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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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einen Spatz wie dich mehr als ausreichend sein. Die Reinigungsfirma kommt zwischen neun und elf Uhr, aber ich habe selbstverständlich nichts dagegen, wenn du sie wegschickst, sollten sie zu viel Lärm veranstalten und den Lütten wecken. Ach ja, und noch etwas. Ich habe auf das Barometer geschaut. Bei diesem Schlechtwetter ist es besser, du hältst dich höchstens kurz draußen auf. Ein Rundgang durch den Park, einverstanden? Ich habe … Die Wege werden mehrmals täglich geräumt.“
    Nein , nein, nein! Sie war ganz und gar nicht einverstanden und fühlte ihre Empörung in rekordverdächtigem Tempo wachsen. Wie konnte er sich anmaßen, sie herumzukommandieren und ihr Vorschriften zu machen? Sie wollte einkaufen und spazieren gehen, wie und wann und wo es ihr passte! Dass er fremde Leute in ihre Wohnung holte, damit die saubermachten … Na schön, wenn sie unsichtbar blieben und es auf seine Rechnung ging, wollte sie nicht nach Gegenargumenten suchen. Trotzdem! Sie wollte, dass er umgehend seinen Krempel packte und aus ihrer Wohnung verschwand!
    Hatte er überhaupt irgend welche persönlichen Dinge dabei? Sie konnte sich nicht erinnern, im Schlafzimmer eine fremde Reisetasche entdeckt zu haben. Nach dem Frühstück würde sie sich in Ruhe umsehen und herausfinden, inwieweit sich Matthias Clausing während ihrer Abwesenheit in dieser Wohnung häuslich eingerichtet hatte.
    Und dann würde sie ihn spätestens am Abend in hohem Bogen hinauskanten!
     
    Was sie natürlich nicht tat.
    Als Matthias am späten Nachmittag auftauchte, schleppte er mit einer arroganten Selbstverständlichkeit, die Suse verblüffte, haufenweise Taschen und Tüten durch die Wohnung und geradewegs in die Küche. Ihre fragenden Blicke übersah er geflissentlich, während er vergnügt vor sich hin pfeifend den Kühlschrank mit all den Delikatessen füllte.
    Er ahnte, dass sie schnellstmöglich auf ihre abrupt unterbrochene Diskussion vom Morgen zurückk ehren wollte, um ihn loszuwerden. Obwohl er den lieben langen Tag über Argumente gegrübelt hatte, mit denen er sie von der Notwendigkeit seines Bleibens und den unbestrittenen Vorzügen seiner Gegenwart überzeugen konnte, war ihm nicht die zündende Idee gekommen. Also würde er vorerst an ihre Hilfsbereitschaft und ihr Mitleid appellieren. Dem könnte sie sich nicht verschließen.
    Du willst mich allen Ernstes bei diesem Wetter vor die Tür setzen? Ich würde leiden wie ein Hund und schließlich elendiglich zu Grunde gehen, weil ich jetzt, vor den Feiertagen, unter Garantie in der ganzen Stadt kein Hotelzimmer bekommen werde.
    Er grinste schief. Vielleicht hatte er Glück und sie gab ihm ausnahmsweise einmal Recht.
    „ Bevor ich es vergesse, Wireless , ich habe dir etwas mitgebracht.“
    Ihre Miene verfinsterte sich, während sie mit verschränkten Armen und misstrauische m Blick sein Treiben verfolgte. „Clau-sing! Ich lasse mich nicht bestechen!“
    „Ach, Suse .“ Er ließ die Schultern hängen und seufzte leise. „Du glaubst doch nicht etwa, ich wäre derart berechnend?“
    „Du hast Recht, das glaube ich wirklich nicht. Ich weiß es.“
     
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte sc hallend auf. „Wie ich deine herzerfrischende Ehrlichkeit liebe.“
    Im Gegensatz zu dem Kapitän konnte sie nichts Komisches an ihrer spontanen Antwort finden. Und dass er sich lustig über sie machte, war einfach uferlos.
    „Danke“, ätzte sie und ihre Augen blieben an dem winzigen goldenen Ring in seinem Ohr hängen. „Ich hatte alles andere vor, bloß nicht dein Herz zu erfrischen.“
    Wenn nur ihre Neugierde sie nicht immer wieder all ihre guten Vorsätze über Bord werfen l ieß! Dieses eine Mal noch. Voller Ungeduld reckte sie den Kopf, während er langsam und mit fröhlichem Grinsen ein sorgfältig in buntes Papier eingewickeltes Päckchen aus seinem Aktenkoffer zog.
    „Also gut, überredet. Zeig her.“
    Er lächelte sie so hinreißend an, dass sie innehielt. Es war nicht das Lächeln, mit dem er eine Geliebte bedacht hätte, sondern das Lächeln eines Jungen, der sich über seine gelungene Überraschung freut. Er glich einem Sohn, der seiner Mutter zerdrückte Blumen schenkt, und die ihm daraufhin versichert, sie würde niemanden so sehr lieben wie ihn. Er wollte sie offenbar wirklich nicht bestechen.
    „Das Buch über ‚ Die Geschichte des Seefunks’ ist vor kurzem erschienen. In der Reederei schwärmen sie alle in den höchsten Tönen davon.“ Er machte eine Pause, ehe er mit

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