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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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wie sich Adrians Finger fester um ihren Oberarm schlossen. Erschrocken blickte sie ihm in die Augen. Er wirkte hochkonzentriert und entschlossen – auf sie konzentriert und entschlossen, das bis zum Ende durchzuziehen, was er sich vorgenommen hatte. Sie musste an den Fremden mit dem stählernen Blick denken, als den sie ihn in ihrem Gefängnis kennengelernt hatte, und begriff unvermittelt, dass dies sein wahres Wesen war.
    Er war geduldig und warmherzig, überaus gründlich und verständnisvoll, aber unter all den kleinen Macken, von denen ihr Suse erzählt hatte und die ihn so liebenswert machten, lag blanker Stahl.
    „ Frithjof ist auf seinem Platz, Bea, ganz genau dort, wo er sein sollte. Komm jetzt. Um kein Aufsehen zu erregen, sollten wir uns besser nicht verspäten.“
    Auch als sie den Flughafenbus schon wieder verlassen hatten und in Richtung Gangway gingen, konnte sie Frithjof Peters nirgends ausmachen. Offenbar schien Adrian sein Fehlen nicht zu beunruhigen. Möglicherweise war er ja mit dem zweiten Bus gefahren.
    Am Fuß der Gangway drehte sich Adrian noch einmal zum Flughafengebäude um, als wollte er sich verabschieden. Den Bruchteil einer Sekunde später spürte Beate, wie er sich versteifte und zu ihr herumwirbelte.
    Sie hörte ihn noch schreien: „Lauf! Lauf zum Flugzeug, Beate!“
     
    Dann brach das Inferno über sie herein.
     

Epilog
     
    Als sie ins Bewusstsein zurückkehrte, herrschte Stille um sie herum.
    Grabesstille.
    Hatte sie sich das nur eingebildet? War das lediglich ein schlechter Traum gewesen? Ein Traum, aus dem man atemlos und schweißgebadet, mit rasendem Herz und im festen Glauben erwacht, alles sei real, bloß um dann erleichtert festzustellen, dass man sich doch geirrt hat?
    Sie versuchte die Augen zu öffnen, schaffte es indes aus einem unerfindlichen Grund nicht. Sie konnte sich ihre Schwäche nicht erklären. Selbst das Atmen bereitete ihr Schwierigkei ten. Sie holte noch einmal Luft, um sich aufzurichten.
    Da erst spürte sie den reglosen Körper, der über ihr lag.
    Und plötzlich fiel ihr alles wieder ein.
    „Adrian?“ Ihre Stimme war ihr selber fremd, so rau und heiser klang sie.
    „Adrian!“, versuchte sie es etwas lauter.
    Ihre Brust schmerzte. Die Angst drückte ihr die Kehle zu, als der Mann nicht antwortete. Sie spürte, wie etwas Warmes auf ihr Gesicht tropfte und über ihre Wange lief, ehe sich erneut undurchdringliches Dunkel über sie legte.
    Irgendwann erwachte sie von einem gleichmäßig klappernden Geräusch.
    „K-kalt. Es … es ist … kalt.“
    Sie glaubte nicht, dass Adrian sie verstanden hatte, weil ihre Zähne so laut aufeinanderschlugen. Es erschien ihr wie eine endlos lange Zeit, bis er antwortete. Seine Stimme klang erstaunlich klar und warm vor Mitgefühl. Beate atmete erleichtert auf und ignorierte den metallischen Geschmack von Blut in ihrem Mund.
    „Bleib still liegen, Be a. Gleich wird dir warm. Ich …“ Adrian lachte unsicher, als er sich bei ihr entschuldigte: „Es tut mir leid, ich kann nicht aufstehen.“
    Allmählich kehrte das Gefühl in ihre tauben Gliedmaßen zurück und sie vermochte zumindest ihre Hände und Füße zu bewegen. Sie lag auf dem Rücken in einer Pfütze. Verwundert überlegte sie, ob sie sich an einen Regenschauer erinnern konnte. Nein, sie wusste nicht mehr, wann es zuletzt geregnet hatte.
    „Adrian?“
    „Ich bin hier. Es dauert nicht mehr lange. Ein , zwei Minuten höchstens noch, dann werden sie dir helfen.“
    „Was … ist mit … dir?“ Das Sprechen strengte sie zunehmend an und auch das qualvolle Röcheln und Keuchen aus ihrer Brust verstärkte sich. „Bist du …“
    „Alles im grünen Bereich. Ich bin in Ordnung, Bea. Sie kommen gleich.“
    „Du hast … versprochen … so oder …“
    „Ich weiß, Bea. Ich habe es nicht vergessen. Und ich werde dich nach Hause begleiten, wie ich es dir und Alain, Cat und all den anderen versprochen habe. Schlaf jetzt nicht ein. Bitte, sprich mit mir. Versuche es.“
    „Warum … hast du gelogen?“
    „Frithjof hat es dir bereits erklärt. Und er hatte Recht mit seiner Vermutung, ich hätte befürchtet, erneut zu versagen. So wie damals auf der ‚Fritz Stoltz’, als meine rhetorische Unfähigkeit Suse beinahe das Leben gekostet hätte.“
    „Alain …“
    „Du musst dich nicht um ihn sorgen.“
    Denn damit würde sie nicht ändern, was ihm während der folgenden Jahre bevorstand.
    „ Er ist in Sicherheit. Eines Tages wird er eine neue Spenderniere

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