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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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seiner sanften Rattenfänger-Stimme weitersprach. „Als ich dann deinen Namen als Mitautor las – Dieser Beitrag war Teil deiner Diplomarbeit, habe ich gehört. –, konnte ich selbstverständlich nicht so tun, als ginge mich das nichts an. Immerhin hast du mir die Ehre erwiesen, deine erste Reise als Funkstellenleiterin auf meinem Kahn zu fahren. Und deswegen möchte ich dich um ein Autogramm bitten.“
    „Pass bloß auf, dass du nicht auf deiner Spucke ausrutscht, widerlicher Schleimer, du!“ Übermütig boxte sie ihn in den Bauch und schrie im nächsten Moment auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wedelte sie ihre flache Hand durch die Luft. „Mann, Clausing, was ist denn das? Hast du einen Metallpanzer angelegt?“
    „Reine Vorsichtsmaßnahme. Wusste ich, was mich erwartet, wenn ich nach Hause komme? Und so unbegründet war meine Angst ga nz offensichtlich nicht, wie du mir eben eindrucksvoll bewiesen hast.“
    Sie bewegte vorsichtig jeden Finger einzeln, um deren Unversehrt heit zu prüfen.
    „Sind das … a lso, Matt’n, wirklich! Willst du allen Ernstes behaupten, das alles …“ Sie stieß prustend die Luft aus und schüttelte vor Verwunderung den Kopf. „Nicht dass du ernsthaft in unserem Fitnessraum trainieren warst. Ist sowieso pure Verschwendung, weil den abgesehen von Adrian keine dieser alten Gurken hier im Haus nutzt.“
    Bei der Vorstellung seines Astralkörpers, der rücklings auf einer Trainingsbank lag und Gewichte stemmte, mit nichts als einer Sporthose bekleidet, sodass sie seine vibrierenden Muskeln unter schweißglänzender Haut bewundern konnte, und anschließend geschmeidig durch das Wasser des Pools glitt, wurde ihr ganz heiß.
    „ Trainierst du regelmäßig? Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, dass du einen solch muskulösen Bauch hast.“
    „Womit wir wieder beim Thema wären“, murmelte er und kroch mit seinem Kopf in den Kühlschrank, um ein Paket Fleisch herauszufischen, vor allem aber, um sich nicht Suses hämischen Blicken aussetzen zu müssen.
    „Möchtest du nicht ein wenig in dem Buch blättern? Setz dich ruhig einen Augenblick ins Wohnzimmer. Und dann wird es sicher nicht mehr lange dauern, bis sich Manuel meldet. Ich bereite in der Zwischenzeit das Abendessen für uns vor. Du wirst staunen, Wireless , auch ich hatte einen hervorragenden Lehrer. Sobald du Manuel im Bett hast, bin ich fertig mit Kochen und wir können gemeinsam essen, bevor du mich an die Luft setzt. Einverstanden?“
    Gehorsam verließ sie die Küche (die inzwischen anscheinend sowieso Clausings Revier war – was bewies, dass Gott Gebete erhörte), selbst wenn sie nach wie vor nicht einverstanden damit war, dass er offenbar vorhatte, eine weitere Nacht mit ihr unter einem Dach zu verbringen. Aber sollte sie ihn allen Ernstes bei Nacht und Nebel hinaus auf die Straße werfen wie einen räudigen Köter? Denn im Prinzip war es gar nicht so übel, wenn jemand anderes als sie sich um den Einkauf und das Kochen kümmern musste. Ganz bestimmt würde er ebenfalls den Abwasch erledigen und sogar den Müll nach unten bringen. Und da sich Susanne Reichelt für ein cleveres Mädchen hielt, wollte sie die Gelegenheit spontan beim Schopfe packen und seine momentane Bereitwilligkeit ausnutzen.
    Möglicherweise war ja dieser Mann tatsächlich zu etwas nütze.

1 8. Kapitel
     
    Zögerlich öffnete Suse das Arbeitszimmer im Erdgeschoss. Sie hatte diesen Raum nach ihrem Einzug nicht öfter als dreimal betreten und dann auch bloß, um Adrian von der Tür aus zum Essen zu rufen. Es war unumstritten sein Refugium.
    Warum sollte sie einen Hehl aus ihrer Abneigung gegen geschäftlichen Kram machen? Sie stand heldenmütig zu ihren …
    Ha! Das könnte euch so passen , wie? Von wegen Fehler! Unzulänglichkeiten könnte man es eventuell nennen, klitzekleine, liebenswürdige Macken höchstens, wie sie fand. Im Übrigen hatte sie genug mit sinnlosem Geschreibsel bei ihrer Arbeit zuerst auf See und später dann in der Nachrichtenzentrale der Reederei zu tun gehabt. Nur zu gern und äußerst großmütig hatte sie deshalb Adrian diesen Raum zur alleinigen Nutzung überlassen. Wenigstens hier konnte er seinen beinahe zwanghaften Drang nach Ordnung und Sauberkeit ausleben, ohne dass sie ihm dabei im Wege stand.
    Sie schob sich ein kleines Stück vorwärts, weil sie ernsthaft befürchtete, bei einem unbedachten Schritt gegen einen Stolperdraht zu treten. Sprachlos vor Staunen hob sie den Kopf und drehte sich langsam im

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