich vor dem Gerichtsgebäude völlig unbekümmert eine Zigarette geraucht und dabei quasi auf dem Präsentierteller gestanden hatte, wurde mir noch im Nachhinein schlecht.
    Ich wollte den Staatsanwalt gerade mit Fragen bombardieren, als wir auch schon aufgefordert wurden, den Gerichtssaal zu betreten. Schlagartig begann mein Herz zu rasen und meine Knie zu zittern. Wenn ich es doch nur schon hinter mir hätte …
    Mit schweißnassen Händen nahm ich auf dem mir zugewiesenen Stuhl Platz. Zu meiner Überraschung erwartete mich eine junge Richterin. Sie war mir auf den ersten Blick sympathisch.
    Nachdem sie meine Personalien vorgelesen hatte, bat sie mich, mit meiner Aussage zu beginnen. Mit fester Stimme erklärte ich, dass ich unter den gegebenen Umständen nicht dazu bereit sei, auszusagen. Erstaunt blickte sie mich an. »Aber Frau Schneidt, warum denn nicht? Sie haben doch auch ein Buch geschrieben und in verschiedenen Fernsehsendungen über Ihr Schicksal berichtet. Wo ist denn da das Problem, wenn Sie diese Dinge hier nun zu Protokoll geben?«
    »Frau Richterin, Angst ist das Problem! Ich habe Angst, eine Aussage zu machen. Wissen Sie, es ist ein Unterschied, ob ich ein Buch schreibe, in dem ich bei vielen Dingen nur an der Oberfläche kratze, oder ob ich hier nun aktiv daran mitwirke, dass zwei Menschen vor Gericht gestellt werden und unter Umständen für viele Jahre in ein Gefängnis wandern. Wenn ich hier und heute über all das rede, was geschehen ist, werden wir nicht an der Oberfläche bleiben, sondern ins Detail gehen müssen.« Ich holte tief Luft, bevor ich weitersprach. »Ich habe dem Staatsanwalt versichert, dass ich sofort eine Aussage mache, wenn er mir im Gegenzug gewisse Schutzmaßnahmen zusagt. Dies hat er nicht getan und somit bleibe ich bei meiner Entscheidung.«
    Die Richterin wollte gerade etwas erwidern, als der Staatsanwalt von seinem Stuhl aufsprang. »Ich beantrage, 1000 Euro Ordnungsgeld wegen Nichtaussage gegen Frau Schneidt festzusetzen.«
    Entsetzt schaute die Richterin den Staatsanwalt an, dann richtete sie wieder das Wort an mich. Sie kam aber nicht weit, da der Staatsanwalt seine Forderung wiederholte.
    »Herr Staatsanwalt, dies werde ich hier und heute nicht entscheiden«, wies sie ihn ein bisschen zurecht, bevor sie mich

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