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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Jahre eine Hermetik aufrecht erhalten ließe bei noch so dichtem Material.“
    „Möglich, dass nicht“, antwortete Sandra patzig. „Aber wir halten das Risiko so klein wie möglich. Wie lange dauert es, eine Schleuse einzurichten?“, fragte sie, an Roman Eiselt gewandt.
    „Einen Tag.“
    „Na, dann los!“ Und in einem sanften Tonfall zu Stephan Ramlundt, als dieser seine Schläfe betastete: „Schmerzen? Du solltest doch einen Arzt… Dass dir das passiert ist! Und ausgerechnet die Badewanne. Zweifelsfrei der meiststrapazierte Grund für Beulen am Kopf und blaue Augen.“ Aus ihren Worten klang leiser Spott.
    Stephan Ramlundt warf ihr einen grimmigen Blick zu, es sah aus, als wollte er scharf erwidern, doch dann winkte er nur heftig mit der Hand ab. Gespreizt kündigte er dann an: „Ich werde immer schon die Säge und etliche Diamantscheiben besorgen, falls euer Magnet Unterstützung braucht. Es wäre wohl schade, wenn es dann einen Zeitverzug gäbe.“
    „Tu das“, bestätigte Sandra Georgius ungerührt. „Der Hegemeister kann Eiselt helfen. Ich rede noch mal mit Kalisch. Sicher wird er dabei sein wollen.“
    „Hallo – wieder da?“, fragte jemand – ein Mann – freundlich.
    Stephan Ramlundt blinzelte ins blendende Licht einer Taschenlampe. Zunächst langsam, dann mit einem Schlag fand er ins Geschehen zurück. Er wollte mit der Hand an seinen schmerzenden Kopf fahren und ließ sich mit einem Wehlaut zurück fallen.
    Die Lampe tanzte. „Sachte, sachte“, riet der Mann. „Ich habe dich zwar nicht toll erwischt, aber ein Weilchen solltest du schon noch ruhen.“
    Stephan Ramlundt war hellwach. Er erinnerte sich: ,Nach einem der Magneten habe ich mich gebückt, da war der Schlag… Was, zum Teufel ist passiert. Jemand hat mich niedergeschlagen!’ Empört richtete er sich auf oder wollte sich aufrichten. Ein Stoß gegen die Brust brachte ihn wieder in die Rückenlage. Danach erfasste ihn erneut der Lichtkegel. „Sachte, habe ich gesagt!“
    „Was wollen Sie, wer sind Sie, zum Teufel“, rief Stephan Ramlundt.
    „Nicht so laut, oder willst du, dass der Wächter dich hört und hier findet?
    Was ich will, ist schnell gesagt: – Wissen, ob es das Ding tatsächlich gibt – das ist erledigt –, und was es ist, wirst du mir sagen. Wer ich bin, tut vorerst nichts zur Sache. Zufrieden?“ Es klang nach wie vor sehr freundlich, wie der Mann sprach.
    ,Man sollte auf solche Freundlichkeit nichts geben’, dachte Ramlundt und betastete vorsichtig seinen Kopf.
    Der andere hatte die Lampe wieder gelöscht. Es herrschte tiefste Finsternis.
    „Also, ich höre!“
    „Was, zum Teufel, wollen Sie von mir?“ Stephan brauste auf, doch er hütete sich, seinen Körper zu bewegen. Langsam machte sich eine bebende Furcht in ihm breit.
    „Hab’ ich das nicht gesagt? Entschuldige. Zwei Dinge will ich. Erstens: Was ist das wirklich für ein Ding und zweitens, was wolltest du hier?“
    „Wie käme ich dazu! Mit welchem Recht dringen Sie hier ein, schlagen einen nieder und stellen solche Forderungen?“ Aber forsch klang Ramlundts Erwiderung nicht.
    „Sagen wir: nach dem Recht des Stärkeren. Und schließlich wirst du ja wohl irgendwann wieder in dein Bettchen wollen. Gewalttätig werde ich nur, wenn es nicht anders geht.“
    Ramlundt hatte unbedingt die Vorstellung, dass der Mann bei diesen Worten grinste.
    „Also“, begann Stephan Ramlundt betont ergeben, „wir meinen, dass es ein Shuttle einer fremden Zivilisation ist, die vor ungefähr zehn Millionen Jahren die Erde besuchte. Dieser Shuttle ist offenbar verunglückt. Zufrieden?“
    „Zehn Millionen!“ Es lag echtes Staunen in seinem Ton. „Und, wer ist wir?“
    Ramlundt erläuterte auch das. Er hatte Hoffnung geschöpft, dass der Unhold ihn doch bald laufen ließe, wenn er sich willfährig verhielt.
    „Und was wolltest du hier mit deinen Magneten?“
    „Hinein, natürlich!“
    „Ach, dacht’ ich mir’s doch. Und warum klamm heimlich nachts und ohne den Professor und deine Chefin – wie hieß sie doch? – Georgius?“
    Stephan Ramlundt schwieg.
    „Na?!“ Diesem „Na“ wurde mit einem Knuff in die Rippen Nachdruck verliehen.
    „Ich wollte – ein wenig Vorlauf haben. Außerdem, sie ist… Aber das geht keinen etwas an.“
    „Aha. Und?“
    „Was und?“
    „Dein Vorlauf!“
    „Den hast du Rindvieh mit deiner rohen Gewalt verhindert.“ „Na, na – du bist doch ein gebildeter Mensch. Was vermutet ihr drin?“
    „Mumien, Skelette, eben

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