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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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dauerhafte Verbindung mit einem Menschen eingehen? Da ist es einfacher, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.“
    „ Eine dauerhafte Verbindung? Worüber reden wir hier eigentlich?“
    „Über die Tatsache, dass es für dich an der Zeit ist, echte Risiken einzugehen.“
    „Das glaube ich nicht. Bist du etwa noch immer darauf aus zu heiraten?“
    „Einen Mann, der gefühlsmäßig auf dem Stand eines Zehnjährigen ist? Oh nein, Adrian, so selbstzerstörerisch bin ich nicht.“
    Der Schmerz, den ihre Worte verursachten, griff ihn aus heiterem Himmel an und er hatte nichts, womit er ihn hätte abwehren können. Er kam tief aus seinem Inneren und wie mit scharfen Klauen schlug er sich in seine Eingeweide.
    „Für mich sieht da s anders aus“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „ Wonach sieht es dann deiner Meinung nach aus? Was willst du hören? Dass ich ohne dich nicht leben kann?“ Sie wollte ironisch klingen, aber sie sah an seinem erschrockenen Gesichtsausdruck, dass er die Wahrheit erkannt hatte. „Du hast dich zwar oft genug über meinen Orientierungssinn amüsiert, allerdings merke ich durchaus, wenn ich in eine Einbahnstraße geraten bin. Und ich bin nicht so dumm, in der falschen Richtung weiterzufahren.“
    Sein Erschrecken tat ihr weh , denn sie wusste, was das bedeutete.
    „Du liebst mich.“ Er starrte sie aus großen Augen an.
    „ Ganz recht“, ging sie in die Offensive. „Das solltest du doch inzwischen bemerkt haben. Für mögliche Spätzünder habe ich es außerdem oft genug gepredigt und im Gegensatz zu anderen stehe ich zu dem, was ich sage.“
    Plötzlich zogen sich seine Pupillen zu winzigen Punkten zusammen und die Augen schienen sich in seinen Schädel zurückzuziehen. Ihr verschlug es den Atem und sie wich zurück. Noch nie im Leben hatte sie erlebt, dass jemand so wütend und so gefährlich aussah wie er in diesem Moment.
    „Meine Güte, Susanne!“ Er lachte hart auf und beobachtete, wie Suse instinktiv ihre Hände über dem noch flachen Bauch verschränkte, als müsste sie ihr Kind vor seinen Worten schützen. „Glaubst du, damit löst du sämtliche Probleme? Mit Liebe? Mein naives Mädchen, du hast überhaupt keine Ahnung. Ich hielt dich für klüger.“
    Höchstwahrscheinlich war es ihre Leidenschaft, die sie glauben ließ, sie würde ihn lieben, dachte er. Vielleicht entsprang dieses Gefühl auch einfach ihrem natürlichen Drang, allen Heimatlosen ein Zuhause zu geben.
    Oder vielleicht …
    Vielleicht liebte sie ihn wirklich. Noch immer hatte er Angst davor, dies zu glauben.
    „Tja, da habe ich wohl Pech gehabt. Aber wer sein Leben so aufbaut, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen. Und wenn du hoffst, ich würde mich an deiner Brust ausheulen, weil du nicht dasselbe für mich empfindest, dann hast du dich getäuscht. Ich werde dieses Kind auf jeden Fall behalten.“
    „ Das habe ich befürchtet. Na gut, es ist deine Entscheidung.“
    Sie schluckte und protestierte mit erstickter Stimme: „ Willst du es denn nicht? Es ist unser gemeinsames Kind. Es ist deins!“
    „Was erwartest du?“ Sein Ton wurde unvermittelt schärfer. „Willst du mich damit zwingen , dich endlich zu heiraten? Aber du hast Recht, eigentlich sollte es mich nicht überraschen, war mir doch immer klar, dass du meine Schuld irgendwann einfordern würdest. Nun ist es offenbar soweit. Ich werde wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen.“
    „Adrian!“
    Abschätzig musterte er seine Frau. Dann klatschte seine Hand an die Stirn. „Oh, stimmt, ich vergaß völlig, dass ich ja derjenige war, der dir einen Heiratsantrag gemacht hat. Mein Verstand hat erheblich mehr gelitten, als ich bisher annahm. Muss der Fusel sein. Zu viel davon lässt die Gehirnzellen manchmal bis zur Unkenntlichkeit schrumpfen.“
    Sein unverhüllt sarkastischer Ton hieb eine weitere Wunde in ihr Herz. Es war genau so gekommen, wie sie befürchtet hatte. Nicht ein einziges Wort der Zuneigung kam über seine Lippen, in seinen Augen war kein bisschen von Freude zu lesen, von Liebe ganz zu schweigen. Nichts als Pflichtbewusstsein. Sie stöhnte leise und versuchte, bis zehn zu zählen, ehe sie ihre Antwort geben wollte.
    Sie kam nur bis drei, dann platzte sie hervor: „Mich musste noch nie jemand heiraten, bloß weil er mit mir geschlafen hat. Nicht einmal wegen eines Kindes, das blöderweise dabei passiert. Und du“, ihr Zeigefinger schnellte nach vorne und piekste

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