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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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angeblich ihrem Aufbewahrungsfimmel geschuldet. Aber wie ich die Dame einschätze: Da waren Klamotten dabei, die die nie und nimmer getragen hat.“
    „Und was schlussfolgerst du daraus?“
    „Es haben sich dort bis vor kurzem mehr Leute aufgehalten, als wir angetroffen haben.“
    „Markowitsch?“
    „Vielleicht Markowitsch und noch einer, und ich möchte gern wissen, welcher Art die Behinderung der Lauring ist. Offiziell komme ich da nicht ran. Ich werde ohnehin meine Probleme haben wegen der ergebnislosen Durchsuchung.“
    „Hauser wird sich nicht beschweren, so kulant wie der tat.“ „Aber ich muss berichten.“
    Langsam geriet der tertiäre Shuttle aus dem Interesse der Öffentlichkeit. Er setzte der Entschlüsselung seiner Geheimnisse größten Widerstand entgegen; die Techniker verzweifelten und die Erwartungen der Wissenschaftler, so auch Sandra Georgius’, authentisches Bildmaterial zu aktivieren, schmolzen. Die vorgefundenen Materialien waren sortiert, klassifiziert, und auch die Ausstellung eingerichtet. Bemühungen Professor Kalischs, den Körper des Außerirdischen für Untersuchungen frei zu geben, stießen auf taube Ohren.
    Ein Angebot, das neu eingerichtete Shuttlemuseum zu leiten – eine touristische Attraktion für die Region –, lehnte Sandra Georgius ab.
    Natürlich wurde weiter untersucht, aber das meiste musste nicht mehr vor Ort geschehen, sodass nach und nach auch die kleine Containersiedlung dezimiert wurde.
    Der Tagebau Walnow fraß sich gierig weiter in die Landschaft, auch mit aktiver Beteiligung Fritz Hegemeisters, der wie vordem seinen Bagger steuerte und vergeblich auf ein Geräusch hoffte, das ihn abermals aus der drögen Routine risse. Nur der nächste Kindergeburtstag stand an, für den es wieder, nach dem Wunsch der Frau, eine Attraktion auszudenken galt.
    Vier Wochen waren verflossen seit jener verunglückten Durchsuchung des Hauser-Grundstücks, vier Wochen, in denen für Dr. Sandra Georgius der Alltag zurückkehrte. Im Institut sortierte und katalogisierte sie Artefakte der letzten Grabung und versuchte, aus Scherben, Klebstoff und viel Geduld prähistorische Töpfe und Krüge zu puzzeln.
    Langsam begann sich das aufregende Erleben der letzten Monate in das Erinnerungsmosaik einzupassen, als ein besonders schönes Detail vielleicht, aber durch hinzu kommende weitere Steinchen aus dem Gesichtsfeld gedrängt.
    Manchmal telefonierte Sandra Georgius mit Roman Eiselt, der nach wie vor am Shuttle arbeitete und sich mehr oder weniger damit abgefunden zu haben schien, dass erst spätere Generation den Schimmer einer Ahnung haben werden – wie er sich ausdrückte –, weshalb das Ding fliegen konnte. Er selber tippte auf einen Antischwerkraft-Antrieb, für die Menschheit ein Tummelplatz der Science-Fiction-Autoren.
    Da kam der Anruf Constanze van Haardens: „Wir haben bei unseren Ermittlungen ein wichtiges Detail übersehen. Den Fahrzeugpark des Hauser und seines Teams! Einen Geländewagen und Lastenanhänger haben wir, wie du dich vielleicht erinnerst, nicht vorgefunden. Sie sind aber auf Hauser registriert. Er behauptet, sie seien gestohlen worden. Eine entsprechende Anzeige hat er aber erst nach unserem Besuch erstattet, aus Nachlässigkeit, wie er angibt. Ich bin überzeugt, dass das Verschwinden des Fahrzeugs, einschließlich beladenem Hänger, mit unserem Auftauchen im Zusammenhang steht und habe eine Fahndung nach dem Geländewagen erwirkt. Viel Hoffnung, ihn zu finden, habe ich zwar nicht, aber man soll nichts unversucht lassen. Es wäre mir schon ein Vergnügen, den bornierten Hauser auf dem falschen Fuß zu erwischen.
    Das Letzte hast du nicht gehört! Subjektiver Rochus auf einen Verdächtigen steht einem Kriminalisten nicht an.“
    „Drom an der Zachenwand in dem Aptheker sei Hüttn is gestern aona eizufi.“
    „Wird er holt vermiet hom, der Aptheker. Wos für aoner is dös?“
    „Aoner mit ‘n Jeep, an amerikanischen.“
    „Werst holt zu toa kriefi. Der werd Holz braun un a Fresserei.“
    „I denk net. An Hänger hot er dro kobt.“
    „I tat on deiner Stell trotzdem mol higeh. Por Kreizer tätst gwiß vadiena. Is er aola?“
    „Hob kan weiter gsehn. Nojo, i werd scho a mol gschaun. Lumpen lossen hot sich der Aptheker jo net. Vielleicht is sei Freind a su aner.“
    Der Dialog fand in der kleinen Ortschaft Niggeln im Laden des Händlers Alois Greindel zwischen diesem und dem Gemeindediener Josef Hofbauer statt, der auch für das Wohl der Sommerfrischler Sorge

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