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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Schwächen, ihre Freuden, Sorgen und Nöte. Sie waren die Besten der Besten, die für ganz spezielle Aufgaben trainiert und eingesetzt wurden. Meist waren sie dabei auf sich allein gestellt. Sie überlebten nur aufgrund ihrer außergewöhnlichen Intelligenz, Disziplin und Reaktionsfähigkeit. Trotz aller Geheimhaltung blieb es nicht aus, dass sich ihre Erfolge herumsprachen. Und die Fragen nach ihrer Herkunft wurden immer lauter gestellt, bis sie schließlich als skrupellose Mörderbande, die sich über jedes Recht und Gesetz hinwegsetzte, verurteilt wurden. Dass diese Männer ihr Leben für die Sicherheit des Landes zu geben bereit waren …“
    Peters hielt inne und fuhr sich mit einer unendlich müde wirkenden Geste über die Stirn. Es tat noch immer weh, sich zu erinnern. „Und ja, dass sie ihr Leben dabei verloren, interessierte niemanden. Übereifrige Journalisten witterten die ultimative Story und gingen an die Öffentlichkeit. Und aus den Jägern wurden Gejagte. Wie hätte ich ruhig zusehen können, nachdem sie einen nach dem anderen meiner Jungs verheizten? Wie vielen habe ich nicht helfen können? Aus diesem Grund habe ich beschlossen, die Sache zu beenden. Ich werde tun, was in meinen Kräften steht, um Adrian da rauszuholen.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe “, sinnierte Clausing, einigermaßen geschockt von dieser Neuigkeit. „Sie wollen damit andeuten, dass Ossis Aufenthalt in Gehlsheim möglicherweise mit seinen Aktivitäten in Ihrem Team zusammenhängt? Aber das ist Jahre her! Oder etwa nicht? Wer sollte jetzt noch ein Interesse daran haben, ihn zu jagen? Ihn verheizen zu wollen, wie Sie es so schön ausdrücken? Außerdem wissen wir doch, dass Ossi wegen seiner gesundheitlichen Probleme in die Klinik gegangen ist. Freiwillig.“
    „Das sind gute Fragen, ohne Zweifel, Herr Doktor Clausing, die ich Ihnen selbstverständlich nicht beantworten darf. Ich sollte nicht einmal hier sitzen und mit Ihnen darüber reden.“
    Frithjof Peters beugte sich über seine Kaffeetasse auf dem Couchtisch und rü hrte bedächtig den Zucker um, während er in Ruhe über eine Antwort sann. Und so entging ihm der erstaunte Ausdruck auf dem Gesicht des Kapitäns, nachdem der seinen Namen gehört hatte.
    Dafür schrillten die Alarmglocken umso lauter in Clausings Hirn. An der Wohnungsklingel stand nichts von „Doktor Clausing“, schwirrte es ihm durch den Kopf, genauso wenig im Telefonbuch. Und er selber wäre der Letzte gewesen, der sich dem Fremden mit Titel vorgestellt hätte. Wenn er es recht bedachte, hatte er sich überhaupt nicht vorgestellt. Trotz allem war er von Frithjof Peters bereits in Gehlsheim so angesprochen worden. Dass Ossi diesem Fremden, selbst wenn sie sich tatsächlich näher kannten, diesen Namen genannt haben sollte, hielt Matthias ebenfalls für ausgeschlossen.
    „ Wir sind die, die es gar nicht gibt, denen niemand dankt, weil wir keine Namen haben. Wir genießen uneingeschränkte Rechte und Freiheiten und treffen Entscheidungen, die kein anderer treffen mag … am allerwenigsten die Politiker mit ihren ach so sauberen Westen. Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig und sind befugt, Menschen aus dem Verkehr zu ziehen, wann immer sich uns jemand in den Weg stellt.“
    Und Frithjof Peters ist einer von diesen allmächtigen Geheimnisvollen, die sogar über ihn Bescheid wussten, erboste sich Matthias. Suse hatte Recht gehabt, Peters steckte mit denen unter einer Decke. Deswegen hatte er Ossi ungeachtet des strengen Besuchsverbots in Gehlsheim treffen dürfen. Doch wie passte dessen plötzlicher Sinneswandel in das Bild? Rache für seine Suspendierung? Oder tatsächliche Läuterung und Sorge um die Männer seines Teams?
    Oder aber eine Falle, die sie für Adrian ausgelegt hatten? Mit Susanne und ihm selber als Köder?
    „Was meinen Sie damit?“, fragte der Kapitän eine Spur heftiger.
    Suse hatte die dramatische Veränderung bemerkt, die in ihm vor sich gegangen war, seit er seinen Namen aus dem Mund des Fremden vernommen hatte. Seine Beherrschung schien urplötzlich ins Wanken geraten zu sein. Und das machte ihr auf unerklärliche Weise Angst.
    „ Wir können Menschen für eine Weile von der Bildfläche verschwinden lassen, ohne dass jemand misstrauisch werden und Fragen stellen würde, indem wir …“, ganz langsam wendete er den Kopf in Suses Richtung, „sie beispielsweise in Krankenhäuser einweisen und somit aus dem Verkehr ziehen.“
    Mit einem

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